Wir haben Tweets zum #SchweizerAufschrei nach Dummheit sortiert

Frauen und Männer erzählen seit Donnerstagabend auf Twitter, Facebook und Instagram unter dem Hashtag #SchweizerAufschrei von ihren Erfahrungen mit Sexismus im Alltag, um wie vor drei Jahren in Deutschland eine breite gesellschaftliche Debatte loszutreten. Wie immer, wenn in den sozialen Medien ein ansatzweise feministisches Thema zur Sprache kommt, vereint sich ein Haufen anonymer Twitterer mit Tierbildchen-Profil, um den Betroffenen die Welt zu erklären.

Die Muster der meist gehässigen Kommentare sind immer die gleichen. Wir haben für die zukünftig leichtere Identifikation eine Typologie erstellt.

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Platz 5 – Der Googlefaule

Sich mehr Zahlen und Fakten im Twitter-Dschungel zu wünschen, ist nicht verkehrt. Bloss war sich dieser User wohl zu schade, um selber mit Hilfe einer Suchmaschine danach zu suchen. Damit er in Zukunft weiss, wie das geht, helfen wir ihm.

Platz 4 – Der Wort-im-Mund-Umkehrer

Dieser Nutzer beschränkt das Fundament seiner Behauptung auf den Inhalt des deutschsprachigen Portals Wikimannia, das sich hauptsächlich antifeministischen Themen widmet. Er scheint überzeugt davon zu sein, dass “Feminazis” hinter allem Übel stecken. Dass sein Weltbild irr ist, braucht man ihm nicht zu erklären, denn er ist Meister darin, die Wahrheit umzudrehen. Da kann man mit noch so vielen echten wissenschaftlichen Befunden kommen, er wird immer einen Weg finden, sie ins Abwegige zu drehen.

Platz 3 – Der Witzbold

Dieser anonyme User lässt seinem inneren Comedian freien Lauf. Witze über Opfer sexueller Belästigung sind ja auch so wahnsinnig lustig. Blöd, dass die Grenze zwischen Witz und Geschmacklosigkeit nicht für alle gleich ersichtlich ist.

Platz 2 – Der Mimimi

Ein Exemplar, das Zeit hat, seinen Twitter-Feed mit haarsträubenden Halbwahrheiten und seltsamen Schlussfolgerungen vollzumüllen, warum nicht generell Frauen, sondern Männer mehr Gleichberechtigung brauchen. Nach einer kurzen Tweet-Analyse geht hervor, dass dieser Twitternutzer die Welt gerne schwarz-weiss und sich selbst mit Vorliebe als Opfer aller Ungerechtigkeit sieht.

Platz 1 – Der Freudiot

Die Goldmedaille holt sich dieser selbsterklärte Frauenversteher, der munter Berichte von sexueller Belästigung mit Vergewaltigungsfantasien gleichsetzt und sich wohl auch noch daran aufgeilt. Es ist eine Aussage, die einfach nur fassungslos macht und beispielhaft dafür ist, weshalb die Schweiz eine Debatte über Alltagssexismus bitter nötig hat.

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