Kennt ihr diese Nuppler, die sich aus Hygienegründen weigern, die Haltegriffe in der U-Bahn zu berühren und dadurch schon beim leisesten Hauch einer Bremsung durch den Waggon torkeln, als hätten sie nie richtig gelernt, wie man auf zwei Beinen steht? Die, die immer ein bisschen angschodert wirken, wenn sie kläglich versuchen, Türgriffe mit dem Ellbogen zu öffnen, wie der erste Mensch? Die, denen das Desinfektionsgel förmlich aus den Poren trieft?
Ich bin keiner von denen. Das heißt jetzt nicht, dass ich mich mutwillig auf Klobrillen setze, auf denen offenkundig fremder Kot lauert – keineswegs –, aber die meisten Alltags-Bakterien sind mir dann einfach zu omnipräsent, als dass ich mir überhaupt noch die Mühe machen würde, ihnen aus dem Weg zu gehen. Ich halte es da recht österreichisch, denke mir “ah schon Wurscht” und stecke meine Drecksgriffel unbesonnen in sämtliche Keimbrutstätten, die mir so unterkommen: Bankomaten, fremde Körperöffnungen, Lichtschalter, süße Hunde und das Handy meiner Oma.