Dexter Holland, der Frontmann von The Offspring, ist auch noch erfolgreicher Chilisaucen-Hersteller: „Gringo Bandito” hat sich mittlerweile über eine Million Mal verkauft—Zeit, mit dem Sänger mal über seine Chilisauce zu sprechen, die mit ihrer Mischung aus Habanero-Chilis und roten Jalapeños mehr kann, als nur höllisch zu brennen. Man schmeckt die natürliche Frische und eine gewisse Säure der Chilis.Selbst die größten Chili-Aficionados halten diese Sauce für eine der besten aus Kalifornien und wahrscheinlich findet sie auch in deinem Küchenschrank ein Plätzchen, denn sie passt einfach zu allem.
Wir haben Dexter an einem sonnigen Nachmittag in Südkalifornien angerufen, um herauszufinden, wie zur Hölle er auf die Idee gekommen ist, ein Chilisauce zu produzieren, wie sich der passende Offspring-Song zu Gringo Bandito anhören würde und warum du dieser Sauce mit dem Sombrero-Dexter durchaus eine Chance geben solltest.
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MUNCHIES: Hi Dexter. Wie wird man Punk-Sänger zum Chilisaucen-Hersteller? Dexter Holland: Ich fand es irgendwie cool. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, denn ich bin in Südkalifornien geboren und die Kultur der Hispanics war Teil meiner Erziehung. Ich liebe mexikanisches Essen und Chilisaucen, also dachte ich mir eines Tages Hey, das sollte ich mal probieren! Dann wurde mir klar, dass es viel schwerer ist als gedacht, eine gute Chilisauce zu machen.
Doch ich hatte immer die Einstellung: „Mach etwas, das dir gefällt, und mach dir keine Sorgen darüber, ob du weißt, wie du es machen musst.” Als wir The Offspring gründeten, hatte auch keiner von uns ein Instrument, wir fanden es einfach spaßig, eine Band zu gründen. Und bei der Chilisauce ist das ähnlich: Als ich vor 12 Jahren anfing, konnte man nicht viele Informationen finden, wie man seine eigene Chilisauce herstellt, also hab ich allein zwei Jahre für das Rezept gebraucht.
Es ist ein echtes DIY-Projekt: Das erste Rezept habe ich selbst entwickelt und wir füllen es selbst ab. Ich habe nicht einfach nur meinen Namen für ein Produkt zur Verfügung gestellt. So hat das viel mehr Spaß gemacht, das ist Punk Rock.
Kochst du viel zu Hause? Ja, so ein bisschen im Slow Cooker: Enchiladas, Tortilla-Suppe und so weiter. Das war’s aber auch.
Wie kommt deine Sauce zu ihrem Namen? Im Spanischen gibt es das Wort „bandito” nicht, ich dachte das würde dem Ganzen noch ein bisschen mehr Gringo-Touch verleihen. Ich wollte ein bisschen mit der Sprache spielen. Also, ich bin nun malauch ein Gringo und so weiß wie es nur geht, aber ich habe echt einen Hang zur lateinamerikanischen Kultur. Der Name ist selbstironisch gemeint.
Würdest du einen Offspring-Song über deine Chilisauce schreiben? Na ja, ich habe schon darüber nachgedacht, einen Song mit dem Titel „Gringo Bandito” zu schreiben, aber es ist ein bisschen kompliziert. Es ist schwer, über Dinge zu schreiben, die man liebt, ohne dabei total kitschig zu klingen. Und ich will nicht, dass der Song zu kitschig wird oder einen dummen Text hat wie „I love hot sauce! I love hot sauce!”
Wie würdest du den Geschmack von Gringo Bandito beschreiben? Ich wollte eine Chilisauce machen, die nicht einfach nur scharf ist, sie sollte auch gut schmecken. Bei Chilisaucen versuchen die Leute immer, sich zu überbieten. Sie wollen die schärfste Sauce auf den Markt bringen, um sich zu beweisen. Mir war Geschmack wichtiger als Schärfe. Meine Chilisauce ist fast so scharf wie Tabasco, das kann man also aushalten. Das größte Kompliment zu meiner Chilisauce hat mir Gustavo Arellano gemacht. In der OC Weekly schrieb er, dass meine Sauce nie den Geschmack anderer Dinge überdeckt, sondern noch Aromen hinzufügt.
Einmal im Jahr gibt es eine Sonderauflage, je nachdem, welche Chilis ich auftreiben kann. Dieses Jahr haben wir mit gelben Moruga-Chilis gearbeitet, ziemlich interessant. Davon machen wir nur ein paar Hundert Flaschen, ein schönes Geschenk, denn dazu gibt es auch noch ein T-Shirt.
Warum sollte man deine Chilisauce mal probieren? Ich kann verstehen, wenn man einer Marke treu bleiben will, vollkommen in Ordnung, aber manchmal braucht man etwas Abwechslung. Ich habe diese Chilisauce gemacht, weil ich ein Fan von Chilisaucen bin—und ich bin definitiv der Meinung, dass unsere Sauce zu deinem Chilisaucen-Repertoire gehören sollte.
Machst du dir jemals Gedanken, dass die Leute deine Chilisauce nicht ernst nehmen könnten, weil du weiß bist oder weil du in einer Band spielst? Ich sehe das gar nicht so. Ich bin nicht der Meinung, dass meine Sauce besser ist als alle mexikanischen Marken. Ich bin einfach ein Fan und wenn überhaupt zolle ich damit dem mexikanischen Essen, das ich von früher kenne und liebe, Tribut. Ich glaube, das verstehen die meisten und nehmen die ganze Sache nicht zu ernst. Immerhin ist auf dem Label ein Weißer mit einem Hut wie Pancho Villa ihn trug.
Hast du Tipps, was man zu deiner Chilisauce essen oder trinken sollte? Ich würde wohl einen Tequila nehmen, denn mit ein bisschen Chilisauce und Tequila ist man bereit für alles.
Vielen Dank für das Gespräch.