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140.000 Gamer schauen einer regungslosen Fallout-Figur zu – aus einem guten Grund

Die Hoffnung auf ein neues Fallout macht selbst den langweiligsten Livestream der Welt zum Event.
Bild: Screenshot | Twitch | Bethesda

Update, 30.05.18, 16:30: Nach etwa 24 Stunden Stream ist jetzt ein kurzes Teaser-Video zu sehen. Das neue Fallout soll Fallout 76 heißen. Die 76 bezieht sich wohl auf Vault 76, einen der Bunker, in dem ein Teil der Menschheit den Atomkrieg des Spieluniversums überstanden hat und auf dessen Existenz schon seit Fallout 3 hingewiesen wurde. Im Gegensatz zu anderen Vaults, oder Atomschutzbunkern, in denen an Bewohnern experimentiert wurde, sollte Vault 76 als Kontrollgruppe dienen. Allerdings verrät eine Sprachaufnahme aus einer Erweiterung von Fallout 3, dass Vault 76 schon beim Bau von Aliens besucht wurde. Laut Kotaku soll Fallout 76 eine "Art Online-Game" werden. Hier der Teaser:

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In den USA ist es kurz vor Sonnenaufgang, 4 Uhr morgens – und trotzdem schauen noch fast 40.000 Gamer gebannt auf einen Livestream, der langweiliger nicht sein könnte. Eine Plastikfigur des grinsenden Fallout-Maskottchens liegt vor einem flackernden Bildschirm: "Please Stand By", steht da, bitte warten. Noch vor wenigen Stunden schauten etwa 140.000 Twitch-Nutzer den Stream.

Das mag absurd klingen – doch es hat einen ziemlich verständlichen Grund: Die Zuschauer warten auf die Ankündigung eines neuen Fallout Games. Laut Games-Magazin Kotaku, das sich auf Insider beruft, sollte diese Ankündigung irgendwann am Mittwoch Abend erfolgen und "Fallout in eine ganz neue Richtung bewegen".

Die Rollenspielserie um eine postapokalyptische Welt im 50er-Jahre-Look nach dem Atomkrieg gehört zu den beliebtesten – und wichtigsten – Spielen der letzten 20 Jahre. Der aktuelle Teil der Reihe, Fallout 4, soll – neben Skyrimdas erfolgreichste Spiel des Bethesda-Studios sein. Über zwölf Millionen Mal soll es es sich laut den Entwicklern verkauft haben.

Natürlich ist die gesamte Stream-Aktion eine reine Werbeaktion. Die wichtigste Spielemesse der Welt, die E3 in Los Angeles, steht bevor und große Entwicklungshäuser versuchen Hype zu erzeugen und sich gegenseitig mit spektakulären Ankündigungen zu übertreffen. Die Idee eines bewusst langweiligen Streams ist dabei nicht mal neu. Letzte Weihnachten wollten etwa 40.000 Twitch-Nutzer sehen, wie Jeff Kaplan, Chefentwickler des Shooters Overwatch, wortlos vor einem Kaminfeuer sitzt. Auch damals hofften Gamer auf eine große Ankündigung – wurden aber dann nach zehn (!) Stunden Stream einfach nur getrollt.

Laut Kotaku ist das in diesem Fall unwahrscheinlich. Ob am Ende des Streams aber ein Fallout: Battle Royale steht, eine Rückkehr zu den isometrischen Fallout-Teilen der 90er, die von einigen Gamern immer noch als Höhepunkt der Reihe gesehen werden – oder ob Bethesda etwas wirklich ganz anderes demonstriert, wird sich zeigen. Bis dahin bleibt: Stream schauen und darauf warten, dass irgendetwas passiert.