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Eko Freshs Anti-Rassismus-Song wird angeblich von AfD-Fans als Werbung benutzt

"Ich hätte es mir denken sollen, dass das passieren wird!" – Der Rapper bespricht in einem aktuellen Interview, dass eine beschnittene Version seines Songs "Aber" in Umlauf ist.

Am Montag beschwerte sich Eko Fresh, dass eine geschnittene Version seines aktuellen Videos "Aber" auf Facebook und WhatsApp kursiere. In seinem Original-Video sitzen sich ein AfD-Wähler und ein Erdogan-Anhänger gegenüber und klatschen sich gegenseitig Vorurteile an den Kopf. In der "Fakeversion" soll laut Eko nur der Teil des AfD-Fans rausgeschnitten und am Ende das Logo der rechtspopulistischen Partei eingeblendet worden sein. "Da sieht man mal, wie authentisch die genannten Argumente in meinem Text sind, wenn die AFD-Anhänger diese schon als Eigenwerbung benutzen wollen", so Eko auf Facebook.

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Das Musikvideo hatte der Rapper inmitten der Özil-Debatte Ende Juli veröffentlicht (als Vorbild hatte "I'm not Racist" von US-Rapper Joyner Lucas gedient). Der AfD-Wähler droppt darin mit Ekos Stimme Zeilen wie "Was möchtet ihr Kanaken? Geld und uns're Töchter anpacken?", "Jetzt ist die komische Musik über Drogen beliebt / Von kriminellen Migranten, die meinen Sohn falsch erzieh'n" und endet mit "Ich steh' für unser Land, denn ich wähl' die AfD". Anders als im US-Original tritt Eko im dritten Part selbst als liberaler Vermittler ins Bild, um die Hände der beiden unversöhnlichen Gegner zusammenzuführen.


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Eko Fresh erinnerte in seinem Post daran, dass es sich bei dem vermeintlichen AfDler doch nur um einen Schauspieler handelt, der nicht seine eigene Meinung vorträgt. Außerdem könne er nur versuchen, die Verbreitung durch Abmahnungen zu verhindern, gegen den unbekannten Urheber könne er aber nichts machen.

In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung erklärte er, dass ihn Fans darauf hinweisen, dass das Video weiterhin im Umlauf sei. Das mache ihn traurig, widerspreche es doch seiner Botschaft, dass sich Leute näherkommen sollten: "Ich hätte es mir denken sollen, dass das passieren wird!" Er wollte keinen Anti-AfD-Song machen, sondern hatte sich in AfD-Wähler und ihre Gefühle hineinversetzt und ihre Positionen erstmal nur wiedergeben. Sein Video hat mittlerweile über 3,7 Millionen Aufrufe.

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