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Rassismus

Alles, was wir über die rassistischen Angriffe vom Wochenende in Berlin wissen

Vier Kinder und Jugendliche sollen beleidigt, geschlagen und mit blutgefüllten Spritzen bedroht worden sein. In weniger als 24 Stunden.
Eine geballte Faust steht für Gewalt gegen Jugendliche
Jugendliche: imago | emil umdorf || imago | localpic || Collage: VICE

Während die CDU an diesem Wochenende in ihrer Parteizentrale über "Migration, Sicherheit und Integration" diskutiert, werden vier Kinder und Jugendliche Opfer rassistischer Gewalt. Innerhalb von 24 Stunden meldet die Berliner Polizei drei "fremdenfeindliche" Angriffe. Keines der Opfer ist älter als 16 Jahre alt.

Freitag, 22:40 Uhr, Hermannstraße, Neukölln

Eine bislang unbekannte Frau greift ein 12-jähriges Mädchen an. Sie soll versucht haben, das Kopftuch des Mädchens herunterzureißen, sie an den Haaren zu ziehen. Dabei soll sie das Mädchen als "Scheiß Ausländer", "Schlampe" und "Drecksausländer" beleidigt haben, bevor sie Pfefferspray und eine mit Blut gefüllte Spritze raus holte und versuchte, das Mädchen mehrfach damit zu stechen. Laut Polizeimeldung wurde das Mädchen dabei leicht verletzt. Was es mit dem Blut auf sich hatte, konnte die Polizei bisher noch nicht ermitteln, so eine Sprecherin auf Nachfrage von VICE. Die Frau flüchtet, bevor die Polizei eintrifft.

Samstag, 17 Uhr, Helene-Weigel-Platz in Hellersdorf

Zwei syrische Mädchen unterhielten sich, als ein Mann in ihr Gespräch platzte. Er soll angefangen haben, die 15- und 17-Jährige als "Scheiß Ausländer" zu beleidigen – und ihnen mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. So berichtet es die Berliner Polizei auf Nachfrage von VICE. Der bislang unbekannte Mann sei durch eine Ladenpassage geflüchtete. Die beiden Mädchen wurden im Krankenhaus wegen ihren Gesichtsverletzungen behandelt.


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Samstag, 18 Uhr, Zossener Straße, Hellersdorf

Ein zwölfjähriger Junge spielt auf einem Sportplatz, als ihn drei Jugendliche ansprechen. Sie fragen den Jungen, ob er Ausländer sei. "Gemischt", will er geantwortet haben. Die Jugendlichen sollen ihn daraufhin rassistisch beleidigt haben: "Geh zurück in dein Land!", forderten sie ihn auf. Der 12-Jährige ist deutscher Staatsbürger. Welchen Migrationshintergrund er hat, sei nicht bekannt, so eine Polizeisprecherin zu VICE. Während zwei der Täter den Jungen festhielten, soll ihm der Dritte mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Als er zu Boden ging, traten ihn die Jungs, dann flüchteten sie. Die Mutter des 12-Jährigen erstattet Anzeige über die Internetwache. Der Junge erlitt leichte Verletzungen. Er musste nicht medizinisch versorgt werden.

Mittlerweile hat der Staatsschutz des LKA die Ermittlungen zu den drei Fällen übernommen.

Fast jedes zehnte Opfer von rassistischer Gewalt war ein Kind. Das geht aus der Jahresbilanz 2017 des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt hervor. Dabei wertete der Verband Fälle aus sieben Bundesländern aus.

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