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Expo

Diese Typen haben ein Album mit 40.000 Bienen aufgenommen

Biene Maja kann einpacken.
Das Innere der Bienenstock-Installation von Wolfgang Buttress auf der Expo 2015 in Mailand. Foto: Flickr / UKTI / CC By 2.0

Wenn ihr am Wochenende mal wieder eure Gehörgänge mit 4/4-Gestampfe malträtiert und heute den totalen Hangover habt, können wir euch den richtigen Sound zur Entspannung anbieten: ein Album, in dessen Zentrum das Summen von 40.000 Bienen steht. Inspiriert wurde es von einer Ausstellung auf der Expo 2015 in Mailand. Dort hatte der Künstler Wolfgang Buttress für Großbritannien das Thema „Feeding the Planet" gewählt und dazu einen riesigen Bienenstock nachgebaut, den die Besucher begehen und erkunden konnten. 30% der weltweiten Nahrungsmittel basieren auf der Ausbeutung der Honigbiene, die aufgrund zahlreicher, teils sehr umstrittener Faktoren, vom Aussterben bedroht ist.

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Buttress war bei seinen Vorbereitungen für die Expo auch auf eine echte Bienenfarm gefahren und dabei von den Geräuschen beeindruckt, die die Bienen im Verbund kreieren. Der Besitzer der Bienenfarm war Dr. Martin Bencsik von der Nottingham Trent University. Er untersucht in seiner Arbeit die verschiedene Tages- und Nachtaktivitäten der Honigbiene. Morgens haben sie in der Regel ruhige Phasen und nachmittags werden sie aktiver. Wie er das festgestellt hat? Er hat kleine Sensoren in den Bienenstöcken platziert, die die Vibration messen und dadurch auch Rückschlüsse über ihre Aktivitäten zulässt. Buttress nahm diese Idee für seine Expo-Installation auf und richtete einen Live-Stream ein, von Nottingham nach Mailand. Mitels LED-Lichtern wurde so der Tagesrhythmus einer Honigbiene in dem nachgebauten Bienenstock auf der Expo simuliert.

All das war Buttress immer noch nicht genug Würdigung der Biene. Er wollte eine Band zusammenstellen, die zu dem harmonischen Summen der Bienen passt. Die Ehefrau von Dr. Martin Bencsik spielte zufällig Cello und fand heraus, dass das Summen der Bienen immer in der Note C stattfand. Es folgten viele Versuche, den passenden Begleitsound zum Summen der Honigbienen zu finden. Allerdings wurde dabei immer wieder der Fehler gemacht, dass das Bienenorchester durch menschliche Instrumente in den Hintergrund gedrängt wurde und die magische Trance zerstörte, die man in den Vordergrund stellen wollte. Also überlegte man sich einen anderen Ansatz. Man stellte einen Bibiliothek mit verschiedenen Samples zusammen, von Drums bis Synthesizer. Diese verband man mit den verschiedenen Sensoren innerhalb des Bienenstocks. je nachdem wo die Vibration stattfand, wurde ein anderes Sample bedient. Kev Bales steuerte einige Drums zu diesen Aufnahmen bei. In seiner 30-jährigen Zeit als Musiker hat er unter anderem für Spiritualized, Soulsavers, Dave Gahan, Mark Lanegan und Julian Cope getrommelt. Über seine 40.000 neuen Bandkollegen sagte er lachend: „Wir machten immer Witze im Studio, dass sie die besten Bandmitglieder sind, die wir je hatten." Hört euch das Album unten an: