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Die besten Trainer-Ausreden für Niederlagen gegen Bayern 2015

Die Über-Bayern sorgen in der Liga nicht mehr für Kampfeswille, sondern für demütige Resignation. Breitenreiter, Labbadia und Kollegen wissen sich nach einer Klatsche aber aus der Affäre zu ziehen—mit weit hergeholten Ausreden.
Foto: Imago

Dass die Bayern mit „der besten Mannschaft ever" im Prinzip eh nur noch gewinnen können, ist ein Prozess, an den man sich spätestens in der Ära Guardiola gewöhnen musste. Jetzt haben Nicht-Bayern-Fans und Journalisten ja durchaus das Recht, von der schieren Summe der Bayern-Siege mürbe zu werden. Aber seit diesem Jahr resignieren auch die Trainer der gegnerischen Bundesliga-Mannschaften. Wir haben die Top Nine der deprimierendsten und defätistischen Kommentare und Ausreden nach einer Niederlage gegen den FC Bayern München in der Bundesliga zusammengestellt. Haltet die Taschentücher bereit, es wird niederschmetternd.

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Platz 9:

Bayern – Bremen 4:0 (25. Spieltag, Rückrunde 2014/15)

Insgesamt haben wir es nicht schlecht gemacht, zumindest besser als beim 0:6 in der Hinrunde.

(Viktor Skripnik)

Erst neulich wurde er ja wieder von Eishockey-Prälat Thomas Eichin zusammengestaucht, weil er sein Bremen-Herz so auf der Zunge trägt, aber das Zitat ist noch nicht mal Resignation, sondern eine stocknüchterne Einschätzung von Werder Bremen im Jahr 2015. Mehr dazu gleich.

Platz 8:

Darmstadt – Bayern 0:3 (5. Spieltag, Hinrunde 2015/16)

Aus dem Spiel heraus haben wir relativ wenig zugelassen.

(Dirk Schuster)

Aus dem Spiel habt ihr aber auf jeden Fall drei Tore zugelassen, Dirk. Das kann man als Aufsteiger natürlich als „relativ wenig" bezeichnen. Fair enough.

Darmstadts Trainer Dirk Schuster (Foto: Imago)

Platz 7:

Paderborn – Bayern 0:6 (22. Spieltag, Rückrunde 2014/15)

Wir haben gegen die weltbeste Mannschaft mit dem weltbesten Trainer gespielt. [..] Ich bin mir sicher, dass Paderborn nicht absteigt.

(Andre Breitenreiter)

Das mit der weltbesten Mannschaft ist ja ein alter Hut, den Relegationsoptimismus teilen am 22. Spieltag allerdings nicht mehr alle Zeitgenossen. Horst Heldt gefällt das.

Platz 6:

Hannover – Bayern 1:4 (24. Spieltag, Rückrunde 2014/15)

Das war eine sehr, sehr ordentliche Leistung, wir haben nicht viel falsch gemacht.

(Tayfun Korkut)

Dieser Satz beschreibt das Gesamtwirken Tayfun Korkuts in Hannover. Kein Like von Martin Kind für diesen Artikel.

Platz 5:

Schalke – Bayern 1:3 (13. Spieltag, Hinrunde 2014/15)

Wir waren im Umschaltspiel brandgefährlich.

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(Andre Breitenreiter)

Das ist dann wohl das Gegenteil von „das Haar in der Suppe finden." Eher sie Suppe im Haar.

Platz 4:

Bayern – Hamburg 5:0 (1. Spieltag, Hinrunde 2015/16)

Wir spielen seit 2 Jahren Relegation.

(Bruno Labbadia)

Sonderpunkte für die deutlichste Glas-ist-halbleer-Weltanschauung in diesem Reigen. Übersetzt heißt das: „Keiner hat mehr Bock auf Kiffen, Saufen, Feiern."

Platz 3:

Bayern – Wolfsburg 5:1 (6. Spieltag, Hinrunde 2015/16)

Was soll ich sagen. Ein Weltklassestürmer hat fünf Mal aufs Tor geschossen und hätte sieben machen können.

(Dieter Hecking)

Na klar, was soll er sagen? Dass man auch Weltklassestürmer mit Abwehrspielern am Toreschießen hindern kann? Dass er seinen Dienstwagen im Zuge der Abgas-Rückrufaktion abgeben musste und deshalb zu spät zum Abschlusstraining kam? Aber es waren ja Gott sei Dank auch nur fünf.

Wolfsburg-Coach Dieter Hecking (Foto: Imago)

Platz 2:

Bayern – Köln 4:0 (10. Spieltag, Hinrunde 2015/16)

Bayern ist nicht unser Gradmesser.

(Peter Stöger)

Das lässt keine Luft mehr für Pointen.

Platz 1:

Bayern – Leverkusen 3:0 (3. Spieltag, Hinrunde 2015/16)

Wenn man gegen die Bayern verliert, braucht man keine Ausreden.

(Roger Schmidt)

Ach so weit ist es gekommen, Roger Schmidt? Dass jetzt auch ein regelmäßiger Championsleague-Teilnehmer keine Ausreden mehr braucht? Na dann, „Is okay, gegen Bayern München zu verlieren" ist also offiziell das neue „Die Mietpreisbremse hilft eh nix".

Aber wer weiß, vielleicht ist ja dieses einfach-mal-loslassen das mentale Bikram-Yoga der Generation Burn-Out-Trainer - ein Spiel gegen Bayern eine willkommene Auszeit. Nur Armin Veh, der alte Lakoniker hat sich mal wieder quergestellt. Eine Ehrennennung geht übrigens noch einmal an Viktor Skripnik für seinen Kommentar zur 0:1-Niederlage neulich: „Sind wir denn etwas anderes gewohnt, haben wir uns die Champions League vorgenommen?""