FYI.

This story is over 5 years old.

wassili beresuzki

Russland bläst Jubiläumsfeier für Kapitän ab, weil er ein Eigentor schießt

Wassili Beresuzki sollte bei der Niederlage gegen Costa Rica in der Halbzeit für sein 100. Länderspiel geehrt werden. Doch in der 45. Minute begann sein Unglückstag.
Foto: Imago

„Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Das wusste schon Andi Brehme. Und wer Weltmeister ist, hat meistens—also ab und zu— Recht. Im Fall von Wassili Beresuzki hing gestern sogar noch der Hund mit dran. Ursprünglich sollte es sein Tag werden. Denn das Spiel gegen Costa Rica war das 101. Länderspiel in der Karriere des 34-jährigen Russen. Der Sekt war für den Kapitän der Sbornaja schon kalt gestellt und der Verband hatte bereits via Twitter eine feierliche Zeremonie für die Halbzeit angekündigt, weil er erst als dritter russischer Nationalspieler die magische Schallmauer von 100 Spielen durchbrochen hat. Der Abwehrchef sollte ein besonderes Trikot und eine Medaille bekommen, wie die russische Sportseite Sports.ru berichtet.

Anzeige

Aber ehe man sich versah, rannte der Gastgeber der Weltmeisterschaft 2018 in der nigelnagelneuen Arena in Krasnodar einem Rückstand hinterher. Und Beresuzki war daran nicht ganz unbeteiligt. In der 45. Spielminute lenkte der russische Innenverteidiger den Ball zum 1:3 unglücklich ins eigene Tor. Wie von Geisterhand verschwand zeitgleich auch der Tweet des russischen Fußballverbands und auch von den Feierlichkeiten wollte niemand mehr etwas wissen. Ob es eine Bestrafung war oder ob man die Zeremonie zu einem besseren Zeitpunkt nachholt, teilte der russische Verband nicht mit. Die Wiedergutmachung in der zweiten Hälfte schien vorübergehend wieder im Bereich des Möglichen zu sein: Russland konnte sich mit einem Doppelpack von Artem Dzyuba zurück kämpfen.

Um ein versöhnliches Ende und die angekündigten Geschenke brachte sich Beresuzki endgültig in der Nachspielzeit: Er verursachte einen Elfmeter, Joel Campbell verwandelte zum 3:4 Endstand und die erste Niederlage unter dem neuen russischen Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow stand fest. Vielleicht war es einfach nicht der Tag von Beresuzki—oder er war extrem genervt, dass man ihn nicht für seine über 100 Spiele ehrte. Deswegen sollte man Blümchen immer vor einem Spiel übergeben…