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Wir haben im neuen Die Toten Hosen-Album alle "Menschen", "Leben", "Tanzen" und "Welt" gezählt

Und dabei haben wir fünf Tracks gefunden, die ihr mal euren Punker-Freunden vorspielen solltet.
Foto: Imago

Campino hat in letzter Zeit zur Abwechslung auch mal ausgeteilt. Erst nutzte er die Bühne der Echoverleihung, um eine Jan Böhmermann-Fehde von 2014 nochmal aufzuwärmen, um später im Interview nochmal nachzutreten. Auf der anderen Hosen-Seite gab es den wunderbaren Anti-Pegida-Auftritt in Dresden und das Wohnzimmerkonzert in Wien. Jetzt ist mit Laune der Natur das erste Studioalbum der Band seit fünf Jahren erschienen und wir waren gespannt, was die Düsseldorfer noch draufhaben.

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Und weil es aktuell so gut passt, wollen wir Laune der Natur doch direkt mal dem Böhmermann-Test unterziehen. Campino hat ja behauptet, er hätte die gnadenlose Deutschpop-Analyse Jan Böhmermanns zum Zeitpunkt der Echoverleihung nicht gesehen und hätte nichts von "Menschen Leben Tanzen Welt" gewusst. Warum auch, er ist ja schließlich Sänger einer Punkband und kein verdammter Popper. Wir wollten das aber trotzdem mal genauer wissen und haben das neue Album auf seine Standard-Deutschpop-Tauglichkeit geprüft. Wie? Nun, wir haben einfach alle "Menschen", "Leben", "Tanzen" und "Welt" gezählt.

Hier das Ergebnis: In den 15 Songs wird 0 Mal von "Menschen" gesungen, 8 Mal vom "Leben", 4 Mal von "Welt" und immerhin 1 Mal vom "Tanzen".

Nach dieser knallharten Analyse wissen wir: Die Toten Hosen scheißen dann doch noch größtenteils auf das Böhmermannsche Schema F der modernen Deutschpop-Industrie. Also konzentrieren wir uns lieber auf das Wesentliche: den Punk. Denn auf Laune der Natur gibt es tatsächlich fünf Tracks, die ihr unbedenklich euren Punker-Freunden vorspielen solltet.

"Urknall"

Schon beim ersten Song drehen die Hosen an allen Nostalgie-Reglern. Flotter Pogo-Beat, Mitgröhl-Singalongs und Zeilen zum Iro mit Haarspray festigen wie:

"Die Gitarren sind verzerrt, die Bässe sind verstimmt
Der Gesang war nie anders, alles halb so schlimm
Unsere Plattenfirma nur noch Schall und Rauch
All die Pyrotechnik von Rammstein aufgekauft"

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"Alles mit nach Hause"

Es geht sofort weiter. Jetzt ein bisschen melancholischer, aber wie soll man auch sonst auf eine Drogen-geschwängerte Partyreise um die Welt zurückblicken? Perfekter Song, um im Sommer auf Festivals zu fahren.


Tipp für alle Hardcore-Punk-Fans: unsere Doku über Harley Flanagan von den Cromags


"Pop & Politik"

Aller Kritik zum Trotz das Maul aufmachen und gegen jeden Widerstand Dinge kritisieren, die einfach schieflaufen. Das kann er, der Böhmermann. Aber auch Die Toten Hosen, ohooooo!

"Wir spielen unsere Lieder
Wir gehen nicht aus dem Weg
Mit unseren Kommentaren
Zu Pop & Politik Die keiner hören will"

"Wie viele Jahre (Hasta La Muerte)"

Ein Song, der jedem Hosen-Fan die Tränen in den Augen treibt. Einerseits aufgrund bittersüßer Erinnerungen an die alte Zeit, andererseits wegen der grausamen Realität, dass die Jahre nicht spurlos an der Band und ihren Fans vorübergegangen sind. Aber drauf geschissen, irgendwie geht es ja immer weiter.

"ICE nach Düsseldorf"

Was für die Terrorgruppe das "Wochenendticket" war, ist jetzt "ICE nach Düsseldorf" von den Hosen. Songs über Schwarz fahren mit der Bahn können einfach nicht schlecht sein.

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