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Das Hover-Fahrzeug Aero-X wird ab 2017 für jeden erhältlich sein

Die kalifornische Firma AEROFEX möchte das Fliegen demokratisieren und hat ein Hoverbike entwickelt, welches für die deutsche Straßenverkehrsordnung leider (noch) zu fortschrittlich ist.
Das Hoverbike in Aktion. Bild mit freundlicher Genehmigung von Aerofex.

Im Jahr 2017 wird das perfekte Gadget-Geschenk für stinkreiche Führerscheinabsolventen nicht mehr der Porsche oder urbane Smart sein, sondern das Schwebefahrzeug AERO-X. Ein Hoverbike mit Copter-Qualitäten—ähnlich dem, mit dem schon Luke Skywalter in der Steppe von Tatooine Wump-Ratten gejagt hat.

Für 3.600 Euro kannst du dein Exemplar ab jetzt bei der kalifornsichen Firma Aerofex vorbestellen. In drei Jahren, wenn die kleinen Flieger ausgeliefert werden, sind dann die restlichen 60.000 Euro fällig. Ein absolut vernünftiger Deal, wenn du zu den Early Adopters der futuristischen Mischung aus Motorrad und Kleinwagen gehören möchtest, das die Kluft zwischen Flug- und Straßenfahrzeug überbrücken soll.

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Aerofex verkündet auf seiner Unternehmensseite vollmundig:

„Unsere Mission: Das Fliegen demokratisieren."

AERO-X auf der Jagd nach Wump-Ratten. Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Aerofex.

Das Aero-X kann nach einem vertikalen Start bis zu drei Meter über dem Boden schweben und erreicht eine Geschwindigkeit von 72 km/h. Da in den USA bis zu einer Flughöhe von rund 3,60 Metern keine Pilotenlizenz nötig ist, darfst du das Ding selbst steuern und kannst bei einer gesamten Nutzlast von 140 kg sogar auch noch einen leichtgewichtigen Beifahrer mitnehmen.

Für alle Statistiker, die schon ihre Garage planen wollen, hier die präzisen Maße des Aero-X:

  • 4,5 Meter Länge
  • 2,1 Meter Breite
  • 1,25 Meter Höhe

„Das AERO-X wird positive Auswirkungen auf Landwirtschaft, Herdenmanagement sowie geologische Untersuchungen haben—und zwar vor allem in den Bereichen der Welt, in denen das Flugwesen nicht besonders ausgebaut ist", erklärte uns Mark De Roche, Gründer des Unternehmens, in einer Pressemitteilung. „Die intuitive Bedienung, die geringen Kosten und einzigartigen Fähigkeiten machen es auch zur Katastrophenhilfe, bei Rettungseinsätzen und für die Kontrolle von Grenzen und Freizeitparks einsetzbar."

Für den individuellen Gebrauch, kannst du das Gerät mit zusätzlichen Extras wie Airbags und Schwimmkissen tieferlegen. Weniger futuristisch als das Hoverbike selbst ist der Antrieb: Aero-X tankt herkömmliches Benzin, wobei eine Füllung für eineinhalb Flugstunden reicht. Mir scheint zwar, dass ein Antrieb über Solar oder andere alternative Energiequellen wesentlich zeitgemäßer wäre, aber hier herrscht dann wohl noch ein kleines Manko bei der Verkehrsutopie.

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Obwohl auf der Aerofex-Seite schon Schwebeversuche bewundert werden können, werden die ersten offiziellen Flugtests 2016 unternommen. Ein Jahr später soll das Gerät dann die Märkte für den Individualtransport umkrempeln—allerdings gibt es vor einem schwebenden Siegeszug auf deutschen Straßen wohl noch ein paar rechtliche Herausforderungen zu bewältigen.

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, für eine wohlinformierte Einschätzung zum Potential für die Zukunft auf deutschen Straßen, Dr. Markus Schäpe vom ADAC zu befragen. Der Leiter des Bereichs Verkehrsrecht konnte uns trotz der noch recht vagen Details, die ihm bisher zum AERO-X vorliegen versichern, dass nach der aktuellen Gesetzeslage ohnehin eher das Luftfahrt-Bundesamt für das Hoverboard zuständig sei:

„Es geht hier um den Luftraum und nicht um den Straßenraum. Eine Zulassung auf deutschen Straßen scheint also höchst unwahrscheinlich."

In Deutschland (und auch weltweit) gelte nämlich rechtlich nur das als Straßenfahrzeug, was auch auf dem Boden rollt. Der Deutsche Aero Club e.V. wiederum erklärte uns auf unsere Nachfrage, ab welcher Flughöhe eine Pilotenlizenz nötig sei: „Das ist kein Flugzeug, dazu können wir keine Auskunft geben."

Das Aero-X wird zunächst nur beim kalifornischen Hersteller erhältlich sein, aber gegen ein nettes Zukunftspaket aus Übersee sollte bei den sonstigen Anschaffungskosten dann auch nicht mehr viel sprechen. Und spätestens wenn BMW oder Audi auf den Trend aufspringen, könnte auch die gute alte deutsche Straßenverkehrsordnung vielleicht ein Update für den dezent schwebender Alltagsverkehr verpasst bekommen. Bis dahin bleibt den zukunftsaffinen Mobilisten noch die Hoffnung auf SmartbikesHochgeschwindigkeitszüge oder Solarstraßen.