Foto von Mikhael Subotzky, Cover der Photo Issue 2015
Fotos sind ein bisschen wie Schallplatten: Eigentlich wurden sie längst von einem moderneren Medium abgelöst—im einen Fall Film, im anderen MP3s—, aber irgendwie sind sie genau deshalb reizvoll und können etwas, das ihr neueres Gegenstück nicht kann.Was genau Schallplatten können, muss man wahrscheinlich die Kollegen von Noisey fragen. Was Fotos können, ist uns aber beim Vorbereiten unserer aktuellen Photo Issue wieder mal ziemlich klar geworden: Sie schaffen es, dass wir innehalten, über Probleme nachdenken, quasi in den Matrix-Modus umschalten und uns mit großen Dingen beschäftigen, die sonst im Sog von Social Media untergehen würden.In der aktuellen Photo Issue beschäftigen wir uns deshalb mit sozial relevanten Themen, die sonst wie Münzen in die kleinen Kanaldeckel-Schlitzen unserer Wahrnehmung verschwinden und die es eigentlich verdient haben, aus unserem schnelllebigen Abwasser herausgefischt zu werden:Wir porträtieren Dominas genauso wie verschiedene Konzepte von Zuhause (hier, aber auch hier); wir werfen mit „Deep Hanging" einen tiefen Blick an den Rand von Südafrika; und machen uns in Kollaboration mit Magnum Gedanken über das Wesen der Fotografie. Außerdem begeben wir uns auf die Suche nach dem alten und zurückgezogenen König von Thailand und spielen mit Bewohnern der Bronx ihre Begegnungen mit der New Yorker Polizei in Bildern nach.Auch die Alpen und ihre Fototalente sind in der Ausgabe mit zwei Beiträgen vertreten: Da ist zum einen „Der letzte Dreck"—eine Fotoreportage von Marko Mestrovic zu den Mülldörfern bulgarischer Roma—und zum anderen „Bilder ohne Schmerzen"—eine Porträtreihe von Matthias Heschl und Susanne Einzenberger über Kinder, die an den unsichtbaren Symptomen von Mukoviszidose leiden.Die Photo Issue liegt ab sofort gratis in ausgewählten Outlets in ganz Österreich und der Schweiz auf. Hier geht's zur gesamten Ausgabe in Online-Form.