Jahrelang habe ich mir gewünscht, ein Einzelkind zu sein. Ich habe jetzt nicht gebetet, dass der liebe Gott meine Schwestern zu irgendeiner anderen Familie bringt (zumindest nicht sehr oft), aber jeder, der Geschwister hat, hat seine Jugend zwischen Schwachsinnsstreiterien, hysterischen „Ich habe nicht angefangen!"-Debatten und der verzweifelten Suche nach Privatsphäre verbracht. Je ähnlicher ihr euch seid, umso höher das Konfliktpotential. Potenziere das Gefühl an Frustration und unkanalisierter Wut, das dich manchmal aus dem Nichts überkommt, wenn die Person an der Supermarktkasse hinter dir zum dritten Mal mit dem Einkaufswagen in deine Hacken fährt, mal tausend, und du weißt, wie es sich anfühlt, als Frau mit einer oder mehreren Schwestern aufzuwachsen. Die Kardashians haben euch eine falsche Vorstellung von schwesterlicher Verbundenheit und Familienselfies vermittelt? Hier kommt die ungeschönte (und gerade deswegen vielleicht viel schönere) Wahrheit.
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Konkurrenzverhalten
Make-Up ist Krieg und Besitz eine Lüge
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Noisey: Ich habe meine Schwestern Musik reviewen lassen, die ich mit 13 gehört habe.
Beziehungen und Sex
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Beschützerinstinkt
Als Schwester geht man dazwischen, trifft für seine Geschwister die richtige Entscheidung mit und wird gehasst, weil man ihnen den Spaß verdirbt oder sie den Typ, der sich nach und nach an sie rangecreept hat, echt nett fanden. Aber irgendwann verstehen sie es dann. Dadurch, dass Schwestern alleine schon vom Alter her näher beieinander sind als Mutter und Tochter, wird offener miteinander gesprochen, weil man mehr Verständnis für die Probleme des anderen hat. Ich meine: Vor ein paar Jahren dachte ich auch noch, dass gekreppte Strähnen cool sind. Ich hätte mir gewünscht, da wäre eine ältere Schwester gewesen, die mir das Kreppeisen kommentarlos aus der Hand gerissen hätte. Eigentlich seltsam, dass es den Begriff der „Löwenmutter" gibt, aber nichts vergleichbares für den Beschützerinstinkt bei Geschwistern.
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