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Nach dem FPÖ-Wahlsieg googlen Österreicher nach "Auswandern"

Kurz nachdem die ersten Hochrechnungen bekannt wurden, erreichte die Suchanfrage einen Höchststand.

Es ist ein sehr österreichisches Problem: Wenn alles beim Alten bleibt, beklagen alle den Stillstand und die Fortschrittsfaulheit in unserem Land. Ändert sich dann aber doch mal was, regt es die Menschen fast noch mehr auf. Weil die Richtung fast immer irgendwem zuwider ist. Im Fall der gestrigen Wahl sind diese Leute diejenigen, die über den Sieg von Norbert Hofer entsetzt sind. Und die jetzt alle vom Auswandern reden. Dass sie es damit zumindest ernst genug meinen, um auch wirklich danach zu googlen, zeigt ein kurzer Blick auf Google Trends.

Demzufolge erreichte die Suchanfrage "auswandern" am 24. April, dem gestrigen Wahlsonntag, um 17:30 Uhr—also kurz, nachdem die ersten, für viele überraschenden Hochrechnungen bekannt wurden—einen neuen Peak. Ob dies in direktem Zusammenhang mit dem Wahlergebnis steht, kann man natürlich nicht garantieren—die deutlicher niedrigere Häufigkeit der Suchanfrage vor dem Bekanntwerden von Hofers Sieg spricht jedoch nicht gerade dagegen.

Screenshot via Google

Ein ähnliches Phänomen gab es bereits im März in den USA: Als der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump am „Super-Tuesday" große Wahlerfolge feiern konnte, wurde es einem Großteil der Amerikaner allem Anschein nach einfach zu viel—wie Mashable berichtete, erreichte die Suchanfrage "how to move to Canada" damals ein ein neues Hoch.

Die meisten Anfragen kamen Google Trends zufolge aus Tirol, gefolgt von Wien und Oberösterreich. Kärnten bildet das Schlusslicht der Reihenfolge. Wohin genau viele dieser Österreicher auszuwandern planen, geht aus den Daten nicht hervor. Bleibt zu hoffen, dass die meisten von ihnen am 22. Mai erst mal wieder in die Wahlkabine wandern—dann müssten sie auch nicht mehr googeln.