FYI.

This story is over 5 years old.

Journalisten nach der Flucht

Ein offener Brief an Österreicher – von einem syrischen Flüchtling

"Reduziert uns nicht auf unseren Status als Flüchtlinge. Wir sind Menschen wie ihr."

In dieser Kolumne schreiben geflüchtete Menschen über ihr neues Leben in Österreich. Arabic version below. شاهد النسخة العربية في الأسفل

Foto: Christoph Schattleitner, VICE Media

Liebe ÖsterreicherInnen,

viele von euch fragen sich wahrscheinlich, warum ich nach Österreich gekommen bin. Für mich war der ausschlaggebende Grund, dass die Leute, die hier leben, sehr tolerant wirkten. Ich wusste nicht viel über Österreich, da wir in der Schule nichts über euer Land gelernt haben. Ich kenne bloß Mozart und Beethoven; Österreich war für mich immer das Land der Musik.

Anzeige

Es gibt auch ein arabisches Lied, das die Schönheit Wiens besingt. Jeder im arabischen Raum kennt es. Das hat mein Bild von Österreich geprägt, ich habe es mir als friedliebendes Land vorgestellt, in dem die Bewohner gleichberechtigt zusammenleben. Hier wird kein Unterschied gemacht, woher die Menschen kommen, welche Herkunft sie haben oder ob es Männer oder Frauen sind. Ich bin voller Hoffnung in dieses Land gekommen.

Als ich über die österreichische Grenze gekommen bin, stimmte mein Eindruck. Die Menschen haben uns willkommen geheißen. Ich habe das so richtig im Sommer 2015 am Westbahnhof erlebt, als die Wiener die Neuankömmlinge mit dem Notwendigsten versorgt haben. Besonders nett fand ich, dass sie auch an Spielzeug für die Kinder gedacht hatten.

Foto: Christoph Schattleitner / Facebook.

Ich bin nicht hierher gekommen, um Geld zu bekommen oder Reichtum zu finden, sondern weil in meiner Heimat Syrien eine Katastrophe herrscht. Könnt Ihr euch vorstellen, an einem Platz zu leben, wo es täglich Bombardierung und Zerstörung gibt? Wo gerade mal 3 bis 4 Stunden am Tag Strom fließt (manchmal auch gar nicht)? Es war nicht unsere Entscheidung, einen Krieg zu beginnen, der Krieg wurde über uns hinweg von anderen initiiert.

Ich danke Österreich, dass es seine Grenzen offen gehalten hat. Mittlerweile haben viele arabische Staaten die Tore geschlossen und nehmen keine Flüchtlinge auf. Österreich ist für uns ein sicherer Hafen, wo wir zur Ruhe kommen und uns von den Traumata erholen können.

Anzeige

Bitte versteht mich nicht falsch—ich bin dankbar, hier zu sein. Aber mein Traumbild von Österreich stimmt leider nicht immer. Manchmal ist es schwer, sich zu integrieren—und das liegt nicht nur an den Flüchtlingen (denen ich auch einen Brief für eine bessere Integration geschrieben habe).

Als ich zum Beispiel vor einem Jahr in Österreich ankam, konnte ich kein Deutsch. Weder beim Sozialamt, noch beim AMS sprach jemand Englisch. Ich musste mir selbst einen Dolmetscher organisieren und bezahlen. Und als ich dann selbst Deutsch sprechen lernte, gingen die Beamten nicht auf mich ein. Sie sprachen schnell, undeutlich und im Dialekt. Wenn sie sich nur ein bisschen mehr Zeit genommen hätten, hätte ich alles verstanden.

Oder bei der Wohnungssuche: Ich habe sechs Monate nach einer Bleibe gesucht und mindestens 30 Wohnungen besichtigt. Fast jedes Mal, als die Vermieter bemerkten, wer vor ihnen steht, sagten sie sehr direkt: "Wir vermieten nicht an Flüchtlinge." Diese ablehnende Haltung begegnet mir so oft, etwa auch, als ich mein Fahrrad reparieren wollte. Ich bin drei Mal zu einem Geschäft gefahren und jedes Mal fand der Besitzer neue Ausreden, um mich nicht zu bedienen, obwohl er österreichische Gäste sehr wohl bediente.

Das sind nur drei von unzähligen Beispielen von kleinen und großen Problemen. Insgesamt verhindern sie aber ein gutes Zusammenleben und auch Integration. Ich wünsche mir deshalb, dass die Österreicher offener mit uns sprechen und ihre Häuser öffnen so wie sie ihre Grenzen geöffnet haben.

Anzeige

Reduziert uns nicht auf unseren Status als Flüchtlinge. Wir sind Menschen wie ihr.

Viele von uns hatten in Syrien eine gute Ausbildung und waren erfolgreich in ihrer Arbeit. Aber im Moment haben wirkeine andere Möglichkeit, als hier zu bleiben. Wir können nicht zurück nach Syrien, wo unsere Häuser zerstört sind und unsere Arbeitsstellen zum Teil nicht mehr existieren. Wir wollen nicht für den Rest unseres Lebens von Mindestsicherung leben. Wir wollen uns vielmehr hier wieder ein Leben aufbauen und arbeiten.

Doch zuerst müssen wir die Integration schaffen und das können wir nur zusammen. Stehen wir gemeinsam für Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft! Reduziert uns nicht auf unseren Status als Flüchtlinge. Wir sind Menschen wie ihr. Wir leben für unsere Familien und Freunde und wollen genauso unseren Beitrag in der Gesellschaft leisten.

Dazu benötigen wir einen fairen Zugang zum Arbeitsmarkt—chancengleich. Und wahrscheinlich benötigen wir noch eine andere Ausbildung als in unserer Heimat, da das Ausbildungssystem in Österreich differenzierter ist als in Syrien. Ausbildungen, die man in Syrien gemacht hat, stimmen nicht mit jenen hier überein. Deshalb ist es schwer, einen Job zu finden. Gebt uns die Chance, zu lernen und unser Wissen dem Euren anzugleichen. Je schneller wir die Möglichkeit einer gleichen Ausbildung bekommen, umso schneller können wir uns auch wieder selbst erhalten.

Anzeige

Wir wissen, dass es eine enorme Herausforderung für uns alle ist, aber unsere Ziele können wir nur gemeinsamer erreichen. Alle Menschen haben eine soziale Verantwortung, und diese Verantwortung müssen wir auch alle leben—Syrer wie Österreicher.

Denn eine Hand alleine kann nicht klatschen.

Euer Zakarya.

Folge Zakarya auf Facebook.


أعزائي النمساويين،

ربما يتسأل الكثير منكم لماذا أتيت إلى النمسا؟ لقد كان السبب القاطع هو لأن الناس هنا يعيشون بحب و تسامح.

لم أعرف الكثير عن النمسا ،نحن لا نتعلم الكثير عن بلدكم في المدرسة، انا اعرف فقط بيتهوفن و موزارت، النمسا كانت لي دائما هي بلد الموسيقى، هنالك أيضا أغنية عربية تتغنى بجمال فينا، الجميع يعرفها، هذا ما كون صورتي عن النمسا، لقد تخيلتها كبلد مسالم يعيش سكانها مع بعضهم البعض متساوي الحقوق و لا يوجد فرق من أين تأتي الناس، من أي أصل هم أو إذا كانوا رجالا أو نساء، فأتيت مليء بالأمل إلى هذا البلد.

و عندما وصلت إلى الحدود النمساوية، أكدت انطباعي بترحيب الناس بنا و لقد رأيت ذلك في صيف 2015 في الفيست بانهوف عندما قام أهالي فينا بتزويد القادمون الجدد بالاحتياجات الضرورية ، ماوجدته بشكل خاص لطيف هو عندما فكروا بجلب الألعاب للأطفال.

لم أتي هنا لكي احصل على المال أو لكي أجد ثروة ولكن هنالك كارثة تسود بلدي سوريا، هل يمكنكم أن تتخيلوا ذلك بأن تعيشوا في مكان حيث القصف والدمار بشكل يومي ، حيث تتدفق الكهرباء فقط من ثلاث إلى أربع ساعات يوميا ( أحيانا ابدا )،لم يكن قرارنا بأن نبدأ الحرب ولكن قد أتت علينا من قبل الآخرين .

أشكر النمسا على فتحها الحدود لنا في وقت الكثير من الدول العربية قد أغلقت الأبواب و لم تستقبل اللاجئين، النمسا كانت لنا الملاذ الآمن حيث يمكننا أن نعيش بسلام و نتعافى من الصدمة،

Anzeige

ارجوكم لا تفهمو خطأ، انا شاكر، أن أكون هنا و لكن رؤيتي عن النمسا ليست دائما صحيحة أحيانا من الصعب تحقيق الاندماج ،هذا لا يقع فقط على اللاجئين (الذين قد كتبت لهم رسالة أيضا) على سبيل المثال عندما أتيت إلى فينا قبل عام ،لم أستطع تكلم اللغة الالمانية حتى في السوسيال و مكتب العمل لا يتكلم أحد بالإنكليزية، لقد جبرت على أن اتفق مع مترجم و ادفع له ، وعندما تعلمت الألمانية أيضا لم أستطع تفهم الموظفين هناك فهم يتكلمون بسرعة و بغموض و بالهجتهم المحلية، ولو يعطوني المزيد من الوقت ربما أستطيع أن أفهم كل شيء، أو حتى في البحث عن الشقة، لقد بحثت حوالي الستة أشهر عن مكان للمكوث و زرت أكثر من 30 شقة و تقريبا في كل مرة يعرفون من يقف أمامهم يقولون"نحن لا نأجر للاجئين " هذا الموقف الرافض غالبا ما تعرضت له، وعندما أردت إصلاح دراجتي، ذهبت ثلاث مرات إلى محل التصليح و في كل مرة كان صاحب المحل يجد الحجة لكي لا يقدم الخدمة على الرغم من أنه يقوم بخدمة الزوار النمساويين.

هذه فقط ثلاث أمثلة من المشاكل الكبيرة و الصغيرة التي لا تحصى، هذا الأشياء تعيق العيش المشترك و تحقيق الاندماج

لذالك أتمنى بأن يتحدث معنا النمساويين بشكل أكثر وضوحا و أن يفتحوا لنا بيوتهم كما فتحوا لنا حدودهم

الكثير منا حصل على تعليم جيد في سوريا و كانوا ناجحين في أعمالهم و لكن الآن لا نملك فرصة آخر غير البقاء هنا لا نستطيع العودة إلى سوريا حيث الكثير من منازلنا قد تهدمت و الكثير من اعمالنا إلى حد ما لم تعد موجودة،

نحن لا نريد أن نكمل بقية حياتنا على التأمين الاجتماعي ، نحن نريد بدلا من ذالك أن نبني حياتنا هنا و نعمل

طبعا في البداية يجب علينا بأن نحقق الاندماج و هذا يمكننا أن نفعله فقط معا، بأن نقف معا من أجل التسامح و الانفتاح في المجتمع و بأن لا تقللوا من مكاننا كلاجئين ، نحن بشر مثلنا مثلكم، نحن نعيش لعائلتنا و أصدقائنا و نود المساهمة في المجتمع ، نعم لذالك نحتاج إلى مدخل عادل إلى سوق العمل، الفرص المتساوية، و ربما نحتاج أيضا إلى تعلم شيء مختلف عن الذي تعلمناه في بلدنا لأن نظام التعليم في النمسا مختلف عنه في سوريا،

أن التعليم الذي تعلمناه في سوريا أحيانا لا يتوافق مع التعليم هنا لذلك من الصعب إيجاد فرصة عمل بسهولة، أعطوا الفرصة لكي نتعلم و نعادل تعليمنا معكم و بأسرع فرصة سوف نحصل على نفس مستوى التعليم هنا، لكي نستطيع بسرعة أن نعين بعضنا البعض،

نحن نعلم بأنه تحدي كبير لنا جميعا و لكن أهدافنا يمكننا أن نصلها فقط مع بعضنا البعض، جميع الناس لديهم المسؤولية الاجتماعية، و هذه المسؤوليةيجب أن نتحملها جميعا ، السوريين كالنمساويين

وإلا يد واحدة لا تصفق.

زكريا