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nichtmehrwegschauen

Diese Geschichten von Betroffenen zeigen, wie sexuelle Belästigung verharmlost wird

Immer noch heißt es oft "es ist ja eigentlich nichts passiert". Und immer noch redet man viel zu wenig darüber.

Anfang Juni starteten wir einen Schwerpunkt zu sexueller Belästigung. Der Grund: Übergriffe in der Öffentlichkeit passieren im großen Stil und trotzdem wird nach wie vor kollektiv weggeschaut. Wir nannten die Serie "#NichtMehrWegschauen" und sammelten Geschichten von Leserinnen und ein paar Lesern.

Katharina I. etwa beschrieb, wie ein Mann im Audimax mehrmals Studentinnen begrapschte und niemand dagegen protestierte. Diana S. wurde sogar vom Opfer sexueller Belästigung zum Täter gemacht; selber Schuld, wenn du deine Nägel rot lackierst, wurde ihr gesagt. Eva E. hat uns erzählt, worüber sie von ihrem 14. Lebensjahr an geschwiegen hat—nämlich über einen Schrumpelpenis in der Straßenbahn, mit dem sie unfreiwillig konfrontiert wurde.

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"Eigentlich ist nichts passiert—und trotzdem sitze ich jetzt da und weine."

Jede dieser Geschichten macht noch ein bisschen fassungsloser. Auch, weil sie sich zu einem gewissen Grad wiederholen und gewissermaßen ein Muster erkennbar ist. In fast jedem Text kommen die Wörter "eigentlich ist nichts passiert" zumindest sinngemäß vor.

Das zeigt zum einen, dass die Grenzen von sexueller Belästigung objektiv schwer fassbar sind und zum anderen, dass die Übergriffe fast immer bagatellisiert werden. "Jede Geschichte verdient Aufmerksamkeit" schrieben wir in unserem Leseraufruf. Dementsprechend möchten wir hier Einsendungen sammeln, die zeigen, wie sexuelle Übergriffe geradezu systematisch verharmlost werden. Diese Auflistung soll die Alltäglichkeit des Problems verdeutlichen.

Schreibe uns, wenn du etwas Ähnliches erlebt hast. Wir ergänzen diesen Artikel laufend.

Miriam, 18

Fotos: privat

"Ich saß in der U6 auf dem Weg in die Schule und starrte auf mein Handy, als sich jemand—ein junger Mann, so um die 20, gepflegt und eigentlich ganz attraktiv—ungewöhnlich nah neben mich setzte. Ich bin die Letzte, die nichts sagt, wenn ihr etwas gegen den Strich geht. Aber als ich bemerkte, dass der junge Typ neben mir meinen Oberschenkel hinaufstrich, war ich erstmal wie eingefroren. Mein Herz begann so stark zu schlagen, dass ich mich selbst kaum denken hören konnte. Ich begann zu zittern und zu schwitzen.

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Und plötzlich dachte ich „Wie schlimm kann das schon werden? Weit hab ich es ja nicht mehr." Darüber ärgere ich mich heute noch! Wie kommt man als Frau nur auf die Idee so etwas einfach hinzunehmen? Ich wollte ihm keine Unannehmlichkeiten bereiten. Ja, ICH wollte IHM, dem Mann, der MICH belästigt, keine Unannehmlichkeiten bereiten. Nachdem mir klar wurde wie krank dieser Gedanke ist, nahm ich all meinen Mut zusammen und wollte ihn darauf ansprechen. Also drehte ich meinen Kopf zu ihm und nahm einen Kopfhörer aus dem Ohr. Aber aus meinem Mund kam nichts, ich war wie versteinert. Glücklicherweise war seine Hand in dem Moment schneller weggezogen als ich es für möglich hielt. Sein Gesicht war dabei vollkommen entspannt und nichts sagend, so als würde gerade gar nichts passieren. Das werde ich wohl nie vergessen.

Es kam mir falsch vor, eine Anzeige aufzugeben. Es ist ja nicht wirklich etwas passiert. Falls etwas passiert wäre, hätte ja jemand etwas gesagt. Oder?

Als ich mich in der Schule an meine Religionslehrerin wandte, brach ich die ersten 15 Minuten in Tränen aus, ehe ich über den Vorfall sprechen konnte. Nach der Schule holte mich mein Freund ab und brachte mich zur Polizei. Als ich wartete, kam es mir falsch vor eine Anzeige aufzugeben. Es ist ja nicht wirklich etwas passiert. Falls etwas passiert wäre, hätte ja jemand was gesagt. Oder? Ich finde es furchtbar, dass ich diesen Gedanken hatte und mir von meinem täglichen Umfeld in der Schule vermittelt wurde, dass nichts Schlimmes passiert ist, solange man mich nicht vergewaltigt wurde. Ich identifizierte den Typen aus der Ubahn beim Bundeskriminalamt, er ist jetzt auf der Fahndungsliste, die sehr, sehr lang ist. Zu einer Aussendung an Medien kommt es wahrscheinlich nicht, es wird niemand nach ihm suchen. Und er wird denken, dass es nichts Schlimmes war, weil ihn keine Konsequenzen erwarten.

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Ich hingegen bin drei Monate bei Wind, Wetter und Krankheit nur mit dem Rad gefahren, weil ich es nicht geschafft habe in die Ubahn einzusteigen. Mittlerweile kann ich darüber sprechen, aber der Gedanke verfolgt mich fast täglich, obwohl ja 'nichts' passiert ist."

Katharina, 22

„Bei meinen ersten Runden mit meinem neuen Fahrrad in der kurzen, engen Radlhose wurde ich angehupt und angegafft. Immer wieder fuhren Autos ein kurzes Stück schräg hinter mir neben mir her, als ich zur Seite sah merkte ich dass der Blick der Fahrer zwischen meinem Hintern und der Straße vor ihm pendelte. Danach beschleunigten sie wieder und ich blieb ratlos zurück. Seitdem gehe ich lieber in längeren Sporthosen Radfahren oder lasse es ganz bleiben. "

Conny, 19

"Nach ein paar Getränken mit Freundinnen musste ich alleine mit dem Zug ab Praterstern fahren. Ein Typ fragte mich nach dem Weg und brachte die üblichen Sprüche. "Oha, wieso hast du keinen Freund?". Er erkannte, dass ich beschwipst war und begann, mich an sich zu ziehen. Wir waren nicht alleine im Abteil, es war zwar nicht unbedingt voll, aber mit Sicherheit mehr als 5 Leute—mit dem Blick zu mir. Ich stand bei der Tür, für die meisten Leute gut sichtbar. Der Typ hat weitergemacht, hat sein Becken gegen meinen Arsch gedrückt, sodass ich seinen verdammten Schwanz spüren konnte.

Ich wollte vor den ganzen Leuten keinen 'Aufstand' anzetteln. Ich dachte, die würden es übertrieben finden.

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Ich habe ihm zunächst ganz ruhig erklärt, dass er es respektieren muss, wenn ich deutlich "Nein" sage. Aber er machte weiter. Die Leute im Abteil haben nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Und ich sprech' nicht von irgendwelchen Jugendlichen, die gerade vom Fortgehen nach Hause fahren und schon fast pennen, sondern von erwachsenen Männern und Frauen in Anzügen, auf dem Weg zur Arbeit. Niemand hat auch nur einen Anschein gemacht, mir helfen zu wollen.

Der Kerl griff mir in den BH, hat mit seinen Fingern meine Nippel umkreist, mir eindeutige sexuelle Anspielungen zugeflüstert und in den Schritt gegriffen—als wäre es komplett normal. Ich hatte Pfefferspray und einen erkennbaren Grund, ihn auch zu benutzen. Aber ich konnte es nicht. Ich wollte vor den ganzen Leuten keinen 'Aufstand' anzetteln. Ich dachte, die Leute würden es übertrieben finden, weil eigentlich 'eh nix passiert ist'.

Foto: Stefan Ledwina | Flickr | CC BY-SA 2.0

Ich habe mich nicht lautstark gewehrt, weil ich mich schlicht und ergreifend geschämt habe. Dieser Gedanke ärgert und beschäftigt mich nach wie vor. Aber hey, ich wurde zum Glück 'nur' begrabscht und nicht wie andere vergewaltigt, oder? Er ist später an der selben Station ausgestiegen wie ich, obwohl er in einen anderen Ort wollte. Ich hatte mir Gott sei dank ein Taxi vorbestellt, das schon auf mich wartete. Ich bin hingelaufen, hab' die Türe zugeknallt und den Taxifahrer gebeten, sofort loszufahren.

Auch, wenn es viele Leute nicht merken, sexuelle Belästigung ist für viele Frauen leider Alltag. So alltäglich, dass sie sich nicht einmal richtig wehren; aus Angst, nicht ernstgenommen zu werden. Es gfreift fast niemand ein."

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Tamara, 24

"Es war Nachmittag und ich kam gerade aus einem Vorstellungsgespräch im 10. Bezirk. Ich wartete auf den Bus. Mir fiel gleich der Typ auf, der zur Haltestelle kam. Warum? Es war die Art, wie er mich angestarrt hat. Die Art, die man nicht beschreiben kann, aber die jedes einzelne Nackenhaar zu Berge stehen lässt und einen sofort in Alarmbereitschaft versetzt. Ich schaute weiter auf mein Handy. Was soll ich auch tun? Ihm vorschreiben, wo er hinschauen soll?

Im Bus habe ich ihn aus den Augen verloren. Er war mir auch nicht so wichtig, dass ich ihm irgendeine Priorität zugeschrieben hätte. Er fiel mir erst wieder in der Ubahn auf. Er hat sich so gesetzt, dass er mich genau im Blick hatte. Er ließ mich keine Sekunde mehr aus den Augen. Bei jeder Station hat er jede meiner Bewegungen gemustert. Er checkte, ob ich aussteige. Da wusste ich, dass ich auf keinen Fall nach Hause fahre. Gleichzeitig dachte ich mir, "du kannst nicht beweisen, dass er dich verfolgt. Vielleicht hat er nur den gleichen Weg". Am Stephansplatz habe ich mit dem Aufstehen bis zur letzten Sekunde gewartet und bin im letzten Augenblick aus dem Wagon gesprungen. Ich habe ihn aus dem Augenwinkel wie von der Tarantel gestochen aufspringen sehen. Ich bin nur mehr gerannt. Am Stephansplatz bin ich in einen Shop rein. Dort habe ich mich das erste mal wieder umgedreht und den Typ am Stiegenaufgang gesehen, wie er die Menschenmenge nach mir abgesucht hat.

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Am meisten haben mich die Reaktionen verletzt, wenn ich von einem Übergriff erzählt habe.

Es ist 'nichts' passiert. Es ist auch bei meiner fast täglichen Laufrunde noch nie 'etwas passiert'. Trotzdem fühle ich mich einfach unwohl, wenn Männer ihre Arbeit am Straßenrand unterbrechen und sich aufstellen, um mich in Ruhe beim Laufen anstarren zu können. Ich habe keine Lust darauf, mir 'der hat ja nur gschaut', 'du bist halt a hübsche' oder 'so sind die Männer' anzuhören.

Egal, ob ich angegrapscht, beschimpft, unangebracht angebaggert oder angestarrt wurde: Am meisten haben mich die Reaktionen verletzt, wenn ich von einem Übergriff erzählt habe. Dass man mir mit Empathie begegnet, ist eher eine Seltenheit. Ich kenne viel mehr die 'du bist ja eine gestandene Frau' und 'Wehr dich halt'-Parolen. Inzwischen versuche ich großteils einfach selbst damit fertig zu werden. Das ist nicht leicht, weil mich vor allem die 'kleinen Zwischenfälle' schnell zu Selbstzweifel bringen. Sie passieren meistens so plötzlich und mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass ich so perplex bin und gar nicht weiß wie ich reagieren soll."

Nina, 24

"Eine etwas harmlosere, aber trotzdem sehr unangenehme und nervige Erfahrung habe ich mit zwei Freundinnen im Urlaub in Frankreich gemacht. Wir wurden von einem Mann am Strand angesprochen, der sich mit uns zum Essen verabreden wollte, weil er 'uns so sexy fand'. Wir haben mehrmals abgelehnt und gebeten, uns in Ruhe zu lassen, da wir keine Gesellschaft, sondern Zeit alleine verbringen wollten. Unseren Wunsch hat er getrost ignoriert - auf unseren aufkommenden Ärger mit der Aussage 'I don't understand your problem. I just want to give you a compliment' beantwortet.

Vor allem diese Aussage löst in mir immer unglaubliche Frustration aus—wenn Männer der Ansicht sind, ich müsste jeglichen Kommentar bezüglich meines Körpers dankbar annehmen. Dabei weiß ich sehr wohl zwischen einem aufrichtigen, respektvollen Kompliment und sexueller Belästigung zu unterscheiden.

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Bei einem Kompliment geht es normalerweise darum, einer anderen Person eine Freude zu machen. Wenn mein Gegenüber auf eine Bemerkung bezüglich ihres Körpers negativ reagiert, sich unwohl fühlt und dies auch zur Sprache bringt, aber ich diese Ablehnung nicht respektiere, dann geht es nicht um ein Kompliment an mein Gegenüber, sondern nur um mich und meine Erwartungen. Es geht bei solchen 'Komplimenten' nicht um das Wohlwollen meines Gegenübers, sondern um eine erwartete Gegenleistung. Sei es Aufmerksamkeit, sei es schmusen, oder sei es Sex. Solche Bemerkungen sind keine Komplimente, sondern reiner Egoismus."

Bettina, 34

Foto: privat

"Vor 3 Jahren stieg ich in die Straßenbahn Richtung Arbeit. Rechts neben mir stand ein leicht betrunkener Mann. Leider war sehr viel los. Ich konnte von dem Mann, der mir von der ersten Sekunde unangenehm war, nicht weg gehen. Auf einmal fing er an meinen Po zu begrapschen. Dann ging er weiter zur Tailie ehe er mir plötzluch einen Kuss auf den Mund drückte. Ich war so schockiert und konnte im ersten Moment nicht reagieren. Ich fühlte mich so schmutzig und angewidert. Der Mann stieg aus. Ich stand noch immer unter Schock und war den Tränen nahe.

"Das hat dir doch Spaß gemacht. Du wolltest doch geküsst werden."

Besonders schlimm war aber, dass alle anderen Menschen zugeschaut haben und mir niemand geholfen hat. Es waren sehr viele Menschen in der Straßenbahn! Ich musste noch 3 Stationen fahren. Als ich aussteigen wollte, flüstere irgendein Mann: 'Das hat dir doch Spaß gemacht. Du wolltest doch geküsst werden.' Das war so schlimm für mich, dass ich sofort zu heulen begann.

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Ich bin ein sehr offener Mensch und rede darüber, wenn mir so etwas passiert, damit andere Frauen besser reagieren können als ich. Nur leider erlebe ich es sehr oft, dass die Frauen nicht freundlich darauf reagieren und mir die Schuld geben. Ich finde, wir Frauen sollten zusammen halten und uns stärken."

Isabel, 17

"Ich musste zu spüren bekommen, dass nicht allen mein Lebensstil—ich bin ein 'Punk'—gefällt. Es war im Winter, schon dunkel und ich wollte nur schnell einkaufen gehen. Auf der Straße schubste mich plötzlich jemand und ich fiel in eine kleine Gasse. Der Mann, der mich geschubst hatte, kam, entschuldigte sich und half mir hoch. Ich schrie ihn an: 'Was soll das?'. Er schubste mich noch einmal, grinste und saget: 'Was meinst du?'. Dann zog er mich zu sich und hielt seine Hand auf meinen Mund: 'Pssscht, wenn du ruhig bist, passiert dir nichts Schlimmes.'

Ich habe versucht, mich los zu reißen. Er fing an zu lachen und meinte, er will mich ja nur anschauen. Ich fing an zu weinen und versuchte, mich loszureißen. Daraufhin hörte ich ein Klicken, er habe ein Messer, sollte ich weiter zicken. Es passiere ja nichts, sagte er, er will nur einmal sehen, was ich hab. Dann würde er eh wieder gehen.

Der Polizist ließ mich einen Drogen- und Alkohol-Test machen! Erst dann nahm er meine Aussage auf.

Er nahm seine Hand von meinem Mund und zog grinsend mein Shirt hoch. Ich stieß ihn mit aller Kraft weg, und schnitt mich dabei leicht an seinem Messer. Ich bin einfach nur davongelaufen. Nicht weit weg war eine Polizeiwache. Weinend lief ich rein und erzählte alles—auch, dass es gleich in der Nähe passierte.

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Der Polizist musterte mich, zog eine Augenbraue hoch und bat mich, mitzukommen. Was dann passierte, hat mich kaputt gemacht. Er ließ mich einen Drogen- und Alkohol-Test machen! Erst dann nahm er meine Aussage auf. Er fragte mich, ob ich eine Anzeige machen will. Ich saß da, starrte ins Leere und sagte Nein. Ich war zu kaputt. Ich wollte nur noch in mein Bett und ließ mich von einer Aufsichtsperson abholen.

Seitdem fühle ich mich bei Hautkontakt oder sexuellen Handlungen dreckig und schlecht.

Diese Szenen—mit 14 Jahren passierte mir ähnliches—haben mich geprägt. Seitdem kann ich mich nicht vor anderen männlichen Personen ausziehen. Ich kann zu keinem Arzt gehen ohne mich ekelhaft zu fühlen. Bei Hautkontakt oder sexuellen Handlungen fühle ich mich dreckig und schlecht. Ich muss mich dann immer von der Person abwenden—auch, wenn ich sie mag.

Franziska, 19

"In meinem Hinterkopf habe ich immer noch die Worte eines Bekannten: 'Wenn Mädchen nachgepfiffen wird, regt sich immer das hässlichste Mädchen auf.' Natürlich will ich, zumindest unterbewusst, nicht das hässliche Mädchen sein. Die Angst davor, 'Wert' zu verlieren, könnte auch ein Grund sein, warum es so schwer fällt, über Vorfälle von sexueller Belästigung zu sprechen. Vorfälle gab es in den vergangenen Jahren genug: Nachpfeifen, begrapschen, anzügliche Kommentare. Oft habe ich die Vorfälle ignoriert, um keinen Konflikt heraufzubeschwören. Ich muss zugeben, ich habe keinen der Vorfälle gemeldet. Ich habe die Vorfälle auch nicht direkt als Straftat identifiziert.

Je mehr wir darüber sprechen und nachdenken, desto einfacher wird uns die Abwehr der nächsten Belästigung fallen.

Warum kann man erst in einem sicheren Umfeld mit vertrauten Menschen darüber sprechen? Je mehr wir darüber sprechen und nachdenken, desto eher wird uns der nächste Vorfall auffallen, die Abwehr von der nächsten Belästigung einfacher fallen. Und vielleicht wird manchen auch bewusst, dass diese selbst einmal jemanden belästigt haben und es absolut nicht in Ordnung ist.

Vielleicht ist eine Meldung oder Anzeige nicht immer möglich—aber trotzdem sollte Belästigten das bestmögliche Umfeld geboten werden, mit dem Geschehenen klar zu kommen. Um nicht das Gefühl zu bekommen, schmutzig und wertlos zu sein, während, wie es so oft heißt, 'ja eigentlich gar nichts passiert ist'."

Christoph auf Twitter: @Schattleitner