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Verbrechen

Gute Noten gegen Nacktfotos und "Küsschen": Lehrer verurteilt

"Welche Zensur möchtest du denn?", schrieb er einer Zwölfjährigen – und verlangte dann Küsschen.
Ein Lehrer nimmt jemanden dran, der sich meldet.
Foto: imago | PhotoAlto

Smileys lockern jede Unterhaltung auf. Die zwielichtigen Nachrichten eines 36-jährigen Lehrers an eine zwölfjährige Schülerin aber konnten sie auch nicht mehr retten: "Welche Zensur möchtest du denn?", schrieb er, gefolgt von einem Zwinkersmiley. Als die Schülerin nach einer 2 oder 1 fragte, antwortete er "Klappt bestimmt. Und wenn nicht, schummeln wir etwas" – wieder gefolgt von einem Zwinkersmiley, und dem Nachsatz "für ein Küsschen". Smiley mit raushängender Zunge.

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Außerdem habe der Lehrer einer Realschule im niedersächsischen Salzgitter laut Bild mindestens zwei andere Schülerinnen dazu überredet, ihm Nacktfotos zu schicken: Eine 14-Jährige soll dafür ebenfalls bessere Noten bekommen haben. Einem anderen Mädchen habe er mit einem Elterngespräch gedroht, wenn sie ihm kein Foto schicke. Beide Mädchen sollen Bilder geschickt haben.

Schon 2016 veröffentlichte Bild einige der Chat-Protokolle. Obwohl sich mehrere Jugendliche schon zuvor über den Lehrer beschwert hatten, reagierte die Schule erst dann. Der Mann wurde freigestellt und die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf.

Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittlerinnen und Ermittler auf dem Rechner des Lehrers kinderpornographisches Material. Dafür wurde er bereits im Frühjahr diesen Jahres zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen verurteilt. Wegen der Nachrichten sprach das Amtsgericht Salzgitter jetzt ein zweites Urteil: zehn Monate auf Bewährung wegen Bestechlichkeit.

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