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Hangover News – 11. Juni 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Merkel findet Trump "ein Stück deprimierend", Kindergartenkinder lernen Reime gegen Amokläufer und eine Schildkröte verursacht den mysteriösesten Autounfall des Wochenendes.
Die Journalistin Nora Jakob kommentiert Angela Merkels G7-Rückblick || Screenshot von Twitter | @JakobNora

Vielleicht blicken Historiker eines Tages auf dieses Wochenende zurück und finden dann, dass dies die Tage waren, an denen der Westen angefangen hat, auseinander zu fallen. Donald Trump ist offenbar alles egal, wir schauen gleich darauf, was Kanzlerin Angela Merkel über sein Auftreten dachte. Hier brauchen wir nach diesem Chaos-Wochenende zum Einstieg positive Nachrichten aus den USA, irgendetwas Beruhigendes.

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Immerhin.

Und sonst? In Thüringen haben sich ein paar Tausend Nazis zu einem Musikfestival getroffen, eine Kuh bringt die EU an ihre Grenzen und in einem US-Kindergarten sollen Kinder die deprimierendste Version von "Alle Vögel sind schon da" singen, die man sich nur vorstellen kann. Willkommen bei den Hangover News.

Kanzlerin bei Anne Will: Was Merkel zum G7-Desaster sagt

Was für Kanzlerin Angela Merkel eine der schärfstmöglichen Beleidigungen ist, dürfte für den Rest der Welt die Untertreibung des Jahres sein. Beim Talk mit Anne Will sagte Merkel gestern, das Verhalten Donald Trumps beim G7-Gipfel sei "auch ein Stück deprimierend" gewesen. Und außerdem:

Der war nicht nur später zu dem Treffen und einem Arbeitsfrühstück am zweiten Tag erschienen …

…, sondern auch früher abgeflogen – nur um dann vom Flugzeug aus zu twittern, dass er die mühsam ausgehandelte Abschlusserklärung nicht mittrage. Die Bundesregierung und die anderen Teilnehmer außer den USA halten aber an dem Papier fest, das sich unter anderem für freien Welthandel ausspricht. Merkel sagte, dass man sich halt nun nicht mehr auf die USA verlassen könne und eben Europa sein Schicksal selbst in die Hand nehmen müsse.

Weniger diplomatisch war am US-Abend beim Theaterpreis Tony Schauspieler Robert de Niro.

Wieder Tausende bei rechtem Musikfestival in Thüringen

Wieder hat es am Wochenende ein rechtes Konzert in Themar in Thüringen gegeben, doch anders als im vergangenen Jahr, hat es dieses Mal kaum für Schlagzeilen gesorgt. Freitag kamen laut Polizei rund 900, Samstag etwa 2.200 Teilnehmer zum NPD-Musikfestival "Tage der nationalen Bewegung", berichtet das Zeit-Blog Störungsmelder. Darunter war auch eine prominente Figur der neuen Rechten.

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Zu Gegendemonstrationen kamen dagegen nur wenige Menschen. Die Veranstaltungsfläche ist die Wiese eines Neonazis, auf der NPD-Anhänger seit Monaten Konzerte und Aktionen abhalten. Rund 60.000 Euro sollen die Veranstalter dieses Mal mit dem Festival mindestens verdient haben. Damit setzt sich ein Trend fort: Schon vor wenigen Wochen hat es im sächsischen Ostritz das Schild-und-Schwert-Festival gegeben, eine weitere Musikgroßveranstaltung unter Regie der NPD.

Insgesamt gab es in Themar 84 Anzeigen gegen Teilnehmer, beispielsweise wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen sowie wegen Volksverhetzung. Darunter auch eine wegen Körperverletzung gegen einen 33-Jährigen der einen Journalisten ins Gesicht geschlagen hatte.

Illegal EU-Grenze überschritten: Muss eine Kuh sterben?

Eine Kuh grast neben drei Birken

Symbolbild einer Nicht-EU-Kuh || Foto: imago | INTAR-TASS

Diese Woche schreibt sogar eine Flüchtlingsgeschichte mit Tieren Schlagzeilen: Mitte Mai ist eine Kuh von Bulgarien nach Serbien getrottet und hat sich so aus der EU gegrast – damit dürfen die Tiere eigentlich nicht wieder zurück in die Union. Penka, so heißt die Kuh, drohte bereits die Schlachtung. Am Samstag aber gab es nun positive Nachrichten: Untersuchungen hatten gezeigt, dass die Kuh gesund ist. Deshalb könnte sie nun möglicherweise doch überleben. Neben Tierfreunden in aller Welt haben sich Politiker und Beatle Paul McCartney für Penka eingesetzt. Heute soll das endgültige Ergebnis der Untersuchung bekannt gegeben werden.

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Kindergartenkinder lernen Reime gegen Amokläufer

Wer immer noch nach Beispielen für das unfassbare Waffenproblem der USA sucht, bekommt nun in einem Kindergarten in Massachusetts weiteres Anschauungsmaterial. Dort hängt ein Plakat aus, das Kindern spielerisch nahebringen soll, was sie zu tun haben, wenn ein Massenmörder in der Kita losschießt. Dann kommt es zum "Lockdown", also zum Notfall, bei dem keiner die Klassenzimmer verlassen soll. Zur Melodie von "Alle Vögel sind schon da" (in den USA: "Twinkle, twinkle, little star"), heißt es da:

Die Mutter, die das Foto des Plakats getwittert hat, erklärt aber auch, dass sie froh sei, dass es diese Hinweise in der Kita gebe – die Vorschule mache genau, was sie tun müsse. "Mein Problem sind die politischen und kulturellen Faktoren, die uns an diesen traurigen Punkt gebracht haben", schreibt sie weiter. "Bitte sprecht mit Euren Abgeordneten über die Notwendigkeit von Reformen bei Waffengesetzen."

Schildkröte verursacht Autounfall mit zwei Verletzten

Eine Schildkröte in Duisburg hat einen Autounfall ausgelöst, bei dem gleich zwei Menschen verletzt wurden. Das Tier hat laut Polizei eine 53-jährige Fahrerin in den Arm gebissen. Die wiederum erschreckte sich so, dass sie auf den Wagen vor sich auffuhr. Beide Fahrerinnen wurden leicht verletzt, das Tier blieb unversehrt. Besonders überrascht hatte die Frau wohl, dass sie gar nicht weiß, wie die Schildkröte in ihr Auto gekommen ist – ihre eigene war es nicht.

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