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Deutschland

Hahnrupfen in Brandenburg: Das blutige sorbische Erntedankfest im Video

VICE hat die Mitglieder der slawischen Minderheit bei ihrem jahrhundertealten Brauch getroffen.

Für eine erfolgreiche Ernte reißen die Sorben einem Hahn den Kopf ab. Was brutal klingt, ist jahrhundertealte Tradition, die vor allem in Sachsen und Brandenburg bis heute existiert und anerkannt wird. Denn dort leben die meisten der rund 60.000 Angehörigen der westslawischen Minderheit.

Tierschützende kritisieren den brutalen Brauch, dennoch feiern einige deutsche Sorben ihr Erntedankfest Jahr für Jahr auf diese blutige Art: Erreicht der Hahn die Festwiese, wird er aus dem Käfig geholt, getötet und an den Beinen über einem abgeernteten Feld aufgehängt. In traditioneller Tracht galoppieren die "jungen Burschen" auf dem Rücken ihres Pferdes los. Wer den Hahnenkopf zuerst abgerissen hat, wird Erntekönig oder "Krahl". Danach geht es um die Flügel des Tieres und um Platz zwei und drei. Das gerupfte und tote Tier landet am Ende im Suppentopf des Höchstbietenden.

VICE war Anfang September in der brandenburgischen Provinz und hat die Sorben im Ortsteil Döbbrick in Cottbus bei ihrem Hahnrupfen begleitet.

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