63 Jahre ist Angela Merkel alt, SPD-Herausforderer Martin Schulz ist 61 und Finanzminister Wolfgang Schäuble wird vor der nächsten Bundestagswahl sogar noch 75. Das Spitzenpersonal der Koalition wird dominiert von Menschen jenseits der 60. Das ist zwar wenig überraschend, gilt aber auch für das Parlament. Zwar ist jeder fünfte Deutsche 24 Jahre alt oder jünger, lediglich elf von 630 Abgeordnete waren jedoch unter 30, als der heutige Bundestag vor knapp vier Jahren erstmals zusammentrat. Nach der Wahl dürften es noch weniger sein.
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Das zeigt eine Prognose, die VICE mithilfe der Ergebnisse der aktuellen Forsa-Umfrage erstellt hat. Auf der Seite mandatsrechner.de kann man damit die voraussichtliche Besetzung des nächsten Bundestages berechnen. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate wird es dieses Mal voraussichtlich sogar 649 Sitze geben, die jüngste Kandidatin, die 19-jährige Laura Schieritz, die in Brandenburg für die FDP antritt, ist aber ebenso chancenlos wie das Gros der insgesamt immerhin 262 U-30-Kandidaten der sieben großen Parteien. Stand heute würden lediglich acht davon im September in den Bundestag einziehen. Und mit einer Ausnahme kämen sie alle von der AfD und der CDU – Ronja Kemmer etwa, Jahrgang 1989 und CDU-Direktkandidatin in Ulm, oder Jan Nolte, Jahrgang 1988, hessischer Spitzenkandidat der AfD.Was ist also bei SPD, Linken, Grünen und FDP schiefgelaufen? Werden junge Politiker dort nicht gefördert? Wir haben bei den vier Parteien nachgefragt.
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