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Tötungsverdacht und gesunkenes U-Boot: Hat dieser berühmte Tüftler eine Journalistin auf dem Gewissen?

Der Selfmade-Ingenieur baute U-Boote und wollte sich mit selbstentworfenen Raketen ins Weltall katapultieren. Nun ist nicht nur sein Herzensprojekt abgesoffen, sondern er steht unter Verdacht, schuld am mysteriösen Verschwinden einer Schwedin zu sein.
Screenshot: Motherboard

Der Däne Peter Madsen stand schon oft in den Schlagzeilen. Schließlich ist er der Erfinder des größten selbstgebauten U-Boote der Geschichte und wollte sich eines Tages mit privat finanzierten Raketen ins All schießen lassen. Nun sitzt der mehrfach preisgekrönte Tüftler in Kopenhagen in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt , eine schwedische Journalistin getötet zu haben, die Berichten zufolge mit ihm in See stach. Denn das U-Boot sank und von der jungen Frau fehlt seitdem jede Spur.

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Vor fünf Jahren besuchte Motherboard Madsen in Dänemark, um sein Projekt zu filmen. Damals planten Madsen und sein Geschäftspartner Kristian Von Bengtson gerade den ersten bemannten DIY-Weltraumflug. Ziel des Projekts war es, Raketen von schwimmenden Plattformenabzuschießen, die die Nonprofit-Gruppe unter Madsens Leitung privat gebaut hatte. Zuvor hatte Madsen bereits das U-Boot UC3 Nautilus gebaut. Nun wollte er selbst als Astronaut auch ins Weltall vordringen.

Der Start der Rakete wurde jedoch verschoben, weil das U-Boot kostspielig repariert werden musste und eine Indiegogo-Kampagne 2013 nicht das nötige Geld einbrachte. Laut Ars Technica entschied sich der Selfmade-Ingenieur Madsen nun dazu, die Reparaturen selbst durchzuführen. Das weckte vermutlich auch die Aufmerksamkeit der schwedischen Journalistin Kim Wall. Sie war Berichten zufolge am Donnerstag mit Madsen an Bord gegangen, um die UC3 Nautilus einer Testfahrt zu unterziehen. Doch wegen Problemen mit dem Ballasttank sank das U-Boot rasend schnell sieben Meter tief– und von der jungen Frau fehlt seitdem jede Spur.

Madsen konnte sich mit einem kleinen Beiboot retten und weist gegenüber dem dänischen Fernsehen Vorwürfe von sich. Er sagte aus, die Journalistin bereits gegen 22.30 Uhr an Land abgesetzt zu haben. Doch dafür gibt es bislang keine Zeugen und Wall kam scheinbar nie zu Hause an, weswegen ihr Freund um 2.30 Uhr in der Nacht zu Freitag die Polizei alarmierte. Deswegen sitzt "Raketen-Madsen" seit Samstag wegen "Verdacht auf fahrlässige Tötung" in Haft.

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Dänischen Medienberichten zufolge konnte die Polizei das U-Boot inzwischen in den Kopenhagener Hafen schleppen und bergen. Die Ermittler haben den Verdacht, das U-Boot könne absichtlich versenkt worden sein, um Spuren zu verwischen. Doch als die Spurensicherung das Boot Sonntagmorgen untersuchte, so berichtete die schwedische Zeitung Aftonbladet, fanden sie keine Leiche und Kim Wall bleibt weiter spurlos verschwunden. Wir werden diesen Artikel aktualisieren, sobald uns weitere Informationen vorliegen.