Nein! Doch! Ohh! – Inland liefert dir diesen exklusiven Mix
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Nein! Doch! Ohh! – Inland liefert dir diesen exklusiven Mix

Ed Davenport erlebt mit seinem Techno-Alias das betriebsamste Jahr seiner Karriere. Uns hat er einen Mix aufgenommen und verraten, wie ihm sein liebstes deutsches Wort jedes Wochenende rettet.

Na, sitzt du gut? Ja, top, an gesetzte Leser schreiben wir am liebsten. Heute möchten wir mit dir über Ed Davenport sprechen.

Ed Davenport kommt aus Großbritannien und zog vor neun Jahren nach Berlin. Unter seinem bürgerlichen Namen machte er sich mit einer Mischung aus Electro, Techno und Deep House schnell einen selbigen. Er betreibt zwei Label, eins davon (Infrastructure New York) mit Function. Und unter dem Alias Inland packt er seit einiger Zeit auch deutlich gezielter die Techno-Trommeln aus. Sein Markenzeichen sind dabei die Livesets, mit denen Ed dich Stück für Stück tiefer in seinen Bann zieht. Aus Anlass der neuen Inland-EP Coriolis, die von georgischen Clubnächten und italienischen Horrorstreifen inspiriert ist, hat der Produzent für THUMP extra ein solches Liveset aufgenommen – und uns für dich zur Verfügung gestellt. Nein! Doch! Ohh-haaa!

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Die Aufnahme findest du unten – und die Erläuterung für die ganzen Louis de Funès-Referenzen in diesem kleinen Interview mit Ed:

THUMP: Ed, hi. Du hast dein Set live am 12. Mai im Londoner Village Underground aufgenommen. "Superstition" heißt die Veranstaltungsreihe. Was verbindet dich mit dieser?
Inland: Ich spiele gut viermal im Jahr dort. Für mich ist es großartig, öfters in London aufzutreten. Die Nächte sind immer sehr gut zusammengestellt und ich liebe die Leute hinter den Kulissen.

Kannst du uns beschreiben, was in dir vorgeht, wenn du live spielst?
Inland: Es ist ein Drahtseilakt, ein Jam zwischen den Elementen: Ableton und den MIDI-Controllern, einem Elektron Analog Four Synthesizer, einem Roland TR-8, ein paar FX Pedalen und einem Mixer von Allen & Health. Ich denke also immer voraus, daran, wie ich einen Aufbau oder Übergang erschaffen kann. Das erfordert höchste Konzentration, aber das Tolle daran ist: Mir gelingen so Sachen, zu denen ich niemals im Studio kommen würde. Das ist das spezielle Moment eines Live-Sets.

Wie haben die Leute im Club damals dein Set reagiert?
Inland: Die Stimmung war großartig! Das Publikum war sehr divers und teilweise auch recht jung. Ein paar haben sich völlig gehen lassen, andere versuchten, mein Setup zu verstehen. Und im Village Underground klicken die Kick Drums auch einfach fetter: Das mächtige Soundsystem und die hohe Decke mit den nackten Ziegelmauern lassen es wie ein "Warehouse" wirken.

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Im Pressetext wird deine neueste EP ein "Techno-Experiment" genannt. Fühlt sich das Projekt "Inland" für Ed Davenport nach all den Jahren immer noch wie ein Experiment, etwas Ungewisses an?
Inland: Ungewiss? Nein. Experiment? Ja! Denn ich versuche immer, neue Sounds und Arrangements zu finden. Am Synthesizer zum Beispiel; so wirklich in Timbre und Textur variierendes Zeug. Am liebsten baue ich Gruppen von Klängen zusammen, die dann miteinander spielen, so wie in "Coriolis". Bis ein Track fertig gemastert ist, habe ich meistens unzählige Versionen davon aufgenommen.

Du lebst jetzt schon länger in Deutschland. Was an dir ist "typisch" deutsch, was "typisch" britisch?
Inland: Mir ist aufgefallen, dass ich sehr oft "doch" sage. Das ist ein großartiges deutsches Wort. Das kannst du zum Beispiel sagen, wenn jemand mit einer falschen Annahme zu dir kommt: "Du gehst heute also nicht aus, richtig?" "Doch!"
Berlin ist heute mein Zuhause, aber im Herzen bin ich Brite und vermisse allerhand heimatlichen Komfort. Deshalb fahre ich sechs- bis achtmal im Jahr rüber, um Freunde und Familie zu sehen, Fisch und Chips in Salisbury zu essen und über den Zustand des Landes auf dem Laufenden zu bleiben.


Auch auf THUMP: Wir treffen uns mit Jessy Lanza:


Im Lichte von Brexit und auch kleinerer Stimmungsmache gegen Touristen und Migranten hier: Wie nimmst du Berlin nach deinen neun Jahren in der Stadt heute wahr?
Inland: Es ist ein ziemlich entspannter, sicherer und gastfreundlicher Ort. Die Dinge verändern und entwickeln sich auch in Berlin schnell, aber bis heute ist ein eine inspirierende und historisch einzigartige Stadt. Ich mein: Es ist Berlin – man hat hier schon so viel durchgemacht!
Mein Deutsch ist gut genug, um in Läden und Restaurants nicht Englisch sprechen zu müssen, und die Leute scheinen das zu begrüßen. Ich lerne zwar noch, aber allein schon der Versuch fühlt sich gut an.

OK, was passiert als Nächstes? Wird 2017 das erste Jahr seit 2013 sein, in dem es mehr als einen Inland-Release von dir gibt?
Inland: Oh ja! Eine weitere EP erscheint demnächst auf Deepa & Biris exzellentem Label, Black Crow. Für mein Label Counterchange ist gerade die zehnte Veröffentlichung in Arbeit und mit Distant Echoes plane ich eine Split-12" auf Inkblots. Außerdem habe ich ein paar Remixe für He/aT und das UK-Label Prodigal Son gemacht, über die ich mich sehr freue.

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