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Beschaffungskriminalität

Fragen, die der Diebstahl von Zehntausenden Überraschungseiern aufwirft

Waren es Schmuggler? Der IS? Wie viele Überraschungseier kann man essen, bevor man stirbt?
Foto: Imago | teutopress

Natürlich hat jeder von uns als Kind schon einmal am Kiosk Süßigkeiten geklaut. Vielleicht auch das eine oder andere Überraschungsei. Aber das war dann eben EIN Überraschungsei und nicht Zehntausende. In der Nacht zum Mittwoch haben Diebe in Eberswalde bei Berlin zwei LKW-Ladungen Schokoeier aus einer Lagerhalle gestohlen. Wie viele Überraschungseier genau die Einbrecher erbeuteten, kann die Polizei auf Anfrage von VICE nicht sagen, aber beziffert den Schaden auf 350.000 Euro. Also müssen es Zehntausende gewesen sein. Kriminaltechniker suchten vor Ort nach Spuren der Schokodiebe, jetzt ermittelt die Kriminalpolizei.

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Wir haben da einige Fragen:

Wieso Überraschungseier?

Wieso nicht Diamanten? Oder wertvolle Kunstwerke? Irgendetwas, das man teuer wiederverkaufen kann. Die Einbrecher mussten, um an ihre schokoladige Beute zu kommen, zuerst ein Tor aufbrechen und dann eine Palette nach der anderen in ihr Fluchtfahrzeug laden. Da die Polizei noch nicht weiß, um wie viele Täter es sich genau handelt, kann das je nach Personenanzahl ziemlich lange gedauert haben. Scheinbar waren die Überraschungseier nicht sonderlich gut geschützt. Wer rechnet auch damit, dass jemand in eine Lagerhalle einbricht, um eine so große Menge an Überraschungseiern zu rauben, bei der jeder Zahnarzt in Ohnmacht fallen würde.

Wer klaut Zehntausende Überraschungseier?

Eines ist klar: Es waren keine hungrigen Kinder, die neben der Lagerhalle wohnen und sich in einer Nacht-und-Nebelaktion einen lebenslangen Vorrat an Schokolade und Spielzeug erbeuteten. Kinder hätten niemals die Selbstdisziplin, während des Diebstahls nicht mit dem Essen und Auspacken der Eier zu beginnen. Am Tatort fand man allerdings keine leeren Verpackungen oder Schokofingerabdrücke. Selbst bei Erwachsenen ist die Versuchung groß, etwas Süßes zu verdrücken, wenn man schwere Paletten schleppen muss und der Blutzuckerspiegel in den Keller fällt. Hier waren also Profis am Werk. Wir müssen davon ausgehen, dass die Einbrecher laktoseintolerant sind.

Waren es Überraschungsei-Schmuggler?

In Amerika darf sich jeder Erwachsene im Supermarkt eine Waffe kaufen – Überraschungseier dagegen sind illegal. Alle Lebensmittel, die nicht essbare Objekte enthalten, sind dort verboten. Aus diesem Grund entstanden tatsächlich Überraschungsei-Schmugglerringe, die sich auf die Schokoeier mit Spielzeugfüllung spezialisierten. Es besteht also Grund zur Annahme, dass die gestohlenen Ü-Eier bald nach Amerika geschmuggelt werden.

Wie viele Überraschungseier kann man essen, bevor man stirbt?

Diese Frage stellen nicht nur wir uns:

Screenshot: gutefrage.net

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Vielleicht hat der "Gute Frage"-Steller "MrGameEdit" vor genau 116 Tagen herausgefunden, dass neben seinem Haus eine Lagerhalle voll mit Überraschungseiern steht und seinen perfiden Plan nun umgesetzt. Doch er sollte aufpassen: Schokolade kann tödlich sein. Sie enthält viel Theobromin, eine Substanz, die auf unser zentrales Nervensystem wirkt. Eine Theobromin-Vergiftung kann zu Herzversagen, Anfällen, akutem Nierenversagen und Dehydration führen. Für eine solche Vergiftung wären etwa zehn Kilo Schokolade nötig. Man müsste also nur 500 Überraschungseier essen, um zu sterben. Diese Antwort kommt für "MrGameEdit" vielleicht zu spät.

Steckt der IS dahinter?

Mit Zehntausenden Überraschungseiern könnte man also über Hundert Menschen umbringen. Aus diesem Grund ist die Frage, ob der IS daran beteiligt ist, völlig legitim. Andererseits wäre es auch logisch, sollte die Terrororganisation die Süßigkeiten einfach vernichten. Denn: Schokolade macht bekanntlich glücklich, der IS hingegen will die westliche Welt ins Unglück stürzen. Diese Barbaren! Bisher gibt es kein Bekennerschreiben.

Hat die Polizei ein Dezernat für die Bekämpfung von Süßigkeitenkriminalität?

Bis jetzt noch nicht. Doch da die Lage offensichtlich viel dramatischer ist, als angenommen, sollte die Bundespolizei ernsthaft über die Gründung einer CSI Schoki nachdenken.

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