Unter zwei Millionen Muslimen in Mekka

Pilger warten auf den Anfang des Abendgebets

Vergangenen Herbst bot sich mir die Gelegenheit, meine Mutter im Zuge der heiligen Pilgerfahrt Hadsch nach Mekka zu bringen. Da jedes Jahr gut zwei Millionen Menschen diese Reise antreten, handelt es sich beim Hadsch auch um eine der größten Menschenansammlungen der Welt. Gleichzeitig ist das Ganze auch eine der fünf Säulen des Islam und jeder Muslime mit den nötigen finanziellen Mitteln soll diese Pilgerfahrt mindestens einmal in seinem Leben gemacht haben. Da meine Aufgabe als Fotograf meine spirituelle Reise nicht behindern sollte, habe ich immer erst Bilder geschossen, nachdem ich mit meinen religiösen Pflichten durch war. Ich will mit meinen Fotos jedoch auch zeigen, wie ich die Welt sehe, und hatte deshalb ständig den Wunsch, alles um mich herum bildlich festzuhalten.

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Was mich in Mekka besonders faszinierte, war die Liebe und Freundlichkeit zwischen den Pilgern—Hautfarbe oder Herkunftsland spielten dabei überhaupt keine Rolle. So lernte ich auch Muslime aus Burkina Faso, China, Italien, Spanien und von den Philippinen kennen und jeder hatte dabei eine neue interessante Geschichte zu erzählen. Am meisten im Gedächtnis hängengeblieben sind mir jedoch die etwa 70 Jahre alten Ahmed und Fatima—ein Ehepaar aus Indien. Die beiden hatten 40 Jahre lang auf den Hadsch hingespart und das Ganze war ihre Hauptsorge gewesen. Jetzt können sie laut eigener Aussage in Frieden sterben.

Ich habe zwar schon mein ganzes Leben lang in Richtung Mekka gebetet, aber die Kaaba war mir bis dahin trotzdem nur von Fotos und Videos bekannt. Man kann das Gefühl, das einen beim ersten richtigen Anblick des heiligen Gebäudes überkommt, nur schwer in Worte fassen. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich davor das letzte Mal richtig geweint hatte, aber als ich die Kaaba zum erstem Mal sah, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Mehr von Yasins Fotos findest du bei Instagram.

Pilger halten sich an der Tür der Kaaba fest

Der Tunnel, der zur Dschamarat-Brücke führt, wo symbolisch der Teufel gesteinigt wird

Pilger verlassen die Dschamarat-Brücke

Eine verschleierte Frau bittet um Spenden

Ein Pilger macht sich dazu bereit, einen Stein zu werfen

Pilger auf dem Weg zurück ins Minā-Tal, wo sie während des Hadsch in Zeltstädten untergebracht sind

Einem Pilger werden die Haare rasiert. Um den Hadsch zu vollenden, muss sich ein Pilger die Haare abschneiden oder -rasieren lassen

Obwohl es nicht erlaubt ist, rasieren sich die Pilger oft gegenseitig die Haare und hinterlassen in den Straßen so riesige Mengen an Haarbüscheln

Ein älterer Mann umkreist die Kaaba mit einem Kind auf dem Rücken

Ein Wachmann stellt sicher, dass beim Berühren des schwarzen Steins kein Streit ausbricht

Pilger beten am Tag von Arafat ein Duʿā’ (Bitt-/Dankgebet)

Ein Pilger steht auf einem der Berge

Ein Pilger betet am Ende des Tags von Arafat während des Sonnenuntergangs ein Duʿā’. Im Islam bricht ein neuer Tag nach dem Sonnenuntergang an

Pilger übernachten auf der Muzdalifa-Ebene und erfüllen damit eine der Pflichten des Hadsch

Vögel fliegen durch den Wartebereich für die Busse nach Dschidda und Medina

Kinder warten in einem Auto

Diese Pilger aus Afrika meinten, dass die Spielzeugwaffen ein schönes Geschenk für ihre Kinder wären

Ein Saudi zählt sein Geld

Dieser Mann sah meine Kamera und bat mich daraufhin, ein Porträt von ihm zu machen

Während des Hadsch sind die Moscheen oft so vollgepackt, dass viele Leute draußen auf der Straße beten müssen

Katzen hängen auf einem Marktplatz herum

Bei Al Aziziyah handelt es sich um eine Gegend in der Nähe der heiligen Moschee, wo sich viele Pilger vor und nach dem Hadsch aufhalten

Eine Inderin liest während der Umkreisung der Kaaba im Koran. Viele der Frauengruppen, die die Pilgerreise antreten, tragen bestimmte Farben, um sich gegenseitig nicht zu verlieren—asiatische Frauen sind dabei für auffällige Farben wie etwa Lila oder Pink bekannt

Die Kaaba