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Portugal

EM-Vorschau: Gruppe F—die geheimsten der Geheimfavoriten

Gruppe F wird als schwächste Gruppe der EM gehandelt. Weltstar CR7 sowie die geheimen Geheimfavoriten aus Österreich und Island sollte jedoch keiner unterschätzen.
Don't ask // Via YouTube

In der Gruppe F trifft unser Nachbar Österreich auf Island, Ungarn und Portugal. Wir haben für euch eine Vorschau.

PORTUGAL

Wie haben sie sich qualifiziert? Portugal konnte seine Qualifikationsgruppe I mit sieben Punkten Vorsprung und lediglich einer Niederlage souverän für sich entscheiden.

Bekannte Namen: Bekannte Namen gibt es zuhauf in der portugiesischen Auswahl. Der ehemalige Manchester-United-Stürmer Nani, der Verteidiger vom VfL Wolfsburg Vieirinha, das neue Bayern-Juwel Renato Sanches und der jederzeit Rot gefährdete Innenverteidiger Pepe. Haben wir sonst noch irgendjemand vergessen?

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Ach, CR7 ist auch dabei.

Der Trainer: Fernando Santos sieht aus wie ein Mann, der zum Lachen in den Keller geht. Er war lange Jahre Vereinstrainer in Griechenland und lernte wie man Beton anrührt. Bei der WM 2014 schied er mit der griechischen Nationalmannschaft im Achtelfinale gegen die Überraschungsmannschaft aus Costa Rica aus.

Ausblick: Portugal ist ohne Frage der Favorit in der Gruppe, aber die Mannschaft um Superstar Cristiano Ronaldo hat keine Weltklasse-Format. Außerdem hat Portugal eine alte Mannschaft. Während Ronaldo mit seinen 31 Jahren in Deutschland zusammen mit Podolski der Rentner des Teams wäre, hat er in Portugal ganze acht Spieler hinter sich. Carvalho ist mit 38 der Älteste, dazu kommen Youngster wie der 18-jährige Sanches. Dieser Altersunterschied könnte für Probleme sorgen.

Fernando Santos, das ist sein fröhliches Gesicht, Foto: EPA Images/Facundo Arrizabalaga

Österreich

Wie haben sie sich qualifiziert? Österreich hat seine Qualifikation mit Sonderauszeichnung gemeistert, 10 Spiele und 10 Siege. Damit qualifizierte sich die Mannschaft zum ersten Mal aus eigener Kraft für eine EM. 2008 waren sie als Gastgeber gesetzt.

Bekannte Namen: Die österreichische Mannschaft ist gespickt mit Spielern voller Bundesliga-Erfahrung. Dreh- und Angelpunkt ist Mittelfeldstar David Alaba. Der Ex-Schalker und frisch gebackene englische Meister Christian Fuchs führt die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Zudem hat die Mannschaft mit Marko Arnautovic, Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic eine starke Achse aktueller und ehemaliger Spieler von Werder Bremen. Stammspieler ist außerdem Julian Baumgartlinger, der großen Anteil an der Qualifikation zur Europa League von Mainz 05 hatte.

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David Alaba beim Jonglieren, Foto: EPA Images/Christian Bruna

Der Trainer: Marcel Koller ist seit 2011 für die Nationalmannschaft verantwortlich. Zuvor trainierte der Schweizer bereits den 1. FC Köln und den VfL Bochum. Nach der erfolgreichen Qualifikation feierte er mit Baguette und Baskenmütze, das zeigt seine lockere Art und die gelassene Stimmung im Team.

*Ausblick:* Minimalziel für Österreich muss der zweite Platz in der Gruppe sein. Wenn sie gegen Ungarn einen guten Start erwischen, ist auch der Gruppensieg und mehr drin. Österreich wird schließlich nicht unbegründet als Geheimfavorit gehandelt.

Marcel Koller, dieses mal ohne Baguette, Foto: EPA Images/Gian Ehrenzeller

Island

Wie haben sie sich qualifiziert? Island hat sich in einer Gruppe mit den Niederlanden, Tschechien und der Türkei für das erste Endrunden-Turnier ihrer Geschichte qualifiziert. Die FIFA prüft gerade, ob diese Geschichte offiziell als Fußballwunder betiteln darf.

Bekannte Namen: Der ehemalige Chelsea- und Barca-Spieler Eidur Gudjohnsen ist der bekannteste Spieler Islands Fußballgeschichte und gehört mit 37 Jahren immer noch zum Team. Die beiden Sigurdssons, Gylfi von Swansea City und Ragnar von FK Krasnodar, gehören zu den wichtigsten Spielern. In Deutschland ist, aufgrund seines Namens, Kolbeinn Sigthorsson ein Begriff. Fans vom 1. FC Kaiserslautern kennen zudem ihren Spieler Jon Dadi Bödvarsson. Fun Fact: Kein einziger Spieler spielt in der heimischen Liga.

Bejubelt Sigthorsson gerade den entscheidenden Treffer? // EPA Images/Anotn Brink

Der Trainer: Lars Lagerbäck trainierte von 2000 bis 2009 die schwedische Nationalmannschaft. Er bringt die Erfahrung von drei Welt- und Europameisterschaften mit (2010 mit Nigeria). Nach der EM wird sein Co-Trainer Heimir Hallgrimsson seine Position übernehmen.

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Ausblick: Island einzuschätzen ist schwer. Vom den Einzelspielern her sind sie vielleicht nicht so stark, doch in der Qualifikation zeigten sie eine bemerkenswerte Konstanz. Sie starten direkt gegen den Favoriten Portugal, was ihnen jedoch entgegen kommen könnte. Die Niederlande schlugen sie schließlich gleich zweimal in der Quali. Island ist vielleicht der geheime Geheimfavorit der EM—zumindest seit dem Wunder von Leicester.

Lars Lagerbäck, der Routinier geht die EM gelassen an, Foto: EPA Images/Peter Schneider

Ungarn

Wie haben sie sich qualifiziert? Seit 1972 war Ungarn bei keiner EM dabei. Für Frankreich haben sie sich mit zwei Siegen in den Play-Offs gegen Norwegen recht deutlich durchgesetzt. In ihrer Gruppe mussten sie Nord-Irland und Rumänien ziehen lassen, landeten jedoch vor Finnland und Griechenland.

Der Bundesliga-Stürmer Adam Szalai ist in Ungarn gesetzt, Foto: Imago

Bekannte Namen: Adam Szalai und Zoltan Stieber sind die bekanntesten der vier in Deutschland unter Vertag stehenden Spieler. Außerdem ist László Kleinheisler von Werder Bremen im Kader und der zweite Torwart Péter Gulácsi verdient sein Geld bei RB Leipzig. Der wahre Star ist jedoch der erste Torwart: Gabor „Die Jogginghose" Kiraly, der mit 40 Jahren auch der älteste EM-Teilnehmer ist. Wenn er spielt, wird er den Rekord von Lothar Matthäus als ältester EM-Spieler aller Zeiten brechen.

Der Trainer: Der Trainer ist vor allem älteren Fußball-Fans in Deutschland ein Begriff. Bernd Storck spielte in den 80er Jahren für den VfL Bochum und Borussia Dortmund in der Bundesliga. Als Co-Trainer war bei Hertha BSC, VfL Wolfsburg und ebenfalls Dortmund tätig. 2015 wurde er zunächst Sportdirektor und dann Trainer in Ungarn.

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Bernd Storck, Foto: EPA Images/Sebastien Nogier

Ausblick: Ungarn ist die wahrscheinlich schwächste Mannschaft der Gruppe. Ein Weiterkommen kann eigentlich nur funktionieren, wenn man gegen Island gewinnt und unter die besten Drittplatzierten kommt. Spätestens dann sollte man die Koffer bei jedem Spiel griffbereit haben.

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