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Salz

Salz ist doch nicht schlecht für dich!

Zucker, Fett und Salz sind böse und führen uns in Versuchung. Oder auch nicht!

Zucker, Fett und Salz sind böse und führen uns in Versuchung.

Zumindest herrscht dieser Glaube, seit es Diäten wie Low Carb oder Atkins gibt.

Wer kippt sich schon heute noch Butter über den Spargel, fünf Löffel Zucker in den Kaffee oder salzt sein Essen am Tisch ordentlich nach? Das wäre so, als würde man Nordkora Atombomben liefern. Spaßfrei. Scary!

Salz ist lebensnotwendig und ohne Salz läuft gar nichts. Für Muskeln, Nerven, Verdauung ist Salz essentiell. Nicht umsonst wurde es früher ja auch als weißes Gold bezeichnet. Jede Zelle unseres Körpers braucht Salz, um ihre Arbeit zu verrichten.

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Aber Stopp! Macht uns Salz nicht krank? Sind Bluthochdruck und Herzinfarkt nicht die zwangsläufige Folge von zu viel Salz? Tatsächlich gibt es dafür keinen Beweis. Studien weisen darauf hin, dass Menschen mit hohem Salzkonsum öfter Bluthochdruck und Herzinfarkt bekommen. Aber ob dafür tatsächlich der Salzkonsum verantwortlich ist, kann man durch solche Studien nicht nachweisen. Denn Salzkonsumenten sind vielleicht auch überdurchschnittlich oft Raucher oder Tiefseetaucher. Wer weiß das schon.

Der Zusammenhang von Ursache und Wirkung ist immer schwierig.

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Es gibt Hinweise, die vermuten lassen, dass zu viel oder zu wenig Salz schlecht sei. Hört sich ganz nach Paracelsus an, der meinte: „Die Menge macht das Gift!"

Welche Menge aber ist die Richtige? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung oder die WHO legen das sehr konkret fest. Das ist problematisch, denn wir sind keine Autos. Jeder Mensch benötigt ganz unterschiedliche Mengen. Je nach Schweiß-und Heulintensität oder Alkoholkonsum benötigen wir mehr Salz. Außerdem gibt es eben keine verlässlichen Studien, die belegen, dass ein erhöhter Salzkonsum wirklich schädlich sei.

Eine Lösung könnte unsere somatische Intelligenz sein. Also zu fühlen, was uns gut tut und was nicht. Wie fühlen wir uns, wenn wir dies oder jenes essen?

Heute ist das Gefühl zu uns selbst auch dadurch schwerer geworden, dass wir ständig von der Nahrungsmittelindustrie belogen werden. [80% unseres Salzkonsums nehmen wir über Fertiggerichte zu uns](http://www.euro.who.int/de/media-centre/sections/press-releases/2013/04/world-%20 health-day-2013-reducing-salt-intake-is-key-to-reducing-high-blood-pressure-and- stroke). Produzenten überdecken mit Salz häufig die schlechte Qualität und Geschmacklosigkeit ihrer Produkte, die mit Salz aufgepeppt werden können.

Also: Kauft gute Produkte, saisonales Gemüse, kocht mehr selbst und mit Gefühl, dann habt ihr euren Salzkonsum im Griff…. sonst wissen wir nur, dass wir nichts wissen.