Die Alte Dame Italiens, Juventus Turin, hat den Versuchungen des Jungbrunnens nicht widerstehen können und sich ein neues Vereinslogo zugelegt. Das Logo, das ab kommender Saison zum Einsatz kommen wird, ziert schon jetzt die Internetauftritte des italienischen Rekordmeisters.Das Erscheinungsbild setzt eindeutig auf ein minimalistisches Design und verbindet laut Präsident Andrea Agnelli Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wo bis gestern noch der charakteristische Streifenlook und ein Stier (das Wappentier der Stadt Turin) standen, steht heute nur noch ein hologrammähnliches J. Das aber sei vieldeutig und stehe laut Vereins-Website für Juventus, die berühmten schwarz-weißen Streifen und die Form des italienischen Scudettos.From 1897 to 2017. Our history, our future — JuventusFC (@juventusfcen)January 16, 2017
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Kritiker des neuen Logos können sich auch darauf berufen, dass das J von einer Agentur namens Interbrand entworfen wurde. Eigentlich fast schon lustig, wenn man mal kurz über die zwei Wortbestandteile sinniert: Inter, der historische Erzfeind von Juve, gepaart mit Brand—Nomen est omen, Freunde?Und um die Verschwörungstheoretiker so richtig heiß zu machen: Das Logo wurde nicht in Turin, sondern zu allem Übel auch noch in Mailand vorgestellt—und zwar im Museum für Wissenschaft und Technologie. Klar, das soll für Fortschritt und Zukunftsdenken stehen. Aber warum in Mailand? Weil Mailand die Modehauptstadt Italiens ist—und sich deswegen zur Logo-Präsentation einer Marke perfekt anbietet. Denn das ist es, was Juve sein will. Eine Marke, die sich international gut verkaufen lässt.Life is a matter of Black and White. — JuventusFC (@juventusfcen)January 16, 2017
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Doch nicht nur bei einigen Fans, sondern auch bei aktiven und ehemaligen Juventus-Spielern kam das Logo gut an. So meinte Gigi Buffon: „Ich glaube, dass das Logo gut zu dem neuen Trikot passt", während Pavel Nevded gar nicht mehr aus dem Schwärmen kam: „Ich habe mich verliebt. Es gefällt mir sehr, seit der ersten Minute." Natürlich kann man sich fragen, in wie weit hier wirklich eine persönliche Meinung zum Ausdruck kam.Außer Frage steht hingegen, dass die Kritiker modernen Fußballs seit gestern Abend einen weiteren Grund zum Meckern haben—und wir sie irgendwie verstehen können.