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Es gibt vier aktive Gruppen des Ku-Klux-Klans in Deutschland

Kreuzverbrennungen, Hakenkreuzfahnen und Mord – auch in Deutschland wütet "der Klan".
Titelfoto: Flickr | Martin | CC BY-ND 2.0

In Deutschland gibt es vier aktive Ableger des ultra-rassistischen amerikanischen Ku-Klux-Klans. Das hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der Linken bekannt gegeben, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Eine dieser Gruppen trat zuletzt im Mai in der Öffentlichkeit auf, als acht Unbekannte in den typischen weißen Kutten schweigend über das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern marschierten. Im Gemeinsamen Extremismus- und Terrorabwehrzentrum von Bund und Ländern berieten die Behörden zu dieser Zeit auch über andere Sichtungen, bei denen brennende Kreuze, Hakenkreuz-Flaggen und das Singen "verfassungsfeindlicher Lieder" im Spiel waren, berichtet die SZ.

Trotzdem gehe die Bundesregierung von "sehr geringen Mitgliederzahlen" bei den deutschen Klan-Gruppen aus, die Organisation spiele keine große Rolle innerhalb der rechtsextremen Szene. Trotzdem hatten 2012 zwei Polizisten in Baden-Württemberg für einen Skandal gesorgt, als bekannt wurde, dass sie Jahre zuvor Mitglieder des Klans gewesen waren. "Die geringe Mitgliederzahl darf nicht über die Gefahr hinwegtäuschen, die von solchen Organisationen ausgeht", sagte die Linken-Politikerin Monika Renner der SZ zu den aktuellen Erkenntnissen.

Auch wenn er keine wichtige Rolle in der rechtsextremen Szene in Deutschland spielt, gilt der Ku-Klux-Klan trotzdem als Inspiration für eine Reihe rassistischer Exzesse. 1992 war ein rechter Mob kurz davor, einen Afrikaner zu lynchen, dabei rief die Menge immer wieder rhythmisch "Ku-Klux-Klan!" Der Mann überlebte schwer verletzt. Ein paar Monate später erschlug ein Klan-Mitglied einen Obdachlosen mit einem Baseball-Schläger. Seit 2001 haben Ermittlungsbehörden in Deutschland insgesamt 68 Straftaten mit Bezug zum Klan registriert.

Titelfoto: Flickr | Martin | CC BY-ND 2.0