Der schönste Mann im Internet

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Sex

Der schönste Mann im Internet

Ahmed Angel ist für Facebook-Modefotos, was Nicolas Cage für das Kino ist.

Seit Anbeginn der Zeiten gibt es in etwa so viele Vorstellungen von Schönheit, wie es unterschiedliche Bauchnabelarten gibt. Die exakte Zahl weiß ich nicht, aber es sind mindestens zwei. Seit vor zirka 20 Jahren ägyptische Katzen das Internet auf die Erde gebracht und den Kurs unserer Geschichte für immer verändert haben, gibt es jetzt von allem noch viel mehr. Damit haben sich nicht nur unsere Konzepte von Ästhetik, sondern in weiterer Folge auch die Meinungen darüber, ob nasses Muschihaar sich eigentlich als trendige Kopffrisur für russische Milchglas-Models eignet, ins Unermessliche potenziert.

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Zwei Dinge sind aber auch in unserer moralbefreiten Internet-Ära noch klar: Erstens, Bauchnabel sind die Bäuche unserer Bäuche, egal, ob sie sich wie Wasserballons nach außen oder wie Arschfalten nach innen wölben—und zweitens, Ahmed Angel ist der schönste, eleganteste und vor allem vielseitigste Mann, den die sozial vernetzte Welt je gesehen hat. Nicht unbedingt, weil sein Teint der Glasur von Donuts ähnelt und sein Stirnhaar dem ausgeleckten Schritt von Sasha Grey (obwohl natürlich beides ganz eindeutige Pluspunkte sind). Schön ist Angel vor allem, weil in jedem einzelnen seiner photogeshoppten Facebook-Sujets die unausgesprochene Gewissheit steckt, dass dieses wundervoll glänzende Glücksschweinchen aus dem Irak irgendwo in seinem Stammbaum einen Konnex zum Stammesältesten eines Kannibalendorfs in der russischen Taiga hat, weshalb er seither seine einzigen zufriedenen Momente bei der  Zubereitung von Menschenfleischeintöpfen im Folterkeller der Großtante verlebt.

Wie sonst könnte man sich erklären, dass er postapokalyptische Ölbohrtürme als passenden Hintergrund für ein Modefoto ansieht? Und wo außer in einem Tschernobyl-Vergnügungspark mit Cannibal Holocaust-Einschlag könnte der engelsgleiche Ahmed wohnen, wenn er selbst für Aufnahmen von einem ganz normalen Büroraum oder einem fucking Bus ganz tief in die Copy-Paste-Trickkiste greifen muss? Mehr gibt es dazu, denke ich, eigentlich auch nicht mehr zu sagen. Ich stelle mir jedenfalls gern vor, wie Angel (der mich übrigens während ich das hier schreibe als Facebook-Freund geaddet hat, oh mein Gott!) sich vor der eigenen Fotosammlung einen herunterholt. Nicht, dass ich gerne er wäre oder so, aber man wird ja noch mal kurz von Kannibalismus-Eskapismus träumen dürfen.

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Hier findet ihr außerdem Ahmeds vollständiges Facebook-Profil. Mahalo!

Markus auf Twitter: @wurstzombie