Girl Eats Food

Avocado: Du bist das Licht meines Lebens, Juwel meiner Ernährung und vollgestopft mit Kalium, damit meine Prostata rund läuft. Aber aus irgendeinem Grund gehörst du zu den Spitzenkandidaten an Früchten, „die Kinder hassen“, zumindest wenn man den Umfragen von irgendwelchen Zeitungen Glauben schenkt. Eine Theorie besagt, dass Kinder solche Kackbratzen sind, dass Eltern einfach nur deren Lieblingsessen in sie rein schaufeln wollen, damit sie Ruhe geben. Die andere besagt, dass einfach keiner weiß, was man mit Avocados anfangen kann, außer vielleicht, riesenhafte Mengen Guacomole herzustellen. Also begebe ich mich als mutige Küchenpionierin auf die Suche nach einer Möglichkeit, die bekanntermaßen seltsame Frucht attraktiver zu machen. (Im Grunde fügt man einfach Zucker, geschlagene Sahne, mehr Zucker und Brandteig hinzu) Avocado-Liebesknochen Brandteig ist einer dieser magischen Küchentricks, von denen selbstgefällige Konditoren mit selbstgefälliger Visage und selbstgefälliger Profiküche behaupten, es wäre „total einfach“, wenn du erstmal herausgefunden hast, wie es geht. Klar ist das einfach, du Held, nach zehn Jahren Erfahrung. Das erhabene Gefühl des Erfolgs jedoch ist unvorstellbar, wenn man es schafft, dass diese Babys im Ofen aufgehen, anstatt in schleimige Pfützen zusammenzufallen und auszusehen wie ein Bandwurm, der deinem Hund aus dem  Arsch kriecht. Zutaten 125g Wasser
50g Butter
80g Mehl
2 Eier 1 Avocado
1 gepresste Limette
1 Esslöffel Kondensmilch
250g Sahne
1 Vanilleschote
1 Esslöffel Zucker
Etwas Schokolade zum Eintauchen
 
Schritt 1. Erhitze die Butter und das Wasser. Halte immer ein Auge darauf. Schritt 2. Sobald die Butter komplett geschmolzen ist und das Wasser kocht, schütte das Mehl dazu und rühr wie wahnsinnig mit dem Holzlöffel darin rum. Wenn dir deine Arme danach nicht weh tun, hast du es verbockt. Hast du es richtig gemacht, erschaffst du eine glitzernde, klebrige Masse, die sich ballenartig von der Pfanne löst. Nimm sofort die Hitze weg, am besten, du stellst die Pfanne kurz in kaltes Wasser. Die Eier kommen jetzt hinzu, ohne vorher verrührt zu werden. Gib die Eier eins nach dem anderen hinzu und rühr um, bis es …
 
Schritt 3. … so aussieht. Schritt 4. Sobald es kalt genug ist und du dir nicht die Hände verbrennst, wenn du es anfasst, steckst du es in einen Spritzbeutel (oder eine Papiertüte, die du handwerklich so geschickt zusammentackerst wie ich.) Schritt 5. Drück drauf, damit vorne ein vage èclairförmiger Streifen rauskommt. Lass etwas Platz, damit sie aufgehen könne. Was ist eigentlich mit dem da unten links los? Ich war nicht mal betrunken. Steck deine Nacktschnecken für 25 Minuten bei 200°C in den vorgewärmten Ofen. Schritt 6. Sie sind aufgegangen, I WIN! Schritt 7. Sobald sie goldbraun sind und eine feste Haut bekommen haben, nimmst du sie aus dem Ofen. Mach das aber erst, wenn sie fertig sind. Wenn du den Ofen vorher aufmachst, fallen sie dir zusammen. Nachdem du sie aus dem Ofen geholt hast, lass sie erst mal abkühlen. Schritt 8. Für die Füllung musst du die Avocado kleinschneiden und mit einem Spritzer Limette zermantschen. Dazu noch ein Schuss Kondensmilch.

Schritt 9. Als nächstes schlägst du die Sahne, zusammen mit dem Zucker und der Vanille, bis sie so steif wie Bauschaum ist. Schritt 10. Nun füge die grüne Pampe hinzu und rühr nochmal um.
 
Schritt 11. Zeit für mehr Spritztüten! Schritt 12. Bohr ein Loch für die Füllung. Ich hab einfach meine mit dem Kugelschreiber aufgespießt, aber du findest sicher auch etwas Hygienischeres … du Pussy. Schritt 13. Wenn du eine richtige Spritztüte mit Edelstahltülle hast, schön für dich, du überheblicher Schnösel. Solltest du aber an der Armutsgrenze leben und abermals eine Papiertüte hernehmen, wünsch ich dir viel Spaß beim Reinquetschen der Avocado-Creme. Schritt 14. Endlich sind sie bis zum Bersten vollgestopft. Oben drauf kommt zur Deko ein wenig flüssige Schokolade.

 
So sieht’s aus, die tropische Variante eines Klassikers. Es wird Zeit, dass du den hervorragenden Geschmack deines Gebäcks an einem kleinen Kind ausprobierst. Vergiss nicht zu warten, bis es aufgegessen hat, um „das sind Früchte, du dummes Dreckskind“ zu sagen. Mission Accomplished.

Bone-appetit! Letzte Woche: Luther-(Vandross-)Mini Burger