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Einer neuen Studie zufolge werden die USA weniger religiös und dafür toleranter

Gott ist out, Atheismus ist in.

Foto: Bradley Gordon | Flickr | CC BY 2.0

Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie des Pew Research Centers zeigt, dass die USA langsam aber sicher zur Gottlosigkeit überwandern, denn der Prozentsatz der Nicht-Gläubigen wird immer größer und immer mehr junge Menschen wollen mit der Religion ihrer Eltern nichts mehr zu tun haben.

Für den zweiten Teil der sogenannten „Religious Landscape Study" (der erste wurde 2007 durchgeführt) rief Pew bei über 35.000 erwachsenen US-Amerikanern an, um eine Übersicht über das religiöse Leben in den USA zu erhalten. Das Resultat überraschte dabei kaum: Religion spielt dort immer noch eine tragende Rolle, denn 89 Prozent der Menschen bekannten sich dazu, an eine Gottheit zu glauben (2007 waren es 92 Prozent). Die Anzahl der Gläubigen ist somit nur marginal zurückgegangen und diese Menschen leben ihren Glauben auch nicht weniger stark aus.

Der Teil der US-Bevölkerung, der absolut überzeugt davon ist, dass es einen Gott gibt, ist jedoch von 71 auf 63 Prozent zurückgegangen. Dazu wuchs die Gruppe der Nicht-Gläubigen (die sogenannten „Nones"), also die Menschen, die keiner Religion angehören und im Laufe der vergangenen Jahre immer mehr in den Fokus gerückt sind. Diese Leute sind immer bereitwilliger, die Tatsache zuzugeben, dass sie nicht an einen Gott glauben. Bei den Millennials ist es immer wahrscheinlicher, dass sie keiner Religion angehören und auch mit steigendem Alter nicht gläubiger werden. Dieser Umstand führt dazu, dass die USA sich in eine etwas weniger fromme Richtung entwickeln. Das liegt allerdings nicht daran, dass religiöse Menschen ihren Glauben verlieren. „Da die US-Bevölkerung gewachsen ist, gibt es jetzt auch viel mehr nicht-religiöse Menschen als noch vor wenigen Jahren", heißt es in der Studie.

Dabei sind die USA natürlich immer noch weitaus religiöser als Europa und das Christentum dominiert in großen Teilen des Landes auch weiterhin sowohl das private als auch das öffentliche Leben. Es mag zwar sein, dass es inzwischen mehr bekennende Atheisten und Agnostiker gibt, aber sie sind zahlenmäßig immer noch massiv unterlegen.

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Neben den schlagzeilen-freundlichen Erkenntnissen darüber, wie junge Menschen Gott den Rücken zukehren, geben auch andere Aspekte der Pew-Studie Grund zur Freude: Man ist der Homosexualität gegenüber viel toleranter geworden, denn inzwischen sind 54 Prozent der amerikanischen Christen der Meinung, dass homosexuelle Menschen von der Gesellschaft akzeptiert werden sollten (2007 waren es nur 44 Prozent). Dieser Trend ist außerdem auch bei anderen Konfessionen wie dem Mormonentum oder dem Evangelikalismus zu beobachten. Dazu kommt, dass 46-Prozent der US-Amerikaner mindestens einmal die Woche „eine tiefe Faszination für die Wunder des Universums verspüren" (2007 waren es nur 39 Prozent). Jesus, das ist aber auch eine fantastische Frage.