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Film

Wir waren mit dem /slash in Joss Whedons Wald!

Die haben die Premiere von Cabin in the Woods präsentiert und Bilder gemacht. Wir applaudieren immer noch!

Freitag war die Premiere von Joss Whedons Selten habe ich ein Publikum so aufgedreht und überreizt aus einem Kinosaal kommen sehen. Wir saugten mit zuckenden Lidern an unseren Zigaretten und konnten es nicht glauben. Man hatte uns bis zum Ende an der Nase herum geführt. Heute reicht keine Ein-Absatz-Review und das ist verdammt gut so.

The Cabin in the Woods.

Aufgelegtes Horror-Genre wird zum genialen Ritual

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Keiner weiß genau, wie es die Leute vom /Slash immer wieder schaffen, uns unermüdlich und derartig herzlich mit Genrefilme zu versorgen. Regelmäßig macht der japanische Roboter-Nazi-Inzest-Zombie in uns allen Freudensprünge. Gerade wenn Veranstaltungen aus niederen Gefilden der Kinokunst die Leinwand bespritzen, wie eben auch die The Cabin in the Woods Premiere oder die unzähligen anderen Special-Screenings neuer und altbewährter Classics ( zB.: Nightmare on Elm Street, LA Zombie, Troll 2, Red State und so fucking weiter …) He, wenn ihr gerade deshalb den /Slash Spaß vielleicht auch ein wenig unterstützen wollt, haut euer erspartes Jausengeld einfach auf den Crowdfunding Haufen hier. Dann haben wir alle was davon.

Zu The Cabin in the Woods gibt es viel und dann auch wieder nix zu sagen. Immer wenn man glaubt den ganzen Scheiß durchschaut zu haben, wirft einer dem anderen die buchstäbliche Bärenfalle in den Rücken. Alu-Bongs werden zu stumpfen Mordwaffen und nackter Busen wird plump mit einem lethargischen "Score" kommentiert. Der Film ist die Meta-Ebene einer Hommage und gleichzeitig immer noch geradlinig und effektiv in die Gosch'n wie ein Ur-Horror-Flick. Es wird keine Zeit verloren und eine Gruppe von Studenten von einer höheren Instanz - die alle supernatürlichen Verschwörungstheoriehöschen einfeuchtet - in den zeremoniellen Splatter-Trash-Tod geführt.

Ausflüge in Waldhütten sind einfach eine schlechte Idee und auf den ersten Blick nicht sehr originell. Die vom eingebildeten Genre-Fan schnell als uninteressant klassifizierten Charaktere werden dann erst im Verlauf des Films klar in ihrer stereotypen Überstilisierung. Häh? Das heißt: der athletische Douchebag-Jock (Thor!) gibt plötzlich seinen Football, sein Alpha-Männchen-Zepter, nicht mehr aus der Hand und bezeichnet alle als Streber. Seine Hurenfreundin wird noch verhurter und ist randvoll mit Fick-Endorphine. Die großen Hundeaugen des vermeintlich jungfräulichen Redheads, die bisschen aussieht wie eine junge Uma Thurman, werden noch größer und langsam unschuldig-naiver wie ein Robbenbaby. Ein weiterer Dude der Cabin-Camping-Gruppe setzt sich eine Brille auf und wird plötzlich zum Schlaubi. Natürlcih auch der Kiffer ist traumhaft Klischee, obwohl er eigentlich ja der Sympathieträger ist. Zu dem haben wir dann eh alle geholfen, aus Underdog-Ganja-Solidarität. Das Opfergrüppchen merkt erst zu spät, dass diese sehr vertrauten Hackfleischfilm-Verhaltensmuster vielleicht durch äußerlichen Einfluß entstehen. Uh, spooky, nicht wahr! Irgendwer schaut zu und hat einen Batzen Spaß, die jungen Schönen im selbsterwählten Horror-Szenario sterben zu sehen. Oder ist doch mehr dahinter?

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Und schon sind die Zombies los sowie die Filmreferenzen zum Schweinefüttern. Evil Dead trifft auf eine wirklich sadistische Trueman Show und der Pay-Off hat wahrhaft schwere The Cube Eier. Von den Freitag der 13. Schwimmaktionen bis zum Race the Devil Wohnwägen, man findet alles Essenzielle in diesem schön frisierten Gore-Repertoire. Joss Whedon füttert uns mit Gags und Selbstironie, bis man jubelnd im Kinosessel die Luft fistet. Das Ende von Cabin explodiert dann schlichtweg wie ein Arschloch nach einem Chili-Wettessen.

Die Begeisterung schoss uns durch die Gesichtssehnen. Applaus war dem Film sicher, und auch unsere freude-strahlenden Kinderaugen. Wenn sogar wir Besserwisser, wir obergescheiten Genre-Genies einfach nur brabbelnd unterhalten sind, bedeutet das nur Gutes. Das Ding funktioniert, aber macht euch selbst ein Bild von dieser blutgurgelnden Schrägheit und falls ihr jemanden vom /Slash trefft, gebt demjenigen ein Bussi von mir und vielleicht einen Zehner oder so.