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Justizminister Maas sagt Ja zu "Rock gegen Links"-Konzerten

Im Interview mit der Bild leistet sich der deutsche Justizminister ein Eigentor und Twitter läuft zur Höchstform auf.
Imago

Dieser Artikel wurde am 10. Juli 2017 um 17:00 Uhr aktualisiert (Anm. d. Redaktion)

Im Kontext der Randale in Hamburg bejahte Justizminister Heiko Maas (SPD) in einem BILD-Interview die Frage, ob es vielleicht "Rock gegen Links"-Konzerte geben müsse. "Wir sind viel zu oft die schweigende Mehrheit", so Maas am Montagmorgen weiter. Rund um den G20-Gipfel am vergangen Wochenende kam es durch Leute aus dem linken, als auch aus dem rechten Spektrum zu Sachbeschädigungen, Plünderungen und Angriffen auf Polizisten.

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Unter dem Motto "Rock gegen Rechts" finden bereits seit 1979 Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus statt. Diese blicken auf eine noch längere Tradition der "Rock against Racism"-Reihe aus dem Vereinigten Königreich zurück und wurden als Antwort auf die "Deutschlandtreffen" der NPD in die Bundesrepublik geholt.

Die Moderatorin der BILD-Talkshow, Anna von Bayern, fragte Maas, ob er sich analog dazu "Rock gegen links"-Konzerte wünsche, was der Minister mit den Worten bejahte: "Ja, ein 'Rock gegen links' oder was auch immer."

3,2,1, … Shitstorm. Für die Twitter-Gemeinde ist der Satz des Justizministers aktuell natürlich gefundenes Fressen und wird dankend unter dem Hashtag #RockGegenLinks angenommen. Mit Memes, die die Aussage Maas' dann auch direkt auf die allerhöchste Zynismus-Spitze treiben:

Auf Noisey-Anfrage zu mehr Details verwies eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums auf einen Facebook-Post zum Thema, der Montagmittag auf der offiziellen Seite von Heiko Maas online ging. Mehr will man dazu nicht sagen. Uns hätte da u.a. interessiert, ob Herr Maas vielleicht schon Ideen hat, welche Musiker bei einer "Rock gegen Links"-Veranstaltung auftreten könnten und welche konkrete Wirkung sich der Justizminister von solchen Events erhofft. Nun ja: "Ich freue mich über jedes zivilgesellschaftliche Signal, das klar macht: Extremismus - völlig egal, ob links oder rechts motiviert - darf bei uns keinen Platz haben. In welcher Form das jeweils geschieht, ist Sache derjenigen, die dazu die Initiative ergreifen. Das können natürlich auch kulturelle Veranstaltungen oder Konzerte sein." Das war's.

Der Post beantwortet zwar keine einzige unserer Fragen, ein Fazit kann hier aber trotzdem geliefert werden:

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