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Bierdurst

Mann droht, Netto-Filiale in Sachsen anzünden, weil die kein Sterni verkauft

Er wollte doch nur sein Lieblingsbier. Am Ende bekam er Besuch von der Polizei.
Foto: imago | Horst Galuschka und Manfred Segerer 

Manche Männer sind bereit, für ihre große Liebe ganze Städte niederzubrennen. Bekanntlich soll das antike Troja untergegangen sein, weil Prinz Paris nicht die Finger von einer verheirateten Frau lassen konnte – und deren Ehemann Menelaos das nur bedingt lustig fand. Ein Drama ähnlich epischen Maßes hat sich beinahe rund um die Netto-Filiale in Sachsen abgespielt. Auch weil es dem angehenden Brandstifter nicht nach einer Helena verlangte, sondern nach deutschem Bier.

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**Auch bei VICE: **Auf ein Bier mit Schwester Doris


Für sein Lieblingsbier, das Leipziger Sternburg, wollte ein Unbekannter offenbar einen Ableger des Discounters in der Kleinstadt Großenhain niederbrennen. Das geht aus einer Meldung der Polizei Sachsen hervor. Der 43-Jährige rief letzten Freitagabend in der Netto-Vertriebszentrale in Bayern an und drohte, dass er den Laden anzünden werde, wenn er dort kein Sterni kaufen könne. Weil er dabei neben seiner Selbstbeherrschung wohl auch vergaß, seine Nummer zu unterdrücken, konnte die Polizei den Bierliebhaber binnen Stunden identifizieren und ihm erklären, dass dies eine Straftat ist – egal wie groß die Sehnsucht und der Bierdurst auch seien.

Weder Netto noch Sternburg wollten sich gegenüber VICE zu den Vorfällen äußern. Auch die Polizei Sachsen war für ein Statement bislang nicht zu erreichen. So bleiben einige Fragen offen. Zum Beispiel warum der Mann nicht einfach zu einem der mehr als drei anderen Supermärkte in Großenhain gegangen ist. Oder zu einem Kiosk. Warum er unbedingt ein Bier trinken wollte, das Punks und Studierende für ein Kultbier halten, andere Menschen aber an "Morgenurin" denken lässt. Oder warum er nicht einfach mal Oettinger eine Chance gegeben hat. Und ob er, hätte ihn die Polizei nicht gestoppt, sogar eine sächsische Bier-Revolte angezettelt hätte, wie die Bayern es gleich zweimal im 19. Jahrhundert getan haben.

Nach der sogenannten Gefährder-Ansprache stellten die Beamten noch das Handy des Mannes sicher. Wer schon einmal selbst schweren Trennungskummer hatte, weiß, dass das wohl die beste Idee war.

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