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Humor

Ein Experte erklärt, warum den Illuminaten mehr Frauen beitreten sollten

Wenn Echsenfrauen ein Mitspracherecht bei der Planung der neuen Weltordnung haben wollen, dann sollten sie sich ranhalten.
Foto: Imago | ZUMA Press

Wenn man nach prominenten weiblichen Mitgliedern der Illuminaten fragt, dann antworten die meisten: Beyoncé, Lady Gaga, Madonna und Rihanna. Wenn man allerdings noch etwas tiefer graben möchte, wird schnell klar, dass es das dann eigentlich auch schon war. Natürlich wäre es leicht, sich einfach damit zufrieden zu geben, dass es immerhin drei prominente Frauen gibt, die vermeintlich Mitglied der Illuminaten sind und sich selbst zu sagen, dass das schon alles in Ordnung ist – doch das ist es nicht. Ihre potenzielle Mitgliedschaft in der globalen Geheimgesellschaft täuscht nicht über die zugrundeliegenden strukturellen Probleme der Illuminaten hinweg. Denn seien wir mal ehrlich: Unsere korrupte, globale Elite ist nach wie vor überwiegend männlich, blass und verstaubt – und das muss sich ändern.

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Man könnte jetzt natürlich sagen, dass es doch eigentlich vollkommen egal ist, wie viele privilegierte Frauen am Bilderberg-Tisch sitzen, aber echte Gleichberechtigung erreichen wir nur dann, wenn die Stimmen von Frauen selbst dann gehört werden, wenn das überlegene Geschlecht der Echsenmenschen unsere neue Weltordnung plant.

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Ich wollte mehr darüber herausfinden, wie es bei der legendären globalen Geheimgesellschaft um die Gleichberechtigung der Geschlechter steht. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass es überaus schwierig ist, einen namhaften Illuminatenexperten zu finden. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Illuminatenexperten Antisemiten sind. Genauer gesagt sind die meisten von ihnen ziemlich schreckliche Leute, die glauben, dass die mächtigste Geheimgesellschaft der Welt nicht von reichen, weißen Wirtschaftshaien, sondern von unterdrückten religiösen Minderheiten kontrolliert würde.

Letztendlich habe ich dann aber doch noch einen bedingt zurechnungsfähig wirkenden Experten gefunden: Isaac Weishaupt, den Gründer von Illuminati Watcher – einer Webseite, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, versteckte Symbole in der Popkultur zu entschlüsseln. Darüber hinaus ist er Autor von bedeutenden journalistischen Werken wie "Ist The Weeknd Illuminati oder Christ?" und "Kanye West: Aufstieg und Untergang eines von Illuminaten gesteuerten Aliens." Weishaupt bezeichnet sich selbst sogar als Feminist! Im Ernst, er ist die Perle im Auge der Vorsehung.

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Trotzdem wollte ich vorab auf Nummer sicher gehen und habe die Gunst der Stunde genutzt, um Weishaupt direkt zu fragen, ob er ein Antisemit ist. Er meinte, er sei keiner. Um ganz sicher zu sein, habe ich ihn zusätzlich gefragt, wie er über jüdische Menschen denkt. Wie sich herausstellte, findet er sie ziemlich gut! Hier also sein Vorschlag, wie man mehr Frauen zu den Illuminaten bekommen könnte.

Broadly: Kannst du uns vorab kurz erklären, wer die Illuminaten eigentlich sind?
Isaac Weishaupt: Ich habe schon dutzende Bücher und Webseiten studiert, doch das beste, was ich in Erfahrung bringen konnte, ist, dass sie eine geheime Gruppe sind, die ein alternatives Glaubenssystem vertreten und eine andere Sicht auf die Geschichte haben, die den meisten anderen Menschen überhaupt nicht bekannt ist. Außerdem ist ihr ultimatives Glaubenssystem Teil eines okkulten Systems. Die Zukunft, die sie erschaffen möchten, besteht zu großen Teilen auch aus der Verehrung heidnischer Gottheiten und zeremoniellen, magischen Ritualen. Sie wollen Macht und Reichtum erlangen und die Menschheit in eine neue Wirklichkeit führen.

Werden die Illuminaten überwiegend von Männern dominiert?
Wenn man sich die Gruppen ansieht, die sagen, dass sie zu den Illuminaten gehören, dann sind das in der Regel Gruppen von Männern, wie die Bohemian Grove oder die Freimaurer. Das heißt aber nicht, dass es per se keine Frauen bei den Illuminaten gibt. Beispielsweise ist der Stern des Ostens eine Freimaurergruppe, die auch Frauen aufnimmt. Das wird auch deutlich, wenn man sich ihr Logo ansieht – ein umgedrehtes Pentagram, das auch darauf hinweist, dass sie eine Illuminatengruppe sind.

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Welchen Platz nehmen Frauen in der neuen Weltordnung der Illuminaten ein?
In meinen Augen ist die Rolle der Frau innerhalb der neuen Weltordnung eher unterdrückt. Das liegt unter anderem daran, dass die Illuminaten in Frauen eine Brücke zu den Geistern der alten Gottheiten sehen. Das Pentagram ist das Zeichen der Venus und diese Form von religiösem Symbolismus trägt auch dazu bei, welche Rolle Frauen bei den Illuminaten einnehmen.

Was denkst du: Wie sieht die breite Mehrheit der Mitglieder die Rolle der Frauen bei den Illuminaten?
Die Illuminaten wollen die Welt, wie wir sie kennen, zerstören und nach ihrem eigenen Glaubenssystem wieder aufbauen. Das schließt auch die Zerstörung der Einheit von Familien ein – es gibt viele Theoretiker, die davon sprechen. Allerdings nimmt diese Theorie oftmals ziemlich homophobe und sexistische Züge an. Vermutlich würden sie die Gesellschaft am liebsten so weit wie möglich spalten, damit wir abgelenkt sind und uns untereinander streiten. Andere Theoretiker behaupten, die feministische Bewegung sei Teil dieses Zusammenbruchs. Das glaube ich allerdings nicht. Ich unterstütze die Gleichberechtigung von Frauen. Ich glaube, die Illuminaten wollen, dass Frauen ihrer Rolle in der zukünftigen Welt gerecht werden und das würde bedeuten, dass sie die göttlichen Instanzen in sich kanalisieren und magischen Zwecken dienen … Es gibt aber nicht viele Frauen bei den Illuminaten, weil ihnen die zukünftige Weltordnung nicht die Freiheit gibt, die sie sich wünschen.

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Würdest du sagen, Illuminaten sind grundsätzlich frauenfeindlich?
Einige Gruppen, die mit den Illuminaten in Verbindung stehen – so wie die Church of Satan –, unterstützen die Rechte der Frauen eigentlich weitestgehend. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob man wirklich sagen kann, dass die Illuminaten grundsätzlich frauenfeindlich sind. Ich denke aber, dass die von ihnen angestrebte Weltordnung vorwiegend von Männern gelenkt würde.

Lass uns über Beyoncé sprechen. Viele Menschen sind der Meinung, dass ihre Figur Sasha Fierce von den Illuminaten inspiriert wurde.
Viele Menschen glauben, dass Beyoncés Gedanken fremdgesteuert wurden. Allerdings hat sie schon mal erzählt, dass sie gespürt hat, wie dieser Geist, den sie bei ihren Auftritte nutzt, in sie gefahren ist – und dieser Geist ist Sasha Fierce. Wenn man sich die Symbole von damals mal genauer ansieht, dann sieht man, dass sie einen Roc-Nation-Diamanten getragen hat – eine Manifestation des magischen Symbols, das auch Anton LaVey von der Church of Satan nutzt. Als sie mit ihrem Album I Am Sasha Fierce auf Tour war, trug sie zudem ein T-Shirt mir einer Ziege darauf. Das sind okkulte Symbole. Ein paar Jahre später sprach sie dann davon, dass sie es geschafft hat, ihre Persönlichkeit mit der von Sasha Fierce verschmelzen zu lassen. Was sie damit meinte, ist, dass sie sich okkulte Praktiken zunutze gemacht hat, um die beiden in sich zu vereinen – ihre Licht- und Schattenseite.

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Du hast gesagt, dass du ein Feminist bist. Warum ist es dir so wichtig, dass Frauen bei den Illuminaten gleichberechtigt sind?
[Lacht] Ich bin kein Befürworter der Illuminaten – ganz egal, wen sie repräsentieren.

Du würdest die Illuminaten lieber komplett abschaffen, als einfach nur mehr weibliche Mitglieder aufzunehmen?
Genau.

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Glaubst du, dass die Illuminaten weniger böse wären, wenn sie mehr weibliche Mitglieder hätten?
Männer sind normalerweise brutaler. Deswegen wären sie vermutlich weniger brutal, wenn sie mehr Frauen aufnehmen würden.

Eine letzte Sache: Kannst du mir noch einmal bestätigen, dass du kein Antisemit bist?
Damit habe ich nichts zu tun. Ich will nicht, dass mich die Leute für einen Antisemiten halten. Das bin nicht ich.

Du hast also definitiv keine Probleme mit jüdischen Menschen oder ähnliches?
Korrekt.