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Johnny Dronehunter hasst Drohnen—und liebt seinen Super-Schalldämpfer

Für seinen neuen Werbespot lässt der US-Waffenbedarfhersteller SilencerCo kurzerhand den resoluten Johnny Dronehunter deine Privatsphäre retten.

Er hasst Drohnen, er hat stets eine überdimensionale Shotgun griffbereit und er ist hier, um deine Privatsphäre retten. Johnny Dronehunter hält, was sein Name verspricht und holt für dich gerne das ein oder andere unbemannte Flugobjekt vom Himmel.

Sein besonderes Engagement ergibt sich aber nicht nur aus seiner selbsternannten Profession als „Defender of Privacy", sondern auch wegen seiner Aufgabe als Werbeheld für den neuen Shotgun-Schalldämpfer Salvo 12 in diesem Video. (Vorsicht: Johnnys Musikgeschmack ist ebenso kontrovers wie die öffentliche Drohnendebatte.)

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SilencerCo, der Waffenbedarfshersteller aus Utah und Auftraggeber des Spots, klärt dich in der Videobeschreibung freundlicherweise noch einmal präzise über den Kontext auf:

„In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft wird Privatsphäre eine Sache der Vergangenheit sein. Unbestreitbare Rechte zerfallen wie das Papier auf dem sie verfasst wurden und Big Brother stellt dich und deine Familie unter Dauerüberwachung."

An diesem Punkt kann dich logischerweise nur Johnny Dronehunter retten—„ein entschlossener Mann mit einer unvergleichlichen Waffe." Damit kann der Spot eindeutig als eine der kompromisslosesten Formen der allgemeinen Drohnenangst verbucht werden. Und doch bleiben noch mehr als genug Fragen offen.

Um herauszufinden, warum der Salvo 12 ausgerechnet durch einen gewissen Johnny Dronehunter und seiner Mission zur Errettung deiner Privatsphäre beworben werden muss, habe ich den Chef von SilencerCo Josh Waldron kontaktiert. Er erklärte mir, dass er der Entwicklung seiner Firma einen relevanteren Kontext verpassen wollte. Mit dem netten Nebeneffekt, dass der neue Spot auch andere Zielgruppen als die traditionellen Schrottflintenfreunde erreicht.

Laut Waldron ist es nunmal einfach so, dass ein Großteil der Amerikaner über die allgegenwärtige Überwachung besorgt sei, die potentiell von öffentlichen und privaten Drohnenbetreibern ausgeht. Beruhigenderweise verspricht uns Waldron mit dem neuen Charakter eine fortlaufende Videoserie in der aktuell eingeschlagenen Richtung.

Was ist allerdings mit den besorgten Bürgern, die in dichten, besiedelten Gegenden wohnen. In dem aktuellen Video beschützt Johnny Dronehunter in erster Linie Büsche und Wüstensand vor neugierigen Blicken von oben. Laut Waldron plane SilencerCo durchaus weitere Kampagnen, die auch in Innenstädten oder Vororten spielen, allerdings müsse sich seine Firma immer auch an die lokalen Gesetze zum Filmen halten. Vermutlich haben aber auch die praktischen Vorteile eine Rolle gespielt, die es bietet seine Drohnen in der menschenleeren Wüste fliegen und explodieren zu lassen.

Und warum genau explodieren die Drohnen in den Videos in einem größeren Feuerball? Klare Sache: „Die Drohnen explodieren, weil Johnny Dronehunter ein wahrer Meisterschütze ist."

Natürlich ist der aktuelle Spot nicht die erste Geschichte, in der jemand über eine eigenmächtige Drohnenjagd fantasiert. Unbeachtet der Tatsache, dass ein solcher Abschuss eine Straftat darstellt und außerdem einen extrem guten Schützen verlangt. Zum Glück für unseren neuen Privatsphärenhelden mit Sonnenbrille und Retrokarre fliegen seine Drohnenfeinde nur ein paar Meter über dem Erdboden.

Falls er wieder erwarten doch noch an weiterem Training interessiert sein soll, findet er bei diesem Verein amerikanischer Schießfreunde Abhilfe, der für eine spaßige Ballerei kurzerhand Tontauben durch Drohnen ersetzte.