#ConnectedOffTheGrid, Selbstportrait: Rachel Bujalski
Vor zwei Jahren saß Rachel Bujalski in ihrem schicken Apartment in Los Angeles und ärgerte sich mal wieder über die überteuerte Miete und ihre Smartphoneabhängigkeit. Eine Situation, die so ziemlich jeder digital vernetzte Stadtbewohner nachvollziehen kann. Doch während die meisten mit einem fatalistischen Schulterzucken ihr Dilemma lediglich auf Facebook kundtun, verscherbelte Rachel ihre Habe und bezog ein kleines, acht Meter messendes Segelboot in Marina Del Rey, an der kalifornischen Pazifikküste.Die Frau auf dem Bild oben heißt Pam und ist eine „Künstlerin, Mutter, Erbauerin, Schreinerin, Göttin, Gemeinschafts-Aktivistin und Taco-Stand-Besitzerin. Wir trafen uns vor einem Coffee-Shop. Nachdem wir sofort einen Draht zueinander fanden, folgte ich ihr 24 Kilometer auf einer staubigen Straße zu ihrem Holzhäuschen. Von ihr lernte ich alles über das Off-Grid-Leben", schreibt Rachel bei Instagram.Pams kleine Hütte beweist eindrücklich, dass ein Off-Grid-Leben nicht automatisch dreckig und unkomfortabel, sondern ebenso sehr gemütlich sein kann.Wegen eines fehlenden Straßenschildes brauchte Rachel ganze zwei Stunden, um Garth zu finden. Er ist eine Art Off-Grid-Tierpfleger für alle Lebewesen, die Hilfe benötigen oder zu ihm kommen. Garth lebt das gesamte Jahr über in seinem Tipi, wo er besonders gerne Disney-Filme auf VHS-Kassetten guckt.Es gibt keinen speziellen Charakter, der einen Off-Gridder ausmacht. Stattdessen sind die Menschen, die Rachel auf ihrer Reise trifft, extrem unterschiedlich und haben die verschiedensten Vorgeschichten. Verbindendes Glied ist letztendlich die Liebe zu Natur und Ursprünglichkeit, wobei die Personen dabei dank der digitalen Vernetzung nicht einmal den Kontakt zu ihren Freunden und Verwandten oder sogar zur „Mainstream-Welt" verlieren müssen.Die Möglichkeiten eines Off-Grid-Lebens sind so vielfältig, wie es Schlafplätze auf der Welt gibt. Ein großes Auto, ein Boot, ein Baumhaus—lebe, wie du am ehesten glücklich wirst, lautet das Motto bei der Wahl einer passenden Behausung.Dieses Boot ist das Heim einer Familie, die ihr zu Hause permanent weiter aus- und fertig baut. Ein Traumschiff in konstantem Wandel.In Baumhäusern wie diesem leben Leute im Redwood Rainforest, wo sich einige der höchsten Bäume der Welt befinden. In 18 Metern Höhe haben sie nicht nur ihr Haus gebaut, sie wollen auch auf den Schutz der natürlichen Giganten aufmerksam machen.Sogar ein Leben im geschmückten Weihnachtsbaum ist möglich:Mehr fantastische Bilder aus ihrer Reihe #ConnectedOffTheGrid finden sich auf der Website von Rachel Bujalski oder in ihrem Instagram-Account.Ihr Fazit: „Diese Leute leben gleichzeitig kleiner und größer—sie sind verbunden mit der Menschheit, der Natur und dem Internet."
Anzeige
Dort manifestierte sich ihr Interesse an einem naturverbundenen Leben jenseits des modernen Mainstreams, autark von den Zwängen und Abhängigkeiten des Großstadtlebens. Off-Grid nennt man das heutzutage. Nach zwei Jahren auf dem Boot entschied sich die Fotografin dann, andere, ebenfalls alternativ lebende Personen aufzusuchen und deren Alltag zu dokumentieren. Sie wollte Menschen treffen, die eine Art „Neuen Amerikanischen Traum" leben, die sich selbst versorgen, unabhängig sind von jeglichen kulturellen Zwängen und dennoch digital vernetzt.Rachel setzte sich in ihren Toyota Corolla und fuhr los—ihre Kamera und ein Audioaufnahmegerät immer dabei. Mit diesen Hilfsmitteln wollte sie das Leben der anderen in Bild und Ton detailgetreu festhalten. Die Ergebnisse ihres Projektes #ConnectedOffTheGrid lassen sich nun in ihrem Instagram-Account bewundern, den sie weiterhin permanent befüllt.„Diese Leute leben gleichzeitig kleiner und größer—sie sind verbunden mit der Menschheit, der Natur und dem Internet."
Anzeige
Jenseits der Zivilisation: Eine weitere Dokumentation des alternativen Lebensstils
Landstreicher 2.0: Ein veralteter Lebensstil in modernem Gewand
Anzeige