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Naziverein Ostelbien Dornburg fliegt aus dem Landessportbund

Der FC Ostelbien Dornburg fiel immer wieder durch Gewalttaten auf. 15 der 18 Spieler sollen der rechtsextremen Szene angehören. Nach viel Kritik hat der Landessportbund Sachsen-Anhalt endlich reagiert und den Verein ausgeschlossen.

„Das ist ein gutes Zeichen. Der Sport soll Spaß und keine Politik machen ", sagte Ulrich Schmidt, Vereinspräsident des Fußball-Kreisligisten TSG Parchen. Auch andere Mannschaften der Liga zeigten sich nach dem Beschluss des Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) sichtlich erleichtert, den von Rechtsextremisten durchsetzten Verein FC Ostelbien Dornburg vom Spielbetrieb auszuschließen.

Vergangen Montag fiel die Entscheidung. Wegen „Verstößen gegen sportliches Verhalten oder gegen die Interessen des LSB" und „Duldung extremistischer, rassistischer und fremdenfeindlicher Gesinnung" wird der FC Ostelbien Dornburg mit sofortiger Wirkung vom Verband ausgeschlossen.

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Mit dieser Entscheidung verliert der Verein auch seine Mitgliedschaft im Fußballverband Sachsen-Anhalt, der aufgrund von mehrfach auftretender Gewalt bei Spielen der Mannschaft Antrag auf dessen Ausschluss eingereicht hat.

Zwar kann der Verein gegen die Entscheidung über eine einstweilige Verfügung vorgehen, wie schon damals 2011, als sie sich vor Gericht die Spielberechtigung erstritten, doch viele der übrigen Vereine der Liga hatten bereits in der Vergangenheit angekündigt, Spiele gegen den FC Ostelbien zu boykottieren.

Auch ein Großteil der Schiedsrichter (59 von 65) der Liga hatten sich geweigert, Spiele gegen den Verein zu pfeifen, in dem laut einer gemeinsamen Recherche von MDR INFO und Mitteldeutscher Zeitung mittlerweile 15 von 18 Spielern zur rechtsextremen Szene gehören.

59 Schiedsrichter streiken gegen Nazi-Verein

Die sportpolitsche Sprecherin der Linken im Deutschen Bundestag, Katrin Kunert begrüßte die Entscheidung. „Ein Verein, dessen Spieler durch rassistische und rechtsextremistische Beleidigungen und Bedrohungen gegen Spieler und Schiedsrichter sowie tätliche und unsportliche Angriffe Angst und Schrecken verbreiten, hat in unserem Sportbetrieb keinen Platz."

Es sei ein unmissverständliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, so Kunert weiter.

Auch die Argumente, die gegen einen Ausschluss des Vereins in einem Anhörungsverfahren von Seiten des FC Ostelbiens vorgebracht wurden, konnten den Landessportbund nicht davon überzeugen ihr Urteil zu revidieren.