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Reisen

Während dieses Höllenflugs mussten die Passagiere in Mülltüten und Flaschen pinkeln

Weil die Toiletten überliefen, griff die Flugbegleitung notgedrungen zu unappetitlichen Alternativen. Eine Passagierin hat die Situation gefilmt.
Drew Schwartz
Brooklyn, US
Screenshots aus dem Youtube-Video "Woman asked to urinate in bag during flight to Hawaii" | 12 News

Während ihres Flugs von Phoenix, Arizona, nach Hawaii wollte eine Frau in der vergangenen Woche eigentlich nur ganz normal die Bordtoilette benutzen. Doch dann begann für sie ein Albtraum, den man so höchstens von schlecht geplanten Roadtrips oder Festivals kennt: Eine Flugbegleiterin teilte ihr mit, dass man gerade nur in Müllbeutel pinkeln könne. Die verdutzte Passagierin hat das bizarre Gespräch aufgenommen:

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Nach gut der Hälfte des sechsstündigen Flugs war es in der American-Airlines-Maschine wohl zu einem schweren Verstopfungsproblem gekommen: Irgendjemand hatte versucht, eine Windel runterzuspülen. Das berichtet der Fernsehsender KPNX aus Phoenix. Die Bordklos liefen nun nicht mehr ab und waren schon bis zum Rand mit menschlichen Ausscheidungen gefüllt. Also entschied sich das Flugpersonal notgedrungen dazu, Passagieren eher rudimentäre Alternativen anzubieten: Mülltüten oder leere Flaschen.

"Ich weiß, wie schrecklich das ist", sagt die Flugbegleiterin in dem Video. "Die Männer müssen auf Flaschen ausweichen." Ob die filmende Passagierin am Ende wirklich in eine Tüte gepinkelt hat, ist nicht bekannt. Später sagte sie gegenüber KPNX auf jeden Fall, wie sehr die Menschen an Bord unter dem ekelhaften Hygiene-Problem gelitten hätten.

"Alle Passagiere haben sich ungläubig angeschaut", erzählte sie nach dem Höllenflug. "Eine Frau wollte mit ihrem Kleinkind aufs Klo gehen. Auch ihr sagte man, dass das Kind eine Tüte benutzen müsse. Zwar öffnete sie noch die Toilettentür, aber ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Durch den Anblick und den Gestank wurde ihr offensichtlich richtig schlecht."

Kein Geld der Welt könne wiedergutmachen, dass man dabei zusehen musste, wie fremde Menschen Tüten voller menschlicher Ausscheidungen herumreichen.

American Airlines hat sich schon dafür entschuldigt, dass die Passagiere einen so beschissenen Flug durchleben mussten. Laut dem Statement der Fluggesellschaft funktionierten die Toiletten vor dem Start der Maschine noch einwandfrei. Und das Flugzeug konnte nirgendwo zwischenlanden: Zum Zeitpunkt des Dilemmas befand es sich schon über dem Pazifischen Ozean.

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"Wir bedauern sehr, den 187 Passagieren von Flug 663 so viel Ärger bereitet zu haben", heißt es in dem Statement weiter. "Unser Kundendienst wird sich mit allen in Verbindung setzen, um sich noch mal persönlich zu entschuldigen."

Die Frau aus dem Video hat die als Entschädigung angebotenen 240 Dollar in Gutscheinen und 17.500 Flugmeilen abgelehnt. Kein Geld der Welt könne wiedergutmachen, dass man dabei zusehen musste, wie fremde Menschen Tüten voller menschlicher Ausscheidungen herumreichen.

Natürlich haben wir dafür Verständnis. Wir wissen aber auch, dass es Leute gibt, die auf eine solche Extremsituation, sagen wir, pragmatischer reagiert hätten: Gestatten, der Typ, der vor Kurzem während eines Flugs seine Hose runtergelassen und auf den Vordersitz gepisst hat.

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