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Wer gewinnt die WM 2018? Diese KI hat das schon mal ausgerechnet

Eine Forschergruppe hat die Weltmeisterschaft per Algorithmus 100.000 mal durchspielen lassen. Einigen Fußballfans dürfte die Prognose so gar nicht gefallen.
Wladimir Putin mit dem FIFA-WM-Pokal bei einer Veranstaltung 2017. Behalten dürfen wird er die Trophäe wohl nicht, denn die KI rechnet Russland keine guten Chancen auf den Titel aus | Bild: imago | ZUMA Press

Während der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010 war Krake Paul der heimliche Star des Turniers. Das "Okrakel" sagte für 12 von 14 Spielen den Gewinner korrekt voraus, auch für das Finale. Acht Jahre später, pünktlich zur WM in Russland, gibt es eine wissenschaftlichere Methode, um in die Zukunft zu blicken: eine Künstliche Intelligenz, die das Turnier 100.000 Mal simuliert hat.

Forscher von der TU Dortmund, der TU München und der belgischen Universität Gent fütterten ihren Algorithmus mit zahlreichen Informationen über die Teilnehmerländer. Darunter die FIFA-Rangliste, die Bevölkerungszahl und das Bruttoinlandsprodukt der einzelnen Länder sowie Wett-Quoten, das Durchschnittsalter der Spieler, wie viele Nationalspieler auch im Verein zusammenspielen und wie die Spieler in der Champions League abgeschnitten haben.

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Auf Basis dieser Daten spielte die KI die Weltmeisterschaft 100.000 Mal durch. Sie errechnete für jedes Team die Chancen, die Gruppenphase zu überstehen und dann in der K.o.-Phase bis zum Finale zu kommen. Diese Tabelle zeigt die Platzierungen der einzelnen Teams nach der Gruppenphase, die die KI nach 100.000 Simulationen für wahrscheinlich hält.

Das Ergebnis der Gruppenphase, das die KI für wahrscheinlich hält.

In der nächsten Tabelle werden die Gewinnchancen für das gesamte Turnier gezeigt. Laut der Berechnungen der Forscher hat Spanien somit die besten Chancen auf den Titel, dicht gefolgt von Deutschland.

Die Platzierung der Mannschaften, die die KI berechnet hat.

Fans der deutschen Nationalelf müssen die Hoffnung jedoch noch nicht aufgeben, denn aus der Variante der K.o.-Phase, die laut Algorithmus am wahrscheinlichsten ist, geht Deutschland als Weltmeister hervor.

Den Verlauf der K.o.-Phase, die die KI für am wahrscheinlichsten hält.

Auch für Deutschland stehen die Chancen auf den Titel laut KI gut | Bild: Groll, Ley, Schauberge, Van Eetvelde

Diesen scheinbaren Widerspruch erklären die Forscher dadurch, dass Deutschland zwar gute Chancen habe, Spanien im möglichen Halbfinale zu schlagen. Der Weg bis dahin sei für Deutschland jedoch wesentlich schwieriger als für Spanien, daher sei auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass Deutschland vorher schon aus dem Turnier fliegt.

Natürlich sollte man diese Berechnungen mit Vorsicht genießen. Die Forscher selbst räumen ein, dass es immer noch extrem unwahrscheinlich sei, dass das Turnier exakt so verlaufen wird, wie von der KI vorhergesagt – dazu gäbe es einfach zu viele mögliche Spielkonstellationen. Außerdem hätten wohl auch der beste Algorithmus nicht vorhersagen können, dass Spanien seinen Trainer zwei Tage vor seinem ersten WM-Spiel feuern würde, was in der Mannschaft für ordentlich Unruhe sorgen dürfte.

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