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Bayern München

7 Peinlichkeiten der Bayern-Meisterfeier

Mit jeder weiteren Meisterschaft wird die Meisterfeier der Bayern langweiliger. Dieses Jahr haben sich die Münchner einige Spielereien für die Feierlichkeiten überlegt – und voll daneben gegriffen.
Foto: Imago/ActionPictures

Der FC Bayern München ist zum 27. Mal deutscher Fußballmeister, Glückwunsch dazu. Dass sich da durchaus so etwas wie Berechenbarkeit einstellt, ist verständlich. So kam der ansonsten immer schnieke angezogene Dressman Carlo Ancelotti zum letzten Saisonspiel im Trainingsanzug, war ihm doch klar, dass auch ihn die obligatorische Weißbierdusche erwarte und der feine Seidenanzug das ganz sicher nicht mitmacht.

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"Es gibt sicherlich emotionalere Meisterschaften", sagte Thomas Müller nach Abpfiff und ließ damit auch die Langeweile der Spieler aufblitzen, die der Verein durch eine absurde Inszenierung nicht auf die Ränge überspringen lassen wollte. Da wurde eine riesige Choreographie zurecht gelegt, ein musikalisches Intermezzo gebucht und die aktuellste Technik installiert. Dennoch wirkte die Überreichung der Meisterschale wie ein zwar lieb gewonnenes, aber saulästiges Ritual, dem Fritz von Thurn und Taxis auch den allerletzten Zauber raubte: "Das haben wir schon so oft gesehen, da könnten wir eigentlich auch eine MAZ einspielen."

Das bemühte Party-Paket, das die FCB-Verantwortlichen geschnürt hatten, zündete nicht nur bei TuT nicht, sondern entpuppte sich vor allem unter den Fans als richtiger Rohrkrepierer. Insbesondere diese sieben Geschehnisse stießen ihnen und auch uns bitter auf:

1. Eventagentur vs. Südkurve

Foto: Imago/ActionPictures

Während die Südkurve mit einer berührenden Choreographie Kapitän Philipp Lahm verabschiedete, hielt die restliche Allianz-Arena rot-weiße Pappkartons hoch, die das Stadion in ein einfallsloses Karo-Muster hüllten. Organisiert wurde die Aktion von einer Eventagentur. Im Auftrag des Klubvorstands. Ohne Absprache mit der Fanvereinigung, die sich im Vorfeld über Agentur-Choreos beschwerte.

2. Lahm und Alonso wurden verabschiedet, Badstuber nicht

Die Fans skandierten seinen Namen, der Verein schwieg: Holger Badstuber war zwar nicht in München, sondern mit Schalke in Ingolstadt, doch auch er verlässt den FCB. Dennoch wurde er während der Spieler-Abschiedszeremonie nicht einmal bedacht – und das, wo man seinen Vertrag trotz Leihe arbeitsrechtlich und moralisch fragwürdig auflösen ließ.

3. GoPros an Weißbiergläsern

Foto: Imago/DeFodi

Man wolle den Fans „dynamische" Bilder liefern, hieß es. Wir zerbrechen uns jedoch noch immer den Kopf darüber, was der Mehrwert an Live-Bildern eines trinkenden Xabi Alonsos in Nahaufnahme oder von verschüttetem Weißbier auf dem Arena-Rasen sein soll.

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4. Anastacia singt in der Halbzeit

Was für eine überragende Show. Foto: Imago/ActionPictures

Nein, das hier ist nicht die Super Bowl Half Time Show. Das ist nur das Mega-Event: Bayern-Meisterfeier. Da müssen die bereit stehenden Spieler auch schon mal auf den Wiederanpfiff warten, weil Sängerin Anastacia, die den Zenit ihrer Karriere längst überschritten hat, noch zu Ende singen muss. Im Juni tritt die Amerikanerin übrigens im Freibad der westfälischen Kleinstadt Warendorf auf. Tickets kosten sportliche 50 Euro.

5. Verzögerungen oder auch: kein Respekt vor dem Gegner

Wegen Philipp Lahms Verabschiedung verzögerte sich der Spielbeginn um gut zehn Minuten. Da konnte Freiburg-Coach Christian Streich, für dessen Mannschaft es um den Europa-League-Einzug ging, noch ein Auge zudrücken. Dass der Wiederanpfiff wegen Anastacia auch auf sich warten ließ, zeugte vom mangelnden Respekt der Bayern für ihren Gegner.


Die Blue Suit Men haben das Beleidigen von Gegnern auf der Strafbank zur Kunstform erhoben – wir haben sie begleitet:


6. Philipp Lahm geht auf Ehrenrunde und Sky schaltet weg

Mal ein Fauxpas, für den die Bayern an diesem Tag nichts konnten: Während Philipp Lahm seine letzte Runde als aktiver Spieler drehte, schaltete die Sky-Regie aus der Einzelspiel-Option in die Konferenzschaltung. Das sorgte für ordentlich Ärger unter den Bayern- und Lahm-Fans und attestierte Sky mangelndes Fingerspitzengefühl.

7. Philipp Lahms Abschiedsgeschenk

Normalerweise erhalten Spieler gerahmte Trikots und Fotocollagen ihrer schönsten Momente zum Abschied aus dem Verein. Beim Liga-Krösus Bayern darf es ruhig etwas exklusiver sein. Als passionierter Golfspieler bekam Philipp Lahm eine individuell angefertigte Ausrüstung mit seiner legendären Nummer 21. Das Netz ist sich einig: Man kann es auch übertreiben.