200.000 Downloads für den 'Führer': Warum Menschen illegale Hitler-Mods programmieren
Bild: Screenshot, Steam-User "TOD" | 2K Games

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200.000 Downloads für den 'Führer': Warum Menschen illegale Hitler-Mods programmieren

Hitler existiert nicht in der legendären Aufbauspiel-Reihe 'Civilization'. Hobby-Entwickler bringen ihn aber trotzdem für Tausende Gamer zurück. In Deutschland sind Nazis und Hakenkreuze in Spielen tabu. Was treibt die Modder an?

Adolf Hitler blickt Mahatma Gandhi verächtlich an und wirft ihm eine saftige Beleidigung an den Kopf. Kurz darauf erscheint der indische Friedensaktivist auf dem Bildschirm und erklärt dem Deutschen Reich wütend den Krieg. Auf diesen Vorwand haben die Nazis nur gewartet und wenige Momente später stürmen Tigerpanzer, SS-Verbände und Wehrmachtsoldaten auf die indische Hauptstadt Delhi zu.

Nichts davon sollte möglich sein. Deutsche Truppen standen nie in Indien, das über zwei Millionen Soldaten unter der englischen Krone in den Krieg gegen die Nazis schickte. In Civilization 5, dem Spiel, aus dem diese Szene stammt, sollten diese historischen Details so gar keine Rolle spielen. Denn in Civilization gibt es keine Nazis.

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In der legendären Spielereihe bauen Gamer rundenweise über hunderte Stunden Imperien auf, erforschen Technologien und ziehen in den Krieg gegen aggressive Nachbarn. Kontroverse Anführer wie Stalin oder Mao Zedong waren dabei gelegentlich spielbar, auch Faschismus als Regierungsform konnten Gamer ausprobieren, bei Hitler und seinen Reichstruppen zogen die Entwickler aber schon immer eine harte Grenze. Die NS-Führerfigur und sein Drittes Reich waren offiziell nie spielbar – inoffiziell ist er aber längst im Spiel.

"Anführer aus dem Zweiten Weltkrieg sind meine Spezialität"

Civilization-Spieler blicken einen Großteil ihrer Spielzeit mit dieser Perspektive auf die virtuelle Welt. Die Anführer der unterschiedlichen Nationen tauchen erst auf dem Bildschirm auf, wenn sie Kriege erklären oder Handelsverträge abschließen. | Bild: 2K Games

"Aber Hitler und die Nazis gehören für mich zu einem historischen Spiel", das schreibt uns Modder JesseFrederickDaly, JFD genannt. Er ist dafür verantwortlich, dass wir die Schlacht zwischen den Truppen von Hitler und Gandhi erleben können. JFD ist ein Modder, also ein Hobby-Entwickler, der in seiner Freizeit Erweiterungen für seine Spiele programmiert. Je nach Umfang dieser selbstgebastelten Inhalte, beschäftigt ihn diese Arbeit unter Umständen mehrere Monate lang. Die Mods landen schließlich kostenlos auf Steam, der größten Download-Plattform für Videospiele. Hier können Spieler wie in einem riesigen Online-Katalog durch die veröffentlichten Erweiterungen stöbern und sie auf Knopfdruck abonnieren. Wenige Sekunden später sind sie dann in ihrer Spielversion verfügbar.

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Über Reddit kamen wir mit dem Hobby-Modder ins Gespräch, der eigentlich in Neuseeland Politikwissenschaften studiert und insgesamt über 15.000 Stunden in den beiden neuesten Civilization-Ablegern verbracht hat. Mit einem gewissen Stolz erzählt er uns von seiner Arbeit, deren erfolgreichsten Erweiterungen von rund 200.000 Spielern weltweit gespielt werden: "Es ist ziemlich offensichtlich, dass Anführer aus dem Zweiten Weltkrieg meine Spezialität sind." Er beginnt, all seine WW2-Mods aufzuzählen, die mit Hitler, Mussolini, de Gaulle, Stalin und vielen weiteren Namen ein umfassendes Wer-ist-Wer des Weltkrieges ergeben. Seine Fans schätzen seine Arbeit wegen der hohen Qualität der Designs und Artworks.

Über 100 Mods hat JFD bis heute bei Steam zur Verfügung gestellt, darunter viele Anführer für die Strategiespiel-Reihe Civilization | Bild: Screenshot, JFD/Valve

Die Hitler-Erweiterungen, die zu seinen meist abonnierten Veröffentlichungen gehören, sieht er in dieser Reihe weder als seine wichtigste Arbeit noch als ultimative Provokation. Ohne den nationalsozialistischen Anführer sei die Spielwelt des Zweiten Weltkriegs schlichtweg nicht vollständig, wie er uns im Gespräch erklärt. Außerdem versichert er, dass seine Arbeit an diesen sehr speziellen Mods nichts mit seiner politischen Überzeugung zu tun habe: "Ich hege keine besondere Sympathie für Nazis, Faschisten, Kommunisten und sowas. Und ich glaube, diese politisch neutrale Einstellung erlaubt es mir, weitaus objektivere und nüchterne Mods zu programmieren – manch anderer Modder hat das ja nicht so drauf."

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Ein genauer Blick auf die Hitler-Mods von JFD zeigen, was sich der Programmierer als "objektiv" und "nüchtern" vorstellt: Das Porträt der NS-Führerfigur im Spiel ist an den comichaften, bunten Grafikstil der übrigen, offiziellen Anführer angepasst. Die Beschreibungstexte, die die Eigenschaften von Gebäuden und Einheiten erklären, sind sachlich, fast trocken geschrieben. Allerdings scheint die angesprochene Nüchternheit von JFD auch so weit zu gehen, dass wir nach historischen Parallelen zum Dritten Reich, die man bei einer solchen Mod eigentlich erwarten sollte, vergeblich suchen: Entscheidet sich ein Spieler dazu, mit einer Hitler-Mod von JFD das Dritte Reich durch die Menschheitsgeschichte zu führen, wird er kein einziges Mal mit der Existenz von Konzentrationslagern, Arbeiterghettos oder der Judenverfolgung konfrontiert werden. Hitler ist hier einfach nur ein Militäranführer mit geschäftiger Industrie und flotten Panzern.

JFD bemüht sich bewusst darum, seine Mods wie offizielle Erweiterungen aussehen zu lassen – Comic-Hitler und Uboot-Boni inklusive | Bild: JFD/2K Games.

Klammert der Modder hier bewusst die düstersten Details der deutschen Geschichte aus? "Meine oberste Priorität ist ein funktionierendes und interessantes Design", kommentiert JFD unsere Beobachtung und erklärt auf unsere Nachfrage hin den tieferen Grund für die Nüchternheit seiner Mods: "Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum man nicht ein Konzentrationslager ins Spiel einbauen sollte." Trotzdem halte er sich von diesen Ergänzungen fern, weil er zum einen keine Lust auf einen Shitstorm habe und zum anderen der Programmieraufwand sehr hoch wäre. Er müsste Gebäude wie ein KZ oder Arbeitslager von Grund auf neu designen, weil es vergleichbare Strukturen in den Originalspielen nicht gibt: "Für mich sind KZs und all das eine unglückliche historische Realität, aber sie rein aus moralischen Gründen vom Spiel auszuschließen, geht gegen meine persönlichen und beruflichen Prinzipien."

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Das Ergebnis dieser persönlichen Einstellung von JFD sind Hitler-Mods, die im Grunde keinen Querverweis auf die grausamen Taten des deutschen Nationalsozialismus erlauben und die Fraktion letztendlich fast schon austauschbar wirken lassen. Damit schließt er sich nicht zuletzt auch der Design-Philosophie des offiziellen Entwicklerteams an, die ihrerseits nie die dunkelsten Kapitel in der Biographie ihrer Anführer erkundet und dafür seit Jahren immer wieder kritisiert werden.

"Ein Volk, ein Reich, ein Führer": Rechtsextreme Hitler-Mods

+1 auf alles fürs Deutsche Reich gibt es in einer Mod von "Adler", die aus den Nazis die mächtigste Fraktion macht | Bild: "ADLER"/Valve.

Allerdings entwickeln nicht alle Mitglieder der Modding-Szene mit einer solchen "nüchternen Zurückhaltung", wie JFD seine Arbeitsweise beschreibt. Unsere Recherchen führen uns zu einer ganzen Reihe von Strategiespiel-Moddern, die keinen großen Wert auf sachliche Beschreibungstexte oder sorgsam ausbalancierte Kräftegleichgewichte legen. Stattdessen ergeben sich diese Programmierer offenbar lieber einer Nazi-Allmachtfantasie: Ihre Mods machen das Dritte Reich zur stärksten Fraktion des Spiels oder schreiben den nationalsozialistischen Truppen zumindest entscheidende Boni zu.

"ADLER" ist einer dieser Modder. Laut seinem Steam-Profil hat er bereits 39 Erweiterungen für verschiedene Strategiespiele veröffentlicht, ein Großteil davon spielt mit nationalsozialistischer Symbolik und Themen. Ähnlich wie JFD hat auch "ADLER" eine Erweiterung für Civilization entwickelt, die "The Fuhrer" heißt und das Dritte Reich in dem Strategiespiel spielbar macht. Doch die Unterschiede im Vergleich zu den Erweiterungen von JesseFrederickDaly zeigen sich schnell: "ADLER" verwendet in seinen Promo-Bildern deutlich mehr historische Fotografien, um Weltkriegs-Fans anzuziehen und auf seine Arbeit aufmerksam zu machen.

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Der Disclaimer, den "ADLER" in all seinen Mods ergänzt, die sich thematisch um das Dritte Reich drehen | Bild: "ADLER"/Valve.

Gleichzeitig nimmt er schwerwiegende Eingriffe ins Spielsystem vor, macht Einheiten des Dritten Reichs deutlich stärker als die der übrigen Nationen und klassifiziert den Nationalsozialismus als Religion im Spiel, damit sich dieser wie der Katholizismus oder Atheismus "verbreiten" kann. Ähnlich wie auch bei den Mods von JFD tauchen allerdings in den "ADLER"-Mods keine Konzentrationslager oder ähnliche Gebäudetypen auf. Ob auch für diesen Programmierer nur Entwicklungsaufwand zu hoch war oder andere Gründen vorliegen, können wir nur vermuten.

Darüber hinaus versieht "ADLER" all seine Mods, die sich um den Nationalsozialismus drehen, mit einem besonderen Disclaimer: "Diese Erweiterung dreht sich um Nazis, wenn ihr also politisch korrekt seid oder euch schnell angegriffen fühlt… oder die Inhalte in eurem Land illegal sind… einfach nicht runterladen. Ihr entscheidet selber über euer Glück."

Wiederholt bitten wir "ADLER" um ein Interview, doch der Programmierer ignoriert unsere Anfragen. Den öffentlich einsehbaren Informationen auf seinem Steam-Profil können wir immerhin entnehmen, dass der gebürtige Neuseeländer Aufträge und Wünsche für Mods annimmt und gegen Bezahlung umsetzt – seine Preise dafür macht er nicht öffentlich. Seine Mods sind scheinbar ein gern genutzter Service: Dutzende User schreiben ihm im Kommentarbereich seines Profils oder seiner Erweiterungen und bitten um maßgeschneiderte Mods: Die Wünsche reichen von einfachen Überarbeitungen und technischen Anpassen seiner älteren Mods zu der Entwicklung ganz neuen Nationen wie dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. "ADLER" scheint kaum mit den Antworten nachzukommen.

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Der Modder "ADLER" lässt sich bei einer inszenierten Exekution ablichten | Bild: Deviant Art

Mit Hilfe der übrigen Angaben seines Steam-Profils können wir noch einige weitere Informationen über "ADLER" recherchieren. Nach und nach nimmt unser Bild des Modders Gestalt an, dessen Faszination für das Dritte Reich weit über die Modding-Szene hinaus zu gesehen scheint: So hat der Neuseeländer und Soft Gun-Clubgründer auf einschlägigen Kunstplattformen mehrere Bilder von sich veröffentlicht, die ihn in SS- und Wehrmachtsuniform während eines Gefechts mit Sportwaffen oder bei einer gespielten Exekution zeigen. Sein öffentlich einsehbares Profil stellt die Reichsflagge der Nationalsozialisten zur Schau.

Und schließlich war er laut Selbstbeschreibung auf Steam lange Jahre Mitglied des berüchtigten Videospiel-Clans "SS", dessen Mitglieder für ihr bewusst provozierenden Umgang mit faschistischer Symbolik in Gaming-Kreisen bekannt und berüchtigt sind.

"Indizierungswürdig" und trotzdem auf Steam: Warum die Hitler-Mods online bleiben

Die spielbaren Inhalte, die von "ADLER" und seinen Modding-Kollegen angeboten werden, sind in Deutschland eigentlich nicht erlaubt. Paragraf 86a des Strafgesetzbuches schreibt vor, dass die Verwendung von Symbolen verfassungsfeindlicher Gruppierungen nur in Ausnahmefällen, etwa für kritische Berichterstattung, erlaubt ist. Nach aktueller Auslegung der Gesetzeslage weitet sich dieser Schutz, die sogenannte Sozialadäquanz, nicht auf Videospiele aus. Somit dürfen Spiele in Deutschland keine Hakenkreuze oder Hitlerdarstellungen zeigen.

Hierzulande kümmert sich die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und der Verfassungsschutz um die Einhaltung dieser gesetzlichen Vorgabe, doch im Fall der Hitler-Mods auf Steam sind den Prüfern die Hände gebunden. Lorenzo von Petersdorff, Mitarbeiter der USK bestätigt gegenüber Motherboard Deutschland, dass die Erweiterungen mit nationalsozialistischer Symbolik "absolut unzulässig und indizierungswürdig" sind. Allerdings handele es sich gleichzeitig auch um Inhalte, die von den Nutzern selbst stammen, so dass nicht mehr der Hersteller des Spiels, sondern die jeweiligen Modder haftbar sind.

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Hier endet der Zuständigkeitsbereich der USK – doch es gibt einen Weg, trotzdem gegen die verfassungsfeindlichen Inhalte vorzugehen, wie von Petersdorff erklärt: "Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, eine Beschwerde an das zuständige Meldeportal der Institution Jugendschutz.net zu richten. Diese sorgt gemäß den Vorgaben des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages für die die Einhaltung des Jugendschutzes im Internet." Unterstützung von seiten der Plattformbetreiber von Steam oder den Entwickler der Civilization-Spiele bekommt der Jugendschutz in Deutschland allerdings nicht. Weder Steam noch das Entwicklerstudio Firaxis haben auf unsere Anfragen bisher geantwortet. Wir werden ein Update schreiben, falls sie noch antworten sollten.

Bei Motherboard: In der Nazi-Community von Rust

JFD unterdessen hält nicht viel von der Arbeit seines Landsmanns, die sich in seinen Augen nicht nur wie das Werk eines "Nazi-Fans" präsentiert, sondern außerdem gegen den Ehrenkodex der Modding-Community verstößt. Im Zentrum dieses ungeschriebenen Ehrenkodex stehen die sogenannten "Claims", also Besitzansprüche. JFD erklärt, was hinter diesem Konzept steckt: "Wenn ein Modder für ein Spiel eine bestimmte Erweiterung, wie beispielsweise das Dritte Reich als spielbare Fraktion, veröffentlicht, hat er den Claim darauf. Der Kodex schreibt vor, dass nun kein anderer Moder eine Erweiterung mit dem gleichen Thema für das gleiche Spiel erstellen darf." Diese Regelung soll weniger bekannten Moddern ermöglichen, mit ihren Erweiterungen ein größeres Publikum zu erreichen, ohne dabei ständig besorgt sein zu müssen, dass ein prominenter Modder die Idee kopiert und den Ruhm für sich einheimst. "ADLER" allerdings scheint sich nicht an diese Regeln zu halten, sondern einfach nur die Aufträge abzuarbeiten, die er von Spielern bekommt – ein bekanntes Phänomen in der Modding-Szene, auf das Programmierer wie JGD naserümpfend herabschauen.

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Verantwortung, die niemand will

Ein Blick in das Portfolio des Modders "ADLER" | Bild: Screenshot, "ADLER"/Valve.

Die Recherchen von Motherboard in der Modding-Szene bestätigen, was uns JFD gleich zu Beginn unseres Gesprächs offenbart: Diese Community der Hobby-Entwickler ist zutiefst gespalten. Auf der einen Seite produzieren Modder teils hochqualitative Erweiterungen ausschließlich in ihrer Freizeit und aus dem einfachen Grund, weil sie bestimmte Spielinhalte vermissen.

Dabei halten sie sich strikt an einen Ehrenkodex, um gegenseitige Konkurrenz zu minimieren. Manche von ihnen respektieren sogar darüber hinaus noch weitere moralische Grenzen, wie JFD erklärt: "Viele Modder wissen beispielsweise, dass sich die Mitglieder der Pueblo in Amerika dagegen ausgesprochen haben, als ‘Stamm’ in einem Civilization-Spiel aufzutauchen. Das respektierten bisher sowohl die Entwickler des Spiels, wie auch viele aus unserer Community."


Bei Motherboard: Der Drohnenkriegsveteran


Ihnen gegenüber stehen Modder wie "ADLER", die ihre Fähigkeiten nutzen, bezahlte Auftragsarbeiten zu erledigen und dabei nur wenig Rücksicht auf einen inoffiziellen Ehrenkodex oder andere Richtlinien zu nehmen. In ihren Portfolios sind Erweiterungen mit rechtsradikalen oder nationalsozialistischen Themen besonders präsent – und unsere Stichprobe im Fall von "ADLER" führte uns zu einer Biographie, die zumindest oberflächlich eine gewisse Faszination und Begeisterung am Nationalsozialismus offenbart.

Unterdessen entzieht sich Valve, der Betreiber von Steam, ihrer Verantwortung ein Auge auf die Modding-Aktivitäten ihrer Community zu haben. Wohlwissend, dass sie von den staatlichen Kontrollorganen in Deutschland nicht belangt werden können, lassen sie sogar die Hobby-Programmierer gewähren, die mit der Bereitstellung verfassungsfeindlicher Inhalte Geld verdienen.

Zumindest fragwürdig ist auch die Position der Entwickler von Civilization, Publisher 2K Games und das Studio Firaxis. Durch ihre Scheu, sich in ihren Spielen mit schwierigen Themen wie dem Holocaust auseinanderzusetzen, wird Moddern wie "ADLER" oder JFD die Deutungshoheit über das Wesen des Nationalsozialismus überlassen. Und die füllen diese klaffende Lücke nur allzu gerne auf, inszenieren Hitler als säuerlich dreinblickenden, mächtigen General und Industrieanführer – und bedienen damit letztendlich exakt die Klischees und Wünsche, die in der rechten Szene auf Hitler und sein Drittes Reich projiziert werden.

Die Modding-Community von Steam bleibt damit bis auf weiteres ein nahezu rechtsfreier Raum, in der unterstützenswerte, kreative Projekte neben verfassungsfeindlichen, spielbaren Nazi-Allmachtsphantasien ungestraft koexistieren können.

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