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LGoony, Crack Ignaz & Soufian covern "Mein Block" – mit einem angriffslustigen Sido

Crack Ignaz rief ein paar Oidas ins Mikrofon, dann ging das Licht aus.

In Hamburg wurde am Mittwoch zur epischen Schlacht geladen. Gut gegen Böse, Licht gegen Schatten, Jung gegen Alt, Newschool gegen Oldschool oder einfach: Es war wieder Red Bull Soundclash und in Hamburg standen sich auf zwei Bühnen LGoony, Crack Ignaz & Soufian und Afrob, Eko Fresh & Samy Deluxe gegenüber, um mal zu zeigen, wie das so geht mit dem Rap 2017. Besonders spannend war dabei, als beide Teams Sidos Klassiker "Mein Block" auf ihre Art interpretieren mussten. Das "Team Reality Check" um Samy Deluxe fing an und der rappte dann auch ziemlich genau das, was auch Sido damals 2004 in der ersten Strophe gerappt hatte. Eko performte einfach den "Gheddo"-Part aus seinem Feature-Track mit Bushido von 2006 und Afrob rappte dann einfach wieder Sido nach. Wie man das halt so macht, wenn man im Handbuch mal unter "Auf Nummer sicher gehen" nachguckt.

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"Team New Level" hatte da schon ein bisschen mehr aufgefahren. Auf einen düsteren Beat gab es von LGoony mit der Line "In eurem Block verkauft man seinen Arsch, scheißegal an was – Leberwurst, Deutsche Bahn oder Handyvertrag" eine Ohrfeige an die Business-Entscheidungen seiner älteren Rap-Kollegen. Auch Soufian stach ein paarmal zu, Crack Ignaz rief ein paar Oidas ins Mic, dann ging das Licht aus … Und plötzlich steppte Sido mit einem "Das hier wird so einfach, wie 'ne Frau zu schlagen" auf die Bühne, um seine alten Weggefährten verbal an die Wand zu klatschen.

Afrob bekommt "Ich hab mich umgehört von Kölle bis nach Kasdorf, doch keiner kann mir sagen, was zur Hölle ist ein Afrob" ab, Samy Deluxe wird mit "Er sieht aus, als wenn noch 2006 ist: Alles 6XL, weil du fett bist" degradiert und Eko? Das: "Und Eko möchte Schauspieler sein, doch natürlich interessiert das auch wieder kein.''

Generell gaben sich die Jungen wesentlich angriffslustiger und hatten mit Trettmann, Ahzumjot, Haftbefehl, Celo & Abdi und so vielen anderen klar die spannenderen Gäste. Bei Team Reality Check durfte eben nur Ferris MC mal ans Mic. Doch Samy Deluxe wäre nicht Samy Deluxe, wenn er nicht noch einen längeren Acapella-Freestyle raushauen würde. Neben Line wie "Ihr seid kein New Level, ihr seid das, was ich längst hinter mir hab'" ritt er minutenlang immer wieder darauf herum, dass seine Kontrahenten noch jung und unerfahren sind, außer fetten Beats live nichts reißen würden, schlechte Texte hätten und außerdem steht ganz Hamburg ja eh hinter 187, äh, Samy Deluxe. Und ja, angesichts des aufbrausenden Jubels war der Heimvorteil klar hör- und spürbar.

Wer schlussendlich schweißüberstömt, aber siegreich aus der Schlacht davongeritten ist? Wie immer: die Zuschauer, die mal energetisch im Moshpit rumhüpfen, mal entspannt mit dem Arm wippen durften und sich von beiden Seiten unterhalten ließen. Ist ja alles nur Spaß, oder. Oder!?

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