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Es gibt ein neues Kony Video!

Ist es eigentlich doof, Kony 2012 Part II: Beyond Famous überhaupt als Film wahrzunehmen und diesen auch so zu rezensieren?

Ist es eigentlich doof, Kony 2012 Part II: Beyond Famous überhaupt als Film wahrzunehmen und diesen auch so zu rezensieren? Zählt es überhaupt als cinematografisches Machwerk, oder ist es eher eine Mischung aus Werbung und Kriegsfilm? Im Moment erwarte ich voller Anspannung die Veröffentlichung von Beyond Famous. Invisible Children haben versprochen, dass sie ihn bald fertigstellen werden und das gesamte Internet wartet mit angehaltenem Atem auf diesen glorreichen Tag. Nun ja, eigentlich warten nur Leute wie ich, die einen Blog betreiben und deren Besuchszahlen sich bei der Veröffentlichung des letzten Videos verdoppelt haben mit angehaltenem Atem auf diesen Tag. Doch es ist wohl wahrscheinlicher, dass die ganzen Millionen Menschen, die Kony 2012 gesehen haben, weitergezogen sind und ihre geringe Aufmerksamkeitsspanne nun anderen Dingen zuwenden. Im Moment besagen die Trending Topics bei Twitter, die auch Kony 2012 groß gemacht haben, jedenfalls, dass #ImSingleBecause und  #replacesongnameswithchicken für die gerechte Masse wohl spannender sind. Das sind schlechte Nachrichten für Uganda und vor allem schlechte Nachrichten für das ugandische Militär, das noch immer auf seine versprochenen Waffen wartet. Also, was haben wir von Kony 2012 Part II: Beyond Famous zu erwarten? Nun, es ist nicht einfach für Invisible Children, ihren vorherigen Erfolg zu wiederholen. Die eine Hälfte des Planeten betrachtet sie als homophobe Christen, deren Irrsinn bereits im manipulativen Stil von Kony 2012 evident wurde, doch andererseits ist es gerade diese Manipulation der Massen, die Kony 2012 zu einem Hit gemacht hat. Es war schließlich ein Film, der von Leuten gemacht wurde, die wohl der Ansicht sind, dass Forrest Gump zu elitär sei. Nun stehen sie also vor dem Dilemma, ihren gruseligen Populismus an den Nagel zu hängen, oder weiter den steinigen Weg zu beschreiten, sich selbst in Popkulturikonen zu verwandeln.   Ich persönlich glaube ja, dass sie sich soweit wie möglich im Hintergrund halten werden. Sie werden Sprüche ablassen wie: „Es ist OK, wenn ihr uns hasst, aber es geht am Ende um Spenden für eine gute Sache.“ Ein guter Punkt, den man ihnen zugestehen muss. Natürlich sollte die Entgegnung lauten: „Vielleicht solltest du keinen Film über dich und dein Kind drehen, wenn es dir darum geht, dass die Leute über Uganda reden. Du Spinner.“

Es hat wirklich den Anschein, als hätten sich die armen und alten Invisible Children in den vergangenen Jahren außerordentlich gerne auf ihren Spendengeldern ausgeruht und sich ohne diese lästige Publicity darauf konzentriert, Musikvideos zu drehen, die auf High School Musical-Fans und Emos zugeschnitten waren. Leider kann man sich nicht für alle Zeiten im warmen Uterus des Untergrunds verkriechen, denn am Ende geht es doch darum, Aufmerksamkeit für die Menschen in Uganda zu erregen, oder? Es ist deshalb einfach nur schade, dass sie diese Aufmerksamkeit eher durch den öffentlichen, sadomasochistischen Zusammenbruch ihres Anführers erregt haben. Selbst der Titel Kony 2012 Part II: A Closer Look At The LRA And Solutions From The Ground verweist darauf, dass Invisible Children es mitbekommen haben, dass im Google-Stil gehaltene Kampagnen über so komplexe Sachverhalte nur solange gut gehen, bis einen intelligente Menschen in der Luft zerreißen. Die einzige Möglichkeit, mit dieser Fortsetzung genau soviel Aufmerksamkeit zu erregen, wäre eigentlich nur, dass sich Jason Russell in ein ugandisches Dorf stellt, seine traurige Erektion in die Kamera hält und dabei wie der Teufel etwas über den Teufel brüllt. Die Jungs wissen das selber, was bedeutet, dass auch das kommende Video nur eine müde PR-Übung sein wird, um einerseits Invisible Children zu verteidigen und dabei trotzdem Spenden für Uganda einzutreiben. Das alles ist ein Bärendienst für die Menschen in Uganda, um die es wirklich gehen sollte. Wie auch immer, wir stellen das Video online, sobald wir es in die Finger bekommen und lassen euch entscheiden.

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