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​Ein Berliner holt einen Polizeihelikopter vom Himmel, weil ihn der Lärm genervt hat

Der 60-Jährige hatte nichts außer seinem Laserpointer – und einem dringenden Bedürfnis nach Ruhe.
Foto: imago | imagebroker

In der Nacht zum Donnerstag war in Berlin einiges los. In mehreren Bezirken legten Unbekannte Feuer, warfen Schaufenster ein und errichteten Barrikaden, wahrscheinlich als Reaktion auf die teilweise Räumung eines besetzten Hauses in der Rigaer Straße. Um während der verstreuten Einsätze den Überblick zu behalten, setzte die Berliner Polizei einen Helikopter ein.

Dieser Helikopter kreiste also eine ganze Weile relativ niedrig über der Stadt, drehte viele Kurven und machte dabei helikoptertypischen Krach. Ein 60-jähriger Kreuzberger war von dem Lärm irgendwann so genervt, dass er beschloss, dem ein Ende zu machen. Also holte er gegen 22.10 Uhr einen Laserpointer, lehnte sich aus dem Fenster und zielte auf das Cockpit der Maschine.

Ob er besonders viel Glück hatte oder zufällig Lasersportschütze war, ist nicht bekannt, aber er traf den Hubschrauberpiloten direkt ins Auge. Der musste "mit starken Schmerzen in den Augen die Kontrolle des Helikopters sofort an seinen Co-Piloten übergeben", wie die Polizei Berlin das auf Facebook schildert. Nach der Rückkehr des Hubschraubers zum Standort musste der verletzte Pilot in ein Krankenhaus gebracht und an den Augen versorgt werden.

Die Wohnung wurde kurz darauf identifiziert und der Schütze verhaftet. Gegen ihn wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Wieso der Mann es angemessen fand, den Absturz eines Helikopters über einem Wohngebiet zu riskieren, nur weil er um 22 Uhr beim Schlafen gestört wurde, wird sein Geheimnis bleiben. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass das der Berliner Polizei passiert ist: Im Juni gab es einen ganz ähnlichen Fall in Neu-Hohenschönhausen. Dort traf der Mann aber nicht, wurde aber auch identifiziert und verhaftet.