Am Anfang habe ich Fotos von Menschen auf der Straße gemacht, mit der Intention interessante Momente einzufangen. Irgendwie löste das in mir ein bestimmtes Gefühl aus und ich testete, wie weit ich in die Privatsphäre anderer Menschen eindringen konnte. Meine Bilder hatten mit mir als unbemerktem Beobachter einen stärkeren Effekt. Sie stellen andere und vor allem neue Fragen. Je mehr ich mich von der eigentlichen Fotografie entfernte, desto merkwürdiger, voyeuristischer und unheimlicher wurden meine Fotos.
Anzeige
Ich begann ungesicherte Überwachungskamera-Streams zu beobachten, die man für gewöhnlich auf Parkplätzen einsetzt. Hin und wieder tauchte auch das Innere eines Hauses auf. Oder ein Bett im Krankenhaus. Und in regelmäßigen Abständen Kindertagesstätten. Es war merkwürdig, permanent Das Fenster zum Hof nachzuspielen, aber ich wollte meine Gefühle auch anderen näher bringen.Ich denke, dass wir alle gerne Bilder von Menschen sehen, die verschiedene Dinge tun, egal ob es um Betrunkene geht oder nackte Prominente. Wenn auf einem Bild ein ganz normaler Kerl frühstückt oder eine Frau mit ihren Hunden spazieren geht, bleibt im Hinterkof immer dieses Gefühl von "Vielleicht sollte ich mir das gar nicht ansehen!" Das ist es, was diese Bilder interessant macht. Meine Arbeit ist vermutlich der perverse kleine Bruder der mittlerweile schon klassischen Street Photography.
