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Hangover-News

Eine tote Politikergattin, Betrug beim ADAC, weitere Proteste in Kiew und Tops und Flops im deutschen Trash-TV. Wenn du das ganze Wochenende feierst, reicht es nicht aus, das Dschungelcamp zu schauen, um auf dem neuesten Stand zu sein. Daher hier unser...

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Foto von Susanne Einzenberger

Die Nationalratswahl ist vorbei und gerade haben wir akzeptiert, dass unser neuer Außenminister in Frankreich zum Student des Jahres ernannt wurde. Aber keine Zeit für die Parteien, jetzt vier Jahre nichts zu tun, um dann im Jahr vor der Wahl wieder darauf aufmerksam machen, dass eh ganz viel passiert ist (die Regierungsparteien) oder nichts passiert ist (die Oppositionsparteien). Im Mai findet nämlich die Europawahl statt und einige Parteien haben schon mit der Wahl ihrer Spitzenkandidaten überrascht, wie Mölzer und Taser-Vilimsky für die FPÖ oder Eugen Freund für die SPÖ, der im Profil-Interview nicht genau wusste, wie viel ein Arbeiter in Österreich verdient. Die Meinungen teilen sich seither, ob das ganz schrecklich oder scheißegal ist.

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Das Linzer Market-Institut hat nun in einer Umfrage geklärt, wen die Österreicher zum Bundeskanzler wählen würden, wenn sie es könnten. Faymann liegt mit 22 Prozent an erster Stelle vor Heinz-Christian Strache, Matthias Strolz und Eva Glawischnig. Michael Spindelegger ist bei mageren sieben Prozent angelangt, schlechter ist nur Frank Stronach ausgestiegen: ganze 0 Prozent der Befragten würden ihn zum Bundeskanzler machen.

Anders sehen die Umfragewerte aus, wenn die Österreicher gefragt werden, welche Partei sie wählen würden, wäre nun Nationalratswahl. Auf Platz 1 ist hier die FPÖ. Ja, die Partei, deren Chef glaubt, der Besuch des WKR, äh, Akademikerballs sei mit den Novemberpogromen von 1938 zu vergleichen. Bleibt

Die Masseneinwanderungsinitiative ist eine Totgeburt

Foto von der SVP-Homepage

Anders als gewohnt, scheint die SVP mit ihrer Masseneinwanderungsinitiative beim Großteil der Gesellschaft auf Granit zu beissen. Der einzige, der in den Abstimmungskampf ernsthaft zu investieren scheint, ist der alte Herr Blocher selber. Die anderen wohlsituierten Unternehmer und SVP-Zugpferde, wie der rechts-aussen-Autohändler Walter Frey oder der Banker Thomas Matter als auch der Elektronik-Unternehmer Hansueli Wandfluh, tun sich sehr schwer damit, Geld in das Unterfangen zu pumpen. So blasen Blochers Partei- und Wirtschaftsfreunde (zumindest implizit) in das selbe Rohr wie die Schweizer Wirtschaft als Ganzes; gegen die Initiative. Vielmehr wird der König der Spassbremsen interner Kritik für seinen lahmen Ton ausgesetzt, wie der Tagesanzeiger berichtet.

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Doch damit nicht genug: Auch dieses „Ausland“ stellt sich mal wieder quer: Viviane Reding, EU-Vizepräsidentin und Justizkommissarin, gibt in der „Schweiz am Sonntag“ bekannt, dass sie Nachverhandlungen zu den Bilateralen (was die direkte Folge einer Annahme der Initiative wäre) ausschliesst. Somit ist gute Zwei Wochen vor der Abstimmung klar, dass die Initiative nur sehr schlechte Chancen hat durchzukommen und wenn sie trotzdem durchkommt kaum Wirkung zeigen kann. Christoph Blocher ist das allerdings nicht so wichtig wie man annehmen könnte—er hat für eben diese Zeit nochmal eine Million Franken Abstimmungskampfgeld springen lassen.

(Ex-)ADAC-Kommunikationschef manipuliert Stimmzahlen

Foto von Frank C. Müller, via

Letzte Woche erhob die SZ zum ersten Mal Vorwürfe gegen den mittlerweile ehemaligen Pressechef und Chefredakteur der ADAC Motorwelt, Michael Ramstetter, Stimmen bei der Mitgliederwahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ manipuliert zu haben. ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair sprach am Donnerstag bei der offiziellen Feier zu der Auszeichnung des „Gelben Engels“ noch von „Unterstellungen und Unwahrheiten“ und spottete, dass immerhin die vier Buchstaben des ADAC richtig abgedruckt wurden. Unglücklicherweise gab Ramstetter die Stimmenmanipulation am nächsten Tag zu. Auf das Sieger-Auto VW Golf entfielen anscheinend 3.409 Stimmen, Ramstetter machte daraus 34.299. Ihm war die geringe Teilnehmerzahl bei der Abstimmung offenbar peinlich gewesen. Als Konsequenz des möglichen Imageverlusts des Automobilvereins gab der 60-Jährige bekannt, er habe Scheiße gebaut, und trat zurück. Der ADAC will nun alle Preisvergaben seit der erstmaligen Verleihung des „Gelben Engels“ im Jahr 2005 überprüfen.

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Bizarre Polit-Affäre in Indien

Am Freitag wurde die Frau des beliebten indischen Ministers Shashi Tharoor in einem Hotelzimmer in Neu-Delhi tot von ihrem Mann aufgefunden. Die Behörden gehen bei dem Tod Sunanda Pushkars von einem Suizid aus.

Zuvor gab es Spekulationen um eine angebliche Affäre ihres Mannes mit der pakistanischen Journalistin Mehr Tarar. Von dem Twitter-Account des indischen Politikers wurden bizarre Liebesschwüre in Richtung Tarar geschickt. Tharoor und seine Frau beteuerten, dass der Account gehackt wurde und sie eine glückliche Ehe führen würden. Kurz darauf regnete es Beleidigungen der Ministergattin in Richtung der Journalistin. Unter anderem wurde sie als pakistanische Agentin beschimpft. Tarar sagte gegenüber dem indischen Fernsehen, dass sie kein Verhältnis mit dem Minister gehabt habe, sondern ihn lediglich in der Vergangenheit mehrfach interviewt habe. Ob die beiden Twitter-Accounts tatsächlich gehackt wurden, ist genauso wenig klar wie die genauen Umstände von Pushkars Tod.

Max Mustermann for Ministerpresident!

Foto von Armin Kübelbeck, via

Als im hessischen Landtag am Samstag die Stimmzettel zur Wahl des Ministerpräsidenten ausgezählt wurden, gab es in den Reihen der Parlamentarier einige blöde Gesichter. Statt für oder gegen den alten Ministerpräsidenten Volker Bouffier zu stimmen, entschied sich ein Abgeordneter, Max Mustermann als neuen Landesvater zu wählen. Aus irgendeinem Grund waren drei Muster-Stimmzettel verteilt worden, von denen zwei vor der Wahl noch ausgetauscht wurden. Doch eine Max-Mustermann-Wahlkarte blieb noch in Umlauf und sorgte im Plenum für Gelächter. Die Panne soll auf die Kappe der Landtagsverwaltung gegangen sein.

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Im zweiten Durchgang wurde Bouffier dann von 62 der 109 anwesenden Abgeordneten als erster Ministerpräsident einer schwarz-grünen Koalition in einem Flächenland gewählt.

RTLs Rückkehr zum Trash-TV-Thron

Melanies Hintern im Dschungelcamp, Melanie ist die Bachelor-Kandidatin mit der selbstgemachten Wurst (und den Pornos).

4,9 Millionen Zuschauer haben sich am Samstag das Dschungelcamp angesehen. Damit erreichte die Show eine der höchsten Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre und einen Marktanteil von 43,7 Prozent. Im Vergleich dazu zementierte die Millionärswahl auf ProSieben ihren Status als schon jetzt größter Fernsehflop des Jahres. Nur etwa 210.000 der 14-49-Jährigen sahen die bereits nach hinten, auf 22:45 Uhr, verschobene Show an. Das entspricht einem Marktanteil von drei Prozent und Platz 146 in den Tages-Charts. Autsch. Österreich wird im Dschungelcamp würdig von Larissa und einem Typen vertreten, dessen Namen wir nicht mehr wissen, weil er so langweilig ist.

In Kiew eskalieren die Proteste

Die Proteste in der ukrainischen Hauptstadt werden immer gewalttätiger. Sonntag waren über 100.000 Menschen auf der Straße, um gegen den prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch und das von einem Gericht verhängte Demonstrationsverbot zu protestieren. Hunderte Oppositionelle versuchten, mit Holzknüppeln bewaffnet eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen und zum Parlamentsgebäude durchzudringen. Oppositionsführer Vitali Klitschko wurde bei den Unruhen mit einem Feuerlöscher besprüht, als er versuchte, die aufgebrachte Menge zu beruhigen. Zuvor gab es bei seiner Rede zahlreiche Buhrufe. Kritiker werfen Klitschko vor, nicht entschlossen genug zu handeln und die aus vielen Fraktionen bestehende Opposition nicht einen zu können.