Schon bald könnte das Viagra für Frauen auf den Markt kommen

Ein wichtiger Beratungsausschuss der US-Lebensmittel- und Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat mit 18 zu 6 Stimmen für die Freigabe eines Medikaments namens Flibanserin gestimmt, das laut dem Hersteller Sprout Pharmaceuticals Frauen hilft, die an einem nur sehr schwach ausgeprägten oder gar nicht erst existenten Sexualtrieb leiden. Zwar könnte die Behörde selbst das Mittel noch ablehnen, aber man hält sich dort normalerweise schon an die Empfehlungen der Ausschüsse.

Die endgültige Entscheidung wird Ende des Sommers erwartet.

Laut der New York Times wurde Flibarnserin von der FDA bereits zweimal geblockt, weil es gar nicht so effektiv sein und Übelkeit, Schwindelanfälle sowie Müdigkeit verursachen soll. Dieses Mal stehen jedoch verschiedene Frauenrechtsgruppen und deren Anführerinnen (einige von ihnen arbeiten mit Sprout zusammen) hinter der Pille und meinen, dass es sexistisch ist, wenn man Frauen nicht selbst über ihren Sexualtrieb bestimmen lässt.

Frauen, die an der sogenannten sexuellen Hypoaktivität leiden, sowie Ärzte, die diese Krankheit behandeln, haben sich vor Kurzem vor dem Beratungsausschuss geäußert. Sie betonten alle noch einmal, dass das Leiden für die Frauen sehr belastend sei und dass es für Männer zwar 25 Medikamente gegen einen gestörten Sexualtrieb gäbe, für Frauen jedoch kein einziges.

Eine Ärztin stand vor dem Ausschuss auf und meinte: „Wenn mich meine Patientinnen um Hilfe bitten, dann kann ich ihnen nur Folgendes sagen." Danach blieb sie mehrere Minuten lang stillschweigend vor dem Mikrofon stehen, schreibt die Washington Post.