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Computerspiele machen dumm, einsam und gewalttätig. Bei vielen Eltern, ein paar Psychologen und dem deutschen Bundesinnenminister haben sie einen schlechten Ruf.
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Und auch wenn längst klar ist, dass es so einfach nicht ist: Die wenigsten Eltern werden jubeln, wenn das geliebte Kind begeistert vor Grand Theft Auto hockt. Eher werden sie um seine Noten fürchten. Aber jetzt sieht es so aus, als haben Computerspiele dieses schlechte Image völlig zu Unrecht.
Eine der größten Studien zu diesem Thema hat sich die Freizeitvorlieben und Prüfungsergebnisse von 12.000 australischen 15-Jährigen angeguckt. Teenager, die viel Zeit mit Computerspielen verbrachten, hatten bessere Ergebnisse in Mathe, Naturwissenschaften und Lesen als der Durchschnitt. Aber diejenigen, die überdurchschnittlich viel Zeit in sozialen Netzwerken verbrachten, schnitten vier Prozent schlechter ab.
“Beide Aktivitäten sind mit hohen Opportunitätskosten verbunden”, schreiben die Forscher in der Studie und meinen damit: Wer viel zockt oder bei Facebook rumhängt, hat weniger Zeit zum Lernen. “Aber Videospiele geben potentiell die Möglichkeit, Fähigkeiten anzuwenden und zu schärfen, die in der Schule gelernt wurden.”
“Heißt es, dass Eltern ihre Kinder von Facebook und Onlinechatten abhalten sollen und sie stattdessen zwingen sollten, Computerspiele zu spielen?”, fragen die Forscher im Ausblick der Studie. So einfach ist es nicht. Aber sie empfehlen, sich mehr Gedanken dazu zu machen, wie Computerspiele in Lehrplänen angewendet werden können. Ihr Fazit: Wenn Teenager im Internet abhängen, muss es nicht bedeuten, dass ihre Noten den Bach runtergehen. Schüler, die zum Beispiel bei Hausaufgaben das Internet zur Hilfe zogen, schnitten laut der Studie besser in allen drei Bereichen—Mathe, Naturwissenschaften, Lesen—ab als der Rest.
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