Zwei Bayern haben versehentlich zwei Kilo Ketamin statt Kaffee gekauft

Stell dir vor, du trinkst morgens eine Tasse Kaffee und wunderst dich noch, warum er heute leicht metallisch schmeckt. Aber dann checkst du doch erstmal deinen Instagram-Feed und die Facebook-Timeline. Wenig später liegst du in der Ecke, die Wände links und rechts von dir schmelzen, alle Farben verschwimmen. Du kannst dich nicht bewegen, spürst den eigenen Körper nicht mehr. So schaffst du es nicht mehr in die Uni. Zwei Menschen aus der Nähe von München wäre das beinahe passiert, hätten sie nicht vorher gemerkt, dass sie gerade zwei Packungen Ketamin statt Kaffee gekauft hatten.

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord der dpa mitteilte, erwarben die beiden den vermeintlichen Wachmacher am Donnerstag im bayrischen Parsdorf bei einem Laden, der unzustellbare Sendungen von Paketdiensten aufkauft und den Inhalt dann anbietet. Äußerlich handelte es sich um ganz normale Kaffee-Pakete. Allerdings waren die Käufer beim Öffnen ausgeschlafen genug, um zu merken, dass das Pulver blauweiß statt braun war und statt nach Röstaroma eher nach Chemiebaukasten roch. Sie verständigten die Polizei. Das Landeskriminalamt stellte später im Labor fest, dass es sich um Ketamin handelte. Wenn die zwei 1-Kilo-Pakete vollgepackt waren, dürften sie um die 70.000 Euro wert gewesen sein. Die Polizei geht von einer fehlgeschlagenen Drogenlieferung aus. Ketamin wird zwar auch in der Tier- und Notfallmedizin als Schmerz- und Narkosemittel eingesetzt, in solchen Fällen versorgen allerdings professionelle Lieferdienste die Kundschaft.

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Da bei einer Durchsuchung im Lagerraum des Händlers eine weitere Packung “Keta-Kaffee” gefunden wurde, kann die Polizei derzeit nicht ausschließlich, dass noch mehr Stoff im Umlauf ist und demnächst in Einkaufskörben, auf Küchentischen oder falsch adressiert in bayrischen Briefkästen landen könnte.

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